Es gibt Spruchweisheiten, die bewahrheiten sich immer wieder: Etwa jene, dass man kein Herz hat, wenn man als junger Mensch kein Revolutionär sein möchte. Das Hirn, die Einsicht und vermutlich auch die etwas überzeugenderen Filme können ja später folgen. Konstantin Ferstls verschrobene Anti-Establishment-Komödie "Trans Bavaria" wirkt nicht nur deswegen distanzlos, weil ein Ich-Erzähler aus dem Off die verschlungene Älterwerden-Geschichte, in der sich Lausbuben-, Sinnkrisen- und Road-Movie-Elemente mischen, über die Filmbilder stülpt und alles Gezeigte permanent erklärt. Das Gefühl, etwas sehr Persönlichem ausgeliefert zu sein, verstärkt sich auch deswegen, weil der gerade mal 28-jährige Autor, Regisseur und Produzent in Personalunion keinen Zweifel daran lässt, dass er in seinem überlangen Heimatfilm eigene Lebenserfahrung verarbeitet.
Kino-Kritik: Trans Bavaria