Heimkino-Serie

Blu-ray-Player und Video-Streaming im Heimkino

3.7.2013 von Reinhard Otter und Andreas Frank

Sie können Ihr edles Heimkino heute noch allein mit Filmscheiben bestreiten. Doch mit neuen vernetzten Playern haben Sie doppelten Film- und Medienspaß.

ca. 5:15 Min
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Heimkino
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© Superingo - Fotolia.com

Für Film-Puristen und Qualitätsfanatiker gibt es kaum eine bezahlbare Alternative zu einem guten Blu-ray-Player. Gut und bezahlbar steht dabei mittlerweile für Preisregionen ab ca. 500 Euro. Viel mehr muss niemand mehr ausgeben, um Filme von der hochauflösenden Blu-ray-Disc in exzellenter Qualität auf dem Großbild-Flat-TV oder mit einem Full-HD-Beamer auf der Leinwand anzuschauen.

Was die Basisausstattung betrifft, gibt es obendrein kaum Unterschiede innerhalb der Oberklasse der in der video-Bestenliste genannten Blu-ray-Player. Alle namhaften Modelle geben Blu-ray-Filme in erstklassiger digitaler Bild- und Tonqualität über ihre HDMI-Ausgänge wieder.


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Denon DBT-3313UDIm AV-Pure-Direct-Modus spielt dieser Universal-Player Bild und Ton jeweils für sich über getrennte HDMI-Buchsen. Zusammen mit einem…

Blu-ray-Player im Heimkino

Mit 3D-Filmen kommen die meisten Geräte zurecht; topaktuelle Modelle skalieren Full-HD-Filme auf Wunsch sogar ins UHD- oder 4K-Format hoch. Das ist nach den Testerfahrungen in dieser und den letzten Ausgaben von video aber nicht immer notwendig. Der UHD-TV Sony KD-84X9005 etwa skalierte Filme selbst in besserer Qualität als alle bislang verfügbaren Zuspieler mit dieser Funktion.

Unterschiede in der Bild- und Tonqualität gibt es unter aktuellen Bluray-Playern eher im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Heimkino-Spielpartnern. Beispiel 3D-Ausgabe: Hochwertige Player wie etwa der Denon DBT-3313UD oder der Panasonic DMP-BDT500 besitzen zwei HDMI-Ausgänge, über die sie entweder Bild und Ton gemeinsam ausgeben oder getrennt über eigene HDMI-Buchsen.

So lässt sich etwa über einen HDMI-Ausgang das 3D-Bild direkt zum passenden Beamer weiterleiten, während die zweite HDMI-Schnittstelle den Ton in verlustfreier HD-Qualität an einen Heimkino-Receiver älterer Bauart schickt. Solche AV-Receiver können nämlich meist keine 3D-Bildsignale durchschleifen.

Praxis: Der passende Beamer im Heimkino

Ohne die Doppel-HDMI-Buchse muss man in einer solchen Konstellation auf eines der hochwertigen Heimkino-Merkmale verzichten: Entweder man schleift Bild und Ton durch den AV-Receiver zum Beamer - mit HD-Surround-Ton, aber nur als 2D-Bild -, oder man schickt 3D-Bilder direkt per HDMI zum Beamer, muss den Ton dann aber parallel über den optischen oder koaxialen Digitalausgang zum AV-Receiver übertragen - in verlustbehafteter Tonqualität.

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Redray 4K Cinema; Der 4K Cinema Player von RED soll in Kinos und im Heimkino künftig UHD-Filme verbreiten - zusammen mit einer Online- Videothek namens Odemax.
© Hersteller, Josef. Bleier, Stefan Rudnick

Smartes Heimkino dank Blu-ray-Player

Auch die Blu-ray-Player selbst sind keine reinen Scheibendreher mehr. Der Netzwerk-Anschluss, den sie spätestens seit dem Blu-ray-Profil 2.0 standardmäßig besitzen, wird längst nicht mehr nur dazu genutzt, Online-Bonus-Features zu bestimmten Discs wiederzugeben.

Kaufberatung: Die besten Blu-ray-Player

Viele Player dienen auch als Basisstation für Ausflüge ins Heimnetzwerk oder Internet. Geräte der großen TV-Hersteller haben fast immer auch das Smart-TV-Portal ihrer jeweiligen Flat-TV-Geschwister an Bord und führen so auch den sonst wenig online-affinen Heimkino-Beamer an YouTube und andere Internet-Filmquellen heran.

Das weltweit größte Videoportal ist aber auch auf Playern von Pioneer, Denon oder Yamaha installiert. Meist startet über das Hauptmenü die sehr heimkinofreundliche Variante YouTube Leanback . Damit laufen Web-Videos stets in HD-Auflösung, sofern sie in dieser Qualität vorliegen. In den Web-Portalen von Sony, Panasonic, Philips und Co. sind darüber hinaus große Online-Videotheken vertreten, die Filme auch in HD-Auflösung ab 1.280 x 720 Pixeln und teils sogar in Full-HD-Qualität anbieten.

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Online-Alternativen

In ihren Filmangeboten werden Online-Videotheken ohnehin immer besser. Auf iTunes, Maxdome, bei Sony Entertainment Network oder anderen Angeboten startet mittlerweile die Mehrzahl aktueller Spielfilme zeitgleich mit der DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung, viele Titel sind in HD-Bildauflösung zu sehen. iTunes, Videociety und Sony bieten immer mehr Filme online auch mit 5.1-Kinoton, selbst alternative Original-Tonspuren sind keine Seltenheit mehr.

Für Filmfans, die Wert auf beste Bild- und Tonqualität legen, führt derzeit aber kaum ein Weg an der Blu-ray Disc vorbei. Selbst Full-HD-Filme aus Online-Videotheken zeigen auf der großen Leinwand wesentlich mehr Digital-Artefakte als von Blu-ray Disc.

Praxis: Filme gratis online sehen

Die Datenraten, die sich via Internet streamen lassen, sind eben um ein Vielfaches geringer. Die Datenreduktion im digitalen Bildsignal und damit sichtbare Bildfehler fallen damit entsprechend deutlicher aus. Für die verlustfreien Audiospuren der Blu-ray Disc in DTS-HD Master Audio oder Dolby TrueHD fehlt ebenfalls Platz in der Übertragungsbandbreite.

Die unterschiedlichen Datenbudgets von Disc und Online-Diensten verdeutlicht ein einfacher Vergleich: Filmtonspuren in DTS-HD Master Audio, wie sie auf Blu-ray Disc häufig zum Einsatz kommen, haben variable Datenraten von knapp fünf bis gut 24 Megabit pro Sekunde. Typische Video-on-Demand-Angebote nutzen für HD-Filme in der Regel Datenraten bis maximal zehn MBit/s - für Bild und Ton zusammen. Klar, dass da im anspruchsvollen Heimkino deutliche Unterschiede sichtbar werden - HD ist eben doch nicht immer gleich HD.

Kaleidescape
Kaleidescape: Der Videoserver aus den USA speichert unzählige Blu-ray- Filme auf vielen Festplatten, die sich gegenseitig gegen Datenverlust absichern. Das Ganze funktioniert laut Anbieter völlig legal. In den USA vertreibt der Hersteller virtuelle Blu-ray Discs sogar über einen eigenen Online-Shop.
© Hersteller, Josef. Bleier, Stefan Rudnick

Netzwerk-Player de luxe

Wer es sich leisten kann, der findet edle Alternativen zum Blu-ray-Player, die Filme zumindest im gesamten Haus vernetzt abspielen. Der US-Anbieter Kaleidescape etwa hat ein Blu-ray-Serversystem im Angebot, das Filme legal von Discs rippt und auf einem Server mit vielen Festplatten speichert. Von dort aus werden die Filme über ein Video-Verteilnetzwerk an Wiedergabegeräte im ganzen Haus verteilt.

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Den Abruf steuert eine iPad-App oder eine komplette Heimautomatisierungsanlage. Die Filme auf der Festplatte muss man sich zuvor auf Disc kaufen, die Übertragung ins Serversystem erledigt in der Regel der Händler, der das System installiert hat. Die Blu-ray-Filme geben aber nicht unbedingt den Ausschlag für die Kosten dieses Video-Netzwerkes: Ein Kaleidescape-System schlägt - je nach Speicherplatz und Zahl der Player - mit mittleren bis hohen fünfstelligen Beträgen zu Buche.

Eine Alternative zu ebenfalls gehobenen Preisen bietet die deutsche Firma CenSys. Auch deren Video-Serversystem kann Blu-ray Discs speichern, tut das aber laut Entwickler nur als inoffizielles Rand-Feature. In erster Linie ist der CenSys-Server ein digitaler Multi-TV-Empfänger, der das Fernsehen mit bis zu acht Tunern zentral empfängt, mitschneidet, archiviert und über TV- und Video-Player im Haus verteilt.

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Eigenes Video-Netzwerk

Als Selbstbau-Alternative zu solchen sündhaft teuren und luxuriösen Verteilnetzwerken bietet sich - schon für wenige Hundert Euro - ein Medienserver in Form einer Netzwerk-Festplatte an. In der Regel wird ein solches NAS beim DSL-Router mit dem Heimnetzwerk verbunden, über den PC gefüttert und speichert so alle möglichen Medieninhalte.

Wer in der Lage ist, mit mehr oder weniger offiziellen Mitteln Film-Discs - natürlich solche ohne Kopierschutz - auszulesen und auf dem NAS zu speichern, der kann diese Inhalte mit einem Netzwerk-Player übers Heimnetzwerk abspielen.

Praxis: 4K-Testbilder zum Download

Damit dies mit HD-Inhalten problemlos klappt, ist neben einem leistungsfähigen NAS auch ein optimales Netzwerk erforderlich. Für die HD-Videoübertragung sollte man erst gar nicht mit WLAN-Funknetzen oder Powerline experimentieren. Der ruckelfreie Transfer klappt in den meisten Umgebungen nur per Netzwerkkabel und einen schnellen Verteiler (Gigabit-Router bzw. -Switch). Zudem geben nicht alle Netzwerk-Empfänger kopierte Blu-ray-Discs wieder.

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Sony FMP-X1; Rund und doch keine Disc: Diesen Festplatten-Player leiht Sony den Käufern seiner ersten UHD-TVs in den USA - inklusive einem guten Dutzend Filmen.
© Hersteller, Josef. Bleier, Stefan Rudnick

The Next Generation

Die Zukunft des Heimkinos stellt UHD dar: die vierfache Full-HD-Auflösung. Beamer und Großbild-TVs in dieser Auflösung gibt es schon, Filme dagegen kaum. Bis heute ist nicht einmal klar, wie Filminhalte in dieser Qualität künftig ins Haus kommen. Erste Wiedergabesysteme basieren auf Festplattenspeichern, die ihre Inhalte als kopiergeschützte Downloads mit einer bestimmten Haltbarkeitsdauer via Internet beziehen.

Einen solchen HDD-Spieler mit Filmen verleiht etwa Sony zusammen mit seinen ersten UHD-TVs an Kunden in den USA, der Kinokamerahersteller RED hat ebenfalls ein solches Konzept vorgestellt.

Es gilt in der Branche aber als offenes Geheimnis, dass nicht zuletzt Sony auch mit Hochdruck an einer Erweiterung des Blu-ray-Standards arbeitet. UHD-Filme sollen dann künftig in neuen Disc-Playern von einer Art XXL-Blu-ray kommen. Ob sich da etwa ein Formatstreit um die UHD-Wiedergabe abzeichnet? Alles andere wäre eine Überraschung.

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