Richtig aufstellen, anschließen und einstellen
So optimieren Sie Ihren AV-Receiver: 10 Tipps
Ein AV-Receiver ist die Schaltzentrale eines Heimkinos. Aber nur ein korrekt eingestelltes Gerät kann sein volles Potenzial entfalten. video gibt Ihnen deshalb elf Tipps, wie Sie Ihren AV-Receiver richtig einstellen, aufstellen und anschließen.
Mit wenigen kleinen Kniffen können Sie dafür sorgen, dass Ihr AV-Receiver im Heimkino optimal zum Einsatz kommt. Dafür geben wir in diesem Artikel 10 praktische Tipps, die weitestgehend unabhängig vom jeweiligen Receiver-Modell funktionieren.
Tipp 1: Kurze Kabelwege
Der optimale Stellplatz für einen Heimkinoverstärker ist in der Nähe eines Fernsehers, Blu-ray-Spielers und Sat-Receivers. So spart man sich lange Kabelwege zwischen Quellen- und Wiedergabegeräten.
Tipp 2: Ausreichend Kühlung
Kann ein AV-Receiver nicht genügend Warmluft abführen, entsteht während des Betriebs gefährliche Stauhitze. Bei modernen Geräten springt dann eine Schutzschaltung ein, die eine dauerhafte Schädigung der empfindlichen Bauteile verhindert. So weit sollte man es aber nicht kommen lassen.
Um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten, sollte der Verstärker zu allen Seiten hin genügend Luft haben. Wichtig ist es, die auf der Gehäuseoberseite befindlichen Belüftungsöffnungen freizuhalten. Wird der AV-Receiver zwischen zwei Regalen oder einem Lowboard betrieben, sollte der Abstand zwischen Geräteoberseite und dem darüberliegenden Brett mindestens drei Zentimeter betragen.
Bei einem Einbau in ein geschlossenes Möbel mit Türen ist vor allem auf eine ausreichende Verstärkerbelüftung zu achten. Sind keine Öffnungen vorhanden, können selbst gebohrte Lüftungslöcher für die nötige Wärmeableitung sorgen. Je mehr und größer, desto besser. Zudem lassen sich dann die vielen Audio- und Videokabel einfach durch die neu entstandenen Öffnungen verlegen.
Tipp 3: AV-Receiver verstecken
Soll der Heimkinoverstärker aus dem direkten Blickfeld gebannt werden, bietet sich der Betrieb in einem geschlossenen Sideboard oder Schrank an. Damit der AV-Receiver auf die Steuerbefehle der Fernbedienung reagieren kann, ist ein externer Infrarot-Empfänger erforderlich. Die IR-Steuersysteme gibt es von Original- und Drittherstellern; sie sind bereits ab 20 Euro im Fachhandel erhältlich.
Tipp 4: Richtig Verkabeln
Dank der hochauflösenden Multimedia-Schnittstelle HDMI können Audio- und Videodaten gleichzeitig über ein gleichnamiges Kabel übertragen werden. In der Praxis sollten Satelliten-Empfänger, Blu-ray-Player und Spielkonsolen direkt an die HDMI-Eingänge des Heimkinoverstärkers angeschlossen werden.
Lesetipp: Unschöne Kabel einfach verstecken
Eine autonome Audioverbindung mittels Digitalkabel vom Blu-ray-Spieler zum Verstärker ist demnach nicht erforderlich. Der Fernseher oder Projektor wird direkt mit dem HDMI-Ausgang des AV-Receivers verbunden. Stellt man mit der Quellenwahl nun den Eingang von DVD auf Sat, werden Bild und Ton zusammen umgeschaltet.
Wer den internen Satelliten- oder Kabel-Empfänger seines Fernsehers nutzt, kann über den Audiorückkanal (ARC) den Fernseherton am Verstärker einspeisen. Auch hier entfällt das lästige Verlegen eines weiteren Audiokabels. Achtung: Bei den meisten Fernsehern können nur die mit ARC gekennzeichneten HDMI-Buchsen ein Digitalaudiosignal ausgeben.
Tipp 5: Feste Kontakte
Die beste Hardware nützt wenig, wenn die Signale nicht ordentlich übertragen werden. Während bei den gängigen Steckern wie HDMI, Toslink und Cinch eine Passgenauigkeit sichergestellt ist, sollte der Konfektionierung loser Lautsprecherkabel besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Anstatt die freigelegten Kabelstränge zu verdrillen und in die Schraubklemmen des Verstärkers zu quetschen, sollte man Bananenstecker, Kabelschuhe oder -stifte verwenden.
Extra-Tipp: Nutzen Sie Handschuhe zum Konfektionieren, damit kein Fett- und Schmutzfilm auf die Kupferadern gelangt. Dieser würde den Übergangswiderstand und somit die Signalübertragung beeinträchtigen.
Tipp 6: Überblick behalten
Damit man nicht den Überblick zwischen den zahlreichen Audio- und Videokabeln verliert, empfiehlt es sich, die einzelnen Leitungen zu beschriften. So können zum Beispiel die Lautsprecherkabel mithilfe langer Klebesticker gekennzeichnet werden, um sie später einer Raumklangposition eindeutig zuordnen zu können.
Tipp 7: Bildqualität anpassen
Moderne AV-Receiver verarbeiten zunehmend digitale Videodaten über einen leistungsfähigen Bildprozessor. Dabei besteht die Möglichkeit, die Videoauflösung am HDMI-Ausgang heraufzurechnen. Wird zum Beispiel ein herkömmliches PAL-Signal mit 576 Bildzeilen von einer Spielkonsole eingespeist, kann der Verstärker diesen Datenstrom auf HD-Auflösung mit 1.080 Bildzeilen heraufrechnen.
Teurere AV-Receiver bieten sogar die Option, Bildauflösung, Schärfe, Farb- und Helligkeitsabstimmung pro Eingang getrennt einzustellen. So kann die maximale Bildqualität aus TV-Empfänger, Blu-ray-Player und Spielkonsole herausgeholt werden. Da eine Kette aber nur so gut ist wie ihr schwächstes Glied, sollte man sich genau überlegen, an welchem Gerät man die Bildskalierung aktiviert.
Lesetipp: Optimale Einstellungen für Samsung-TVs
Schließlich bieten Blu-ray-Spieler, TV-Empfänger, Verstärker und Fernseher meist eingebaute Videoskalierer. Hier gilt es auszuprobieren, welcher Bildprozessor beim Heraufrechnen von Standard-PAL- auf HD-Auflösung das beste Ergebnis erzielt.
Neue AV-Receiver bieten sogar häufig eine Bildausgabe in 4K-Auflösung, die viermal so viele Bildpunkte bietet wie Full HD. Diese Option ist aber nur bei kompatiblen Bildschirmen auswählbar. Da die Synchronisation zwischen Bild und Ton bei Videospielen besonders wichtig ist, bieten manche Hersteller spezielle Game-Modi. Diese Einstellungen zeichnen sich durch eine besonders geringe Bildverzögerung aus.
Tipp 8: Raumklang optimieren
Nur wenn ein AV-Receiver richtig eingestellt ist, kann er die bestmögliche Klangqualität aus einem Lautsprecher-Set herausholen. Für eine optimale Wiedergabe müssen Front-, Center-, Effekt- und Basslautsprecher perfekt aufeinander abgestimmt werden. Wer einen Verstärker mit automatischer Einmessfunktion besitzt, sollte diese zuerst ausprobieren.
Lesetipp: Klangoptimierung im Heimkino
Dabei werden die optimalen Parameter für Lautstärke, Tonalität und Zeitversatz automatisch vom Verstärker samt Messmikrofon ermittelt. Wer die Messung selbst vornehmen möchte, kann zum Pegelmesser und Metermaß greifen. Dabei sollte man die Abstände zwischen Hörplatz und Boxen sowie das Pegelverhältnis der Lautsprecher untereinander gewissenhaft messen, damit man optimalen Raumklang erhält.
Tipp 9: Dynamik verbessern
Vorsicht ist bei Effektprogrammen geboten, die die Dynamik beeinflussen. Diese verringern den Lautstärkeumfang, um große Lautheitsunterschiede innerhalb eines Musik- oder Filmtonsignals auszugleichen. Nur die nativen Raumklangformate ohne zugeschaltete Effektprogramme bieten einen maximalen Dynamikumfang und somit unverfälschten Klang.
Je nach der Größe des verbundenen Lautsprecher-Sets empfehlen sich unterschiedliche Trennfrequenzen für den akustischen Übergang zwischen Subwoofer und Satelliten. Dabei gilt die Faustformel: Je größer die Frontlautsprecher, desto tiefer die Trennfrequenz. Wer Probleme bei der Tieftonwiedergabe hat, sollte den Subwoofer-Stellplatz ändern und die Übergangsfrequenz des Basslautsprechers ein wenig erhöhen.
Tipp 10: Musikauswahl erweitern
Moderne AV-Receiver bieten Zugriff auf Internet-Radiosender und -Musikdienste. Die Auswahl ist so groß, dass für jeden Geschmack und jede Stimmung stets das Passende dabei ist. Einzige Voraussetzung für den Empfang ist, dass der Heimkinoverstärker mit dem Hausnetzwerk und somit Internet verbunden ist.
Lesetipp: Steuer-Apps für AV-Receiver
Dann können aktuelle Geräte auch per DLNA-Netzwerkstandard auf Mediensammlungen zugreifen, die sich auf einem Computer oder einer Netzwerk-Festplatte befinden. Verfügt der AV-Receiver über eine AirPlay- oder Bluetooth-Schnittstelle, kann Musik sogar kabellos über Funk vom Smartphone oder Tablet zum Verstärker gesendet werden.
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