Anleitung

Fernseher optimal einstellen mit der Blu-ray "Perfektes TV-Bild"

8.7.2015 von Roland Seibt

Optimalen Bildgenuss zu bekommen ist immer noch der wichtigste Kaufgrund für einen Flat-TV. Mit unserer Kalibrations-Blu-ray kann man noch mehr aus jedem Fernseher herausholen. Wie das geht, verraten wir Schritt für Schritt in diesem Workshop.

ca. 10:30 Min
Ratgeber
VG Wort Pixel
TV-Bild Blu-ray
TV-Bild Blu-ray
© Roland Seibt / Samsung / video

Einen Fernseher optimal einzustellen, ist nicht leicht: Zur Aufbereitung des Bildes in einem TV-Gerät durchlaufen die Filmdaten viele Chips, in denen die Pixel-Informationen umgewandelt und aufpoliert werden. Die Abstimmung der Prozesse, damit alles in perfekter Qualität von der HDMI-Buchse oder vom Tuner aufs Display kommt, hängt von vielen internen Einstellungen ab.

Immer mehr davon werden dem Endkunden zugänglich gemacht, doch kaum jemand weiß, wie er was einstellen soll. Zwar haben in den letzten Jahren die Werkseinstellungen einen riesigen Schritt in Richtung Natürlichkeit des Bildes gemacht, doch das letzte Bisschen Top-Qualität hängt nicht zuletzt von der Serienstreuung und vom Zusammenspiel der gesamten Wiedergabekette (Blu-ray-Player, AV-Receiver etc.) ab.

Erst vor wenigen Jahren hatten die Bildvorgaben, wenn sie überhaupt vorhanden waren, sinnvolle Namen wie "Kino", "Standard" oder "Dynamisch" erhalten. Vorher wurden alle TVs in der Werkseinstellung auf den harten Wettbewerb in den hellen, kalt beleuchteten Verkaufsregalen der Großmärkte getrimmt - eine Einstellung, die im Wohnzimmer nicht funktioniert. Bei jeder Quelle werden im dynamischen Setup gnadenlos Kontrast und Farbsättigung überspitzt, Dunkles sumpft ab und eine brutal hochgezüchtete Schärfe lässt kein gutes Haar feingezeichnet, sondern erzeugt Kränze um Details.


Testbild Blu-ray
Die Blu-ray "Perfektes TV-Bild" ist im video Aboshop erhältlich (Preis: 29,90 Euro).
© video

Der Durchbruch kam mit der amtlich verordneten Einführung der Erstinstallationsmodi für "Shop" und "Home". Wählt man nach dem Auspacken des Geräts die Home-Variante, ist das Schlimmste schon überstanden: Dann bekommt man meist einen Standardmodus, der das Bild ordentlich, allerdings nicht ideal darstellt.

So ganz verzichtet aber kein Hersteller auf eine eigene Bildphilosophie zugunsten einer wirklich normgerechten Voreinstellung. Denn Normen gibt es hier tatsächlich, nach denen Filme aufgezeichnet, weiterverarbeitet und gesendet bzw. auf Disk gepresst werden. Diese schreiben genau vor, welche Signalpegel für Schwarz und Weiß genutzt werden müssen und wie die Farbigkeit auszusehen hat. 

Für unsere Testberichte können wir uns nicht auf die Werkseinstellungen verlassen. Wir versuchen, mit allen dem Nutzer zugänglichen Einstellungen das Beste aus jedem Fernseher herauszuholen und haben uns dafür sehr teures Labor-Equipment angeschafft. Und immer noch erschrecken unsere Labortechniker oft genug, wenn sie sehen, wie stark sich die Bildqualität bei einigen Modellen mit wenigen Handgriffen verbessern lässt. Das Resultat unserer Kalibrierung wird in jedem Einzel- und Vergleichstest mit abgedruckt, damit die Leser zu Hause auch diese Einstellungen ausprobieren können.

Aber Vorsicht: Das Ganze klappt streng genommen nur bei exakt demselben Modell mit exakt derselben Firmware und bei exakt derselben Bildquelle in unserem abgedunkelten Labor. Und selbst dann kommt der Effekt der Serienstreuung hinzu. Trotzdem wird dieser Service der "optimalen Einstellungen" sehr geschätzt.

 

In neun Schritten zum besseren Bild

Wir haben versucht, die neun Schritte zum besseren Bild möglichst leicht verständlich zu formulieren und bei den Einstellungen kleine Hinweise zu geben, worauf genau zu achten ist. Grundsätzlich klappt die Prozedur mit jedem TV-Gerät, doch mitunter reagieren Modelle etwas anders bei den Einstellungen, als erwartet.

Die DVD "Perfektes TV-Bild" erhalten Sie im video Shop

So liegt es etwa in der Natur der Dinge, dass ein HD-ready-TV die Full-HD-Bilder der Blu-ray nicht pixelgenau darstellen kann und die Bildformat- und Schärfetests nicht optimal wiedergibt. Meist kommt man mit unseren Tests jedoch zu Bildergebnissen, die besser sind als die im Labor ermittelten "optimalen Einstellungen".

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Der Startbildschirm unserer Blu-ray Disc ist auch das Topmenü. Von hier gelangt man zur Bildoptimierung und zu Technik-Infos.
© Roland Seibt

Legen Sie also die Blu-ray ein, schalten Sie den Fernseher auf den passenden HDMI-Eingang, und schon geht es los. Im Startmenü (siehe Bild oben rechts) können Sie zwischen drei Optionen auswählen. Über den obersten Menüpunkt gehen Sie weiter zur Bildoptimierung, beim mittleren erfahren Sie interessante technische Details über die neue TV-Technik unseres Sponsors Samsung, und der untere Punkt bringt Sie zum Internet-Zugang zu Testbildern in der kommenden Superauflösung Ultra HD.

Unsere neun Schritte zum besseren Bild stehen in 2D (linke Spalte im Auswahlmenü), aber auch in 3D (rechte Spalte) zur Verfügung. Die Reihenfolge ist nicht zufällig gewählt, sondern wohl überlegt. Für eine schnelle Nachkontrolle sind die Punkte aber nicht nur nacheinander ausführbar, sondern lassen sich direkt anwählen.

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Die Bildverbesserung ist in Schritte unterteilt, die sowohl in 2D als auch in 3D ausgeführt werden können.
© Roland Seibt

Für eine einfache Durchführung der Einstellungen haben wir die Menüs so programmiert, dass man durch Drücken der Enter-Taste zum logisch nächsten Schritt gelangt. Auch innerhalb der eigentlichen Testbilder bringt Sie Enter zum nächsten Menü (das klappt leider nur in 2D).

Um realistische Korrektur-Ergebnisse zu erzielen, sind die Testbilder echte Blu-ray-Filme in 24p, die eine Minute lang laufen. Sie können sie pausieren, um in Ruhe die jeweilige Einstellung im TV-Gerät ausführen zu können. Beenden Sie das Pausieren, bevor Sie über die Enter-Taste das nächste Menü aufrufen!

1. Voreinstellung

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Die eigentlichen Testbilder laufen eine Minute und können pausiert werden. In 2D beendet die Enter-Taste den Test.
© Roland Seibt

Wie eingangs beschrieben, besitzen fast alle TV-Geräte mehrere Werksvoreinstellungen. Unser erster Test begleitet die richtige Auswahl dieser Voreinstellung. Hat Ihr TV-Gerät einen Bildmodus, der "Film", "Kino", "Movie" oder "Cinema" heißt, deutet das auf eine normnahe Basiseinstellung hin. Meist sind mit dieser Vorwahl dann auch Bildverbesserungen wie Rauschfilter, Kontrastautomatiken, Hautton-Optimierungen und automatische Schärfekorrekturen ausgeschaltet. Schauen Sie nach, ob das zutrifft! Schalten Sie aus, was Sie nicht kennen! Eine gute Blu-ray-Quelle braucht das sowieso nicht.

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Nur beim richtigen 16:9-Full-HD-Vollormat gehen keine Pixel verloren. An diversen Markierungen des Testbildes erkennt man den auszuschaltenden Overscan.
© Roland Seibt

Um zu verdeutlichen, wie sich bei den Voreinstellungen der Bildeindruck ändert, können während der Auswahl drei kurze Referenzszenen abgespielt werden, die später auch zur Endkontrolle dienen. Sie sind auf Farbwiedergabe (Früchte), Sauberkeit von Weiß (Gedeck) und Schwarzwert (Harley) getrimmt.

2. Bildformat

Dass ein Blu-ray-Film, der in Full HD aufgezeichnet ist, auf einem Full-HD-Fernseher pixelgenau abgespielt werden soll, versteht sich von selbst. So gut wie jeder TV nutzt jedoch in der Werkseinstellung einen sogenannten Overscan (ein Relikt aus analogen Zeiten), durch den einige Prozent des Bildes an den Seiten abgeschnitten werden. Jedes gute Full-HD-Gerät kann ihn über das Bildformat oder eine andere Einstellung deaktivieren.

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Die Farbtemperatur-Einstellung regelt die korrekte Mischung der Grundfarben Rot, Grün und Blau zu allen Graustufen.
© Roland Seibt

Ist der Kreis in unserem Testbild rund und komplett sichtbar, und die Markierungen in den Ecken zeigen alle Winkel an, stimmt das Bildformat und jeder Bildpunkt des Displays bekommt ein eigenes Pixel des Blu-ray-Films. Ist das nicht der Fall, skaliert (zoomt, streckt, vergrößert) der Fernseher das Bild. Dann werden auch die grauen Felder im Testbild, die aus einzelnen weißen und schwarzen Linien bestehen, ungleichmäßig gefüllt. Schnell sieht man, wenn hier die TV-Elektronik nicht perfekt arbeitet.

3. Farbtemperatur

Das Mischungsverhältnis der Grundfarben Rot, Grün und Blau bestimmt den Charakter jeder Farbnuance, die das TV-Gerät wiederzugeben vermag. Ihre Abstimmung ist äußerst kritisch, denn selbst geringe Abweichungen ändern den wahrgenommenen Charakter der Farbgebung. Streng genommen, darf man die Farbigkeit nicht einmal auf die Farbtemperatur einschränken, da sie fast nur das Verhältnis aus Rot und Blau berücksichtigt. Und bei der Einstellung im Labor ist wichtig, dass in jeder Graustufe die Mischung aller Farben stimmt.

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Die Helligkeit stellt den Schwarzwert des Fernsehers ein. Die Aussteuerungsbalken sollten bis zur Markierung sichtbar sein - beim Sonnenschirm und bei der Palme die dunklen Details.
© Roland Seibt

Das geht jedoch nur über teure Messgeräte, da das menschliche Auge einen automatischen Weißabgleich besitzt und keine absoluten Referenzen sehen kann. Unser Testbild ist frei von Farbinformationen und sollte daher in jeder Schattierung grau wirken.

Über einen kleinen Trick lässt sich die Farbwiedergabe des Fernsehers zumindest dem Raumlicht anpassen, und das Raumlicht ist es ja, nach dem sich der Weißabgleich des Auges richtet. Nehmen Sie ein weißes DIN-A4-Blatt Papier und halten Sie es rechts oder links oben außen neben die weißen Felder im Testbild. Das Papier soll vom Raumlicht beleuchtet werden, nicht vom Fernseher. Je nach Lichtintensität im Raum sollte das Blatt der Helligkeit eines der oberen Felder nahekommen.

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Probieren Sie nun die Voreinstellungen für die Farbtemperatur in Ihrem TV-Gerät aus! Meist sind es "tief", "mittel" und "hoch". Wählen Sie den Modus, bei dem das Feld im TV einen möglichst ähnlichen Weißton wie das Papier zeigt! Sie werden fast immer auf "warm" landen, einer Voreinstellung, die man auf den ersten Blick für zu rötlich und matt halten würde. Dies ist meist korrekt und entspricht der gültigen TV-Norm.

Gute Fernseher bieten einen Feinabgleich der Farbtemperatur (Weißabgleich) an, bei dem man Offset (Level, Helligkeit, Grau, niedrig) und Gain (Verstärkung, Kontrast, Weiß, hoch) der Grundfarben getrennt einstellen kann. Oder alles ist für zehn Stufen der Grautreppe getrennt abzugleichen. Hier ist ohne Messgerät kaum etwas korrekt justierbar.

4. Helligkeit

Die Einstellung für die Helligkeit kommt eigentlich aus der Analogtechnik und gibt eine Vorspannung an, mit der gerade kein minimales Dunkelgrau auf dem Bildschirm entsteht. Das ist der Schwarzwert. Ist dieser zu hoch gewählt, hellt sich das Bild tatsächlich auf und wird matt, denn sattes Schwarz wird zu flauem Dunkelgrau. Liegt der Wert zu niedrig, werden hingegen echte dunkle Bildinhalte zu einer schwarzen Einheitssuppe.

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Der Kontrast ist optimal, wenn bei höchster Brillanz die Weißtöne nicht überstrahlen.
© Roland Seibt

Unser Testbild vereint für eine optimale und feinfühlige Einstellung ein Realbild mit künstlich erzeugten Aussteuerungsbalken. Diese machen sich den Trick zunutze, dass auch im Videosignal (und auf der Blu-ray) ein sattes Schwarz nicht der digitalen Null entspricht, sondern einem Offset von 16. Unsere Blu-ray enthält Signale zwischen null und 16, also schwärzer als Schwarz. Sie werden nur sichtbar, wenn die Helligkeit zu hoch eingestellt ist. Stellt man den mittleren Aussteuerungsbalken so ein, dass er exakt bis zur Markierung sichtbar ist, stimmt die Einstellung für die Helligkeit genau. Einige Systeme übertragen Digitalwerte, die schwärzer als Schwarz sind, nicht. In diesem Fall werden Inhalte oberhalb der Markierung stets abgeschnitten.

5. Kontrast

Mit der Kontrast-Einstellung ändert man im TV-Gerät die Verstärkung des Videopegels und damit die Brillanz von Weiß, also die Gesamthelligkeit des Bildes. So soll die höchste Spannung im Videosignal exakt das "weißeste Weiß" erzeugen.

Ist der Kontrast zu hoch eingestellt, werden schon hellgraue Bildinhalte zu Weiß verstärkt und alles darüber hinaus überstrahlt. Schlimmer noch: Oft wird das Maximum einer Grundfarbe früher erreicht als das der anderen. Dann werden die Bildinhalte nahe Weiß noch farblich verfälscht.

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Die Einstellung Farbe ist für den Sättigungsgrad aller Farbschattierungen zuständig und entscheidet viel mit, was die Natürlichkeit eines Bildeindrucks betrifft.
© Roland Seibt

Ist die Kontrast-Einstellung zu gering, wird die maximal mögliche Helligkeit des Fernsehers nicht ausgeschöpft, weil die echte Weißspannung nie erreicht wird. Das Bild wird dunkel und matt.

Unser Testbild besitzt ein Realbild in Kombination mit einem Aussteuerungbalken. Der Kontrast ist so einzustellen, dass ohne Farbverfälschungen und Überstrahlungen die maximale Brillanz erzielt wird. Erschwert wird die perfekte Einstellung durch die automatische Kontrastbegrenzung fast aller aktuellen TV-Geräte. Sie messen das maximale Eingangssignal und lassen keine Überstrahlungen mehr zu. Regelt der Nutzer den Kontrast höher, wird die Gammakurve verbogen, also mittelhelle Inhalte werden heller und helle Inhalte bleiben maximal hell.

Der Nachteil dieser Automatik ist, dass bei zu hoch eingestelltem Kontrast die Gammafunktion nicht normgerecht arbeitet, aber auch dunkle Szenen, in denen das Quellsignal nicht die maximale Helligkeit besitzt, deutlich aufgehellt werden. In diesem Fall sollte man die Kontrasteinstellung von der Minimalposition schrittweise höher fahren, bis man einen Punkt erreicht, ab dem weniger Änderungen erkennbar sind als vorher. Genau hier setzt die Begrenzung der Automatik ein.

6. Farbe

Mit der Farbe stellt man den Sättigungsgrad, also so etwas wie die Buntheit des Bildes ein. Hier geht es um die Natürlichkeit der Farbdarstellung. Einerseits ist das menschliche Auge sehr empfindlich für Hauttöne, andererseits kann die Elektronik im TV die maximale Sättigung nicht überbieten. Wir haben daher wieder im Testbild ein Realbild mit artifiziellen Inhalten gepaart.

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Schärfe: Ist die Schärfe zu hoch eingestellt, werden an feinen Kanten Schatten erzeugt. Das Realbild wirkt stufig und bekommt Lichtkränze, und die Frequenz-Sweeps (feiner werdende Linienmuster) zeigen falsche Akzente.
© Roland Seibt

Der Regler für Farbe sollte so eingestellt werden, dass das Gesicht des Jungen leicht rosig natürlich erscheint, die Blätter nicht unnatürlich grün leuchten, das orangefarbene Polster Details zeigt und die Referenzfelder oben kleinere Quadrate innen erkennen lassen. Hier befinden sich Inhalte mit 100 Prozent Farbsättigung auf solchen mit 90 Prozent. Verstärkt der TV die Farbe zu stark, verlaufen die Unterschiede.

7. Schärfe

Die Schärfe lässt sich bei so gut wie jedem Fernseher, den wir in den letzten Jahren getestet haben, sehr einfach einstellen. Von wenigen Modellen abgesehen, liegt eine neutrale Schärfefunktion auf dem Linksanschlag - meist beim Wert null.

Um zu demonstrieren, was bei zu viel Schärfe passiert, haben wir wieder ein kombiniertes Testbild erzeugt. Scharfe Bildinhalte sind technisch gesehen hohe Frequenzen im Bildsignal, und die meisten Schärferegelungen wirken sich genauso aus wie die Höhenregelung im Audiobereich: Sie verstärken hohe Frequenzen, machen damit Details kontrastreicher, erzeugen aber auch Nachschwinger, die im Bild als Schatten und leuchtende Kanten wahrgenommen werden.

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Dieses Bild bewegt sich in unterschiedlichen 24p-Geschwindigkeiten, während der teildurchsichtige Text stehen bleibt. Das ist eine extreme Anforderung an jede 100-Hz- oder 200-Hz-Elektronik zur Bewegungsglättung. Man findet so leicht eine Voreinstellung, die den persönlichen Vorlieben bei einer Blu-ray-Wiedergabe entspricht.
© Roland Seibt

 

Sie werden sehen, dass die Blätter der Palme im Bild oben an Feinheit verlieren, wenn Sie die Schärfe zu hoch einstellen. Sie werden durch helle, unnatürliche Umrisse überdeckt. Wählen Sie eine niedrige Einstellung für die Schärfe, in der Sie diese negativen Effekte der Schärfeanhebung nicht mehr erkennen können!

8. Bewegungsglättung

LCD-Fernseher besitzen eine grundsätzliche Tendenz zum Ruckeln, da sie ein Einzelbild so lange konstant stehen lassen, bis das nächste folgt. Bei Bewegungen folgt das Auge kontinuierlich dem virtuellen Objekt, das dadurch aber verwischt. Gute TV-Geräte mit (echten) 100 Hz oder mehr bieten eine Bewegungsglättung an, indem sie Zwischenbilder berechnen und so den Bereich des Verwischens im Auge verkleinern. Eine deutlich höhere Bewegungsschärfe mit weniger Ruckeln ist die Folge.

Problematisch sind hier komplexe Bewegungen, am schlimmsten in mehreren Ebenen und Richtungen. Hier kann die Elektronik nur schwer Objekte erkennen, für die dann vor einem Hintergrund neue Bewegungspositionen berechnet werden sollten. So kommt es zu Fehlern der Bewegungsglättung. Gute TV-Geräte besitzen mehrere Voreinstellungen, manche sogar eine Feinjustage.

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Geschafft! Die wichtigsten TV-Einstellungen sind normgerecht abgeglichen. Jetzt sehen die Referenz-Szenen harmonischer aus.
© Roland Seibt

 

Wir haben eine bewegte Testsequenz generiert, die durch eine stehende, halbdurchsichtige Schrift eine Objekterkennung nahezu unmöglich macht, während die Geschwindigkeit in mehreren Stufen beschleunigt wird. Sie ist wie ein echter Blu-ray-Film mit 23,976 Bildern pro Sekunde angelegt, sollte also echten Filmlook liefern. Hier können Sie die Bewegungsglättung Ihres TV-Gerätes (meist ein Menüpunkt mit "Motion" im Namen) so einstellen, dass es wie im Kino ausschaut. Es darf für Profis gerne leicht ruckeln, aber ein Pixelflirren um Objekte ist verpönt.

9. Endkontrolle

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Bei der Schärfeeinstellung in 3D muss bedacht werden, dass Polfilter-TVs die vertikale Auflösung halbieren.
© Roland Seibt

Das letzte Kapitel unserer Test-Disc ist die Endkontrolle. Diese erlaubt Ihnen, alle Referenzszenen noch einmal zu genießen - jetzt mit optimal eingestelltem Gerät.

Das Ganze noch einmal in 3D

Wer einen 3D-Fernseher besitzt, ist jedoch noch nicht am Ende angelangt.Hier nutzen die Geräte nämlich gesonderte Einstellungen, weil die Helligkeit meist stark reduziert ist oder die 3D-Brille die Farben verfälscht. Wir haben daher erstmals alle wichtigen Einstellungen auch in 3D auf unsere Scheibe gepresst. Dabei besitzen die Bilder keine räumliche Tiefe, müssen jedoch durch die Brille betrachtet werden, nachdem der Fernseher in den 3D-Modus übergegangen ist.

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Das linke und rechte Bild beim 3D-Übersprechtest. Die Punkte des linken Bildes strahlen in die Schablone beim rechten Auge.
© Roland Seibt

Statt der Endkontrolle haben wir als kleinen Bonus ein Testbild generiert, mit dem Sie das 3D-Übersprechen kontrollieren können. Dabei strahlen helle Punkte, die für das linke Auge bestimmt sind, mehr oder weniger stark fälschlicherweise ins rechte.

Anhand von Gamma-korrigierten Vergleichsfeldern lässt sich bei geschlossenem linken Auge ablesen, wie stark das Übersprechen ist.

Und jetzt wünscht Ihnen die video-Redaktion viel Spaß und Erfolg beim Abgleich Ihres TV-Geräts!

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