Energie sparen
Alles über das Energielabel für Fernseher
Es ist so weit: Ab 30. November gilt die Kennzeichnungspflicht für den Stromverbrauch von Fernsehern. Hier erfahren Sie alles über das Logo - und wie Sie noch mehr Energie sparen können.
- Alles über das Energielabel für Fernseher
- Umweltpflege
- Das neue TV-Label
- Interview Floris Akkerman
Das Ringen in der Europäischen Union währte lang, doch nun wird das Energieverbrauchskennzeichen endlich Pflicht. Es gibt den Verbrauchern auf einen Blick den wichtigen Hinweis, ob der Fernseher sowohl im Standby-Betrieb als auch im Heimkino-Einsatz bereits zu den energiebewussten Spaßmachern zählt.
Bislang durften die Hersteller das Energielabel freiwillig für ihre Modelle verwenden. Nun bleibt ihnen keine andere Wahl. Das Label wird sich künftig auch verändern. Denn es sollen etwaige technische Weiterentwicklungen einfließen können: Sobald ein Hersteller die Energieeffizienzklasse A+ oder besser erreicht, darf er sie auf dem Label abbilden.
Andernfalls ist die Klasse A als beste Klasse angegeben. Daher kann es vorkommen, dass die Siegel leicht unterschiedlich aussehen - für einen korrekten Vergleich sollte man dies beachten.
Außerdem möchte die EU das Siegel und dessen Bewertungsgrundlagen laufend auf den Prüfstand stellen. "Nächstes Jahr kontrollieren wir, ob für die Klassifizierung neue Werte zu veranschlagen sind", verspricht Ines Oehme vom Umweltbundesamt.
Sollten sich etwa die Verbrauchswerte bei den Fernsehern aufgrund neuer Techniken dramatisch verbessern oder die Nutzungsanforderungen verändern, dürfte das die künftige Klassifizierung der Modelle beeinflussen. Denkbar wäre auch, Höchstverbrauchswerte für die 3D-Wiedergabe festzulegen, da die Lichtleistung der Fernseher in diesem Modus ansteigt.
Klassenkampf
Berücksichtigt man, dass aus ökologischer Sicht jedes eingesparte Watt sinnvoll ist, lohnt sich der Blick aufs Label in jedem Fall. Was der Geldbeutel verkraftet, ist eine andere Frage. Legt man einen Strompreis von 25 Cent/kWh zugrunde, macht der Unterschied zwischen einem Klasse-A- und einem Klasse-B-TV mit 106-cm-Diagonale derzeit bis zu 14 Euro jährlich aus.
Bei einer 127-cm-Diagonale sind es 19 Euro. Bis zu 47 Euro Preisunterschied ergeben sich beim Vergleich mit der D-Klasse. Für solche Rechnungen wird der durchschnittliche TV-Konsum herangezogen, der in Deutschland vier Stunden pro Tag beträgt.
Die oben genannten Beispiele berücksichtigen lediglich die Betriebszeit. Der Standby-Wert ist nicht eingerechnet. Denn glücklicherweise ist dieser - anders als noch vor zwei Jahren - kaum von Belang.
Laut EU-Vorgabe dürfen Fernseher seit August nur 0,5 Watt verbrauchen, mit Betriebsstatusanzeige (etwa per Lämpchen oder Display) maximal ein Watt. Erfreulicherweise unterschreiten viele Markenhersteller diese Werte bereits seit Längerem mit Werten bis deutlich unter 0,1 Watt.
Umwelt versus Bildqualität
Für die Klassifizierung zieht die EU ein standardisiertes Verbrauchsmessverfahren heran, das die Nutzungsbedingungen zu Hause widerspiegeln soll. Der übers TV-Menü aktivierbare Heim- oder Home-Modus regelt den Fernseher auf die entsprechenden Einstellungen herunter.
Da ein dunkleres Bild weniger Strom verbraucht, liegt es nahe, dass die Hersteller zu stark herunterregeln. Derartiges konnten die Testredakteure bereits beobachten. In diesen Fällen ergibt sich zwar für den betreffenden TV eine gute Energieeffizienz, im Bildtest würde er jedoch eher auf den hinteren Rängen landen.
Um eine akzeptable Bildqualität zu erreichen, stellen die Tester ein solches Bild heller und kontrastreicher ein - was sie auch den Cineasten zu Hause empfehlen würden. Welche Verbrauchswerte sich dann ergeben, präsentieren die "Daten & Messwerte" der Tests. Einem überwiegenden Teil der TV-Modelle lässt sich allerdings bescheinigen, dass sie durchaus praxisgerechte Werte im Heim-Modus offerieren.
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