Ratgeber Heimnetzwerk
Streaming-PC im Eigenbau
Mit passender Hardware und dem Media Center in Windows 7 ist der PC im Wohnzimmer eine sinnvolle Alternative zu Blu-ray-Player, Set-Top-Box & Co.
Komponenten - Stückliste mit Preisen
- AMD A6-3500: 70 €
- Gigabyte GA75M-UD2H: 75 €
- Kingston 4 GB DDR3-1866-Kit: 36 €
- ADATA S510 SSD 120: 89 €
- Seagate Barracuda 3TB: 152 €
- LiteOn iHBS312-31 (BD-RW): 97 €
- Antec Fusion Remote: 135 €
- Cooler Master Silent Pro Hybrid: 200 €
- Cooler Master Gemin II M4: 30 €
- Digital Devices Cine S2 V6 mit CI-Erweiterung: 248 €
Microsofts erste Versuche, Windows-Rechner mit der XP Media Center Edition (MCE) ins Wohnzimmer zu bringen, waren wenig erfolgreich. Der PC ließ sich nur über TV-Out an einen Fernseher anschließen - mit entsprechend schlechter Bildqualität. Der TV-Empfang über Satellit oder Kabel wurde unter Windows XP gar nicht und später dann mit Windows Vista nur halbherzig unterstützt.
Das hat sich mit Windows 7, TV-Geräten mit HDMI-Eingang und einer neuen Generation von TV-Karten grundlegend geändert. Damit klappt jetzt auch der HD-Empfang. Selbst mit digitalem Kabel und mit verschlüsselten TV-Sendern kommt ein Media Center PC hervorragend zurecht.
Viele Anwender sind mit dem, was ihnen das TV-Programm liefert, nicht mehr zufrieden. Sie wollen auch im Wohnzimmer auf Internet-Angebote zugreifen. Und sie wollen digitale Medien in allen möglichen Formaten auf ihren Fernseher bringen. Gegenüber TV-Geräten, Set-Top-Boxen und Media-Playern hat der PC den Vorteil, dass man Codecs für verschiedene Videoformate leicht nachinstallieren kann und dass alle Funktionen in einem einzigen Gerät vereint sind.
Zudem genügt eine Fernbedienung für alles. Beim Internet-Zugang ist man beim PC im Gegensatz zu TV-Geräten nicht auf vom Hersteller vorgegebene Angebote beschränkt, sondern hat den vollen Zugriff auf alle Webseiten, auch jene mit HTML 5, Flash und Silverlight.
HTPC: die Anforderungen
HTPC steht für Home Theatre PC, also einen Rechner, der seinen Platz im Wohnzimmer finden soll und ein TVGerät als Monitor nutzt. Dafür muss unser Eigenbau-HTPC einige Anforderungen erfüllen: Das Gehäuse muss in der Optik zu Consumer-Electronic-Geräten passen. Der PC muss leise und sparsam sein. Er muss einen HDMIAusgang besitzen und sich per Fernbedienung steuern lassen. Ganz billig ist unser Eigenbau-HTPC mit 1.132 Euro nicht, aber wir haben an der Ausstattung nicht gespart.
Eigenbau-HTPC: die Hardware
Beim Gehäuse haben wir uns für das Fusion Remote von Antec entschieden. Das kompakte Desktop-Gehäuse passt mit seiner Alu-Front und dem großen Lautstärkeregler gut ins Wonzimmer. Zudem finden ein Micro-ATX-Mainboard, ein optisches Laufwerk und bis zu zwei Festplatten Platz. Für das Betriebssystem nutzen wir eine SSD-Festplatte (Solid State Drive) mit 120 GByte Speicher. Diese Art Speicher befindet sich auch in USB-Sticks und erlaubt gegenüber herkömmlichen Festplatten weitaus höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten. Die Folge: Der ganze Computer wird schneller.
Für das Speichern von Daten genügt hingegen eine gewöhnliche HDD-Platte (Hard Disk Drive) - in unserem Fall eine 3-TByte-HDD von Seagate. Das Front-Display des Antec-Gehäuses wird über die Software iMEDIAN HD von iMON angesteuert, alternativ zur beiliegenden Fernbedienung kann man auch eine ergonomische MCE Remote verwenden.
Als Prozessor setzen wir einen AMD A6-3650 ein. Da die Radeon HD 6530D in den Quadcore-Prozessor integriert ist, spart man sich eine separate Grafikkarte. Dieser integrierte Grafikprozessor ist nicht nur schnell genug für 3DBlu-ray, sondern reicht auch für viele Spiele aus.
Die Basis für den Prozessor bildet das Motherboard Gigabyte GA75M-UD2H. Es unterstützt SATA3 sowie USB 3.0 und ist damit voll auf schnellen Datentransfer ausgelegt. Auch ein HDMIAusgang ist an Bord.
Der Arbeitsspeicher stammt von Kingston. Vom vier GByte großen DDR3-1866-SDRAM-Modul profitiert unser ADM-Prozessor deutlich.
Als Kühler für die Grafikkarte dient der flache, leise Gemin II M4 von Cooler Master. Von diesem Anbieter stammt auch das Netzteil: Das Silent Pro Hybrid hat den Vorteil, dass es bei einer Leistungsabgabe von weniger als 200 Watt passiv und damit lautlos arbeitet.
TV-Karte mit CI-Erweiterung
Die wichtigste Komponente eines HTPC ist die TV-Karte. Wir haben uns bei unserem Eigenbau-Rechner für die Cine S2 V6 des deutschen Herstellers Digital Devices entschieden. Sie ist mit einem Doppel-Tuner für den digitalen Satelliten-Empfang in HD-Qualität ausgestattet. Da die Karte Unicable unterstützt, können beide Tuner über ein Sat-Kabel angeschlossen werden, wenn ein entsprechender LNB (Low Noise Block Converter) oder Multischalter eingesetzt wird.
Das ist wichtig, wenn in einem Raum nur ein Sat-Anschluss verhanden ist und ein zweiter nicht nachgerüstet werden kann. Zusätzlich verfügt die Karte über einen integrierten Bridge-Chip mit zwei Erweiterungsbuchsen. An ihnen lassen sich ein weiteres Tuner-Modul und eine Common-Interface-Erweiterung anschließen, die dann keinen Steckplatz auf dem Mainboard benötigen.
Unser HTPC lässt sich mit einem CI-Modul bestücken, um Privatsender wie RTL, ProSieben oder SAT.1 auch in HD-Qualität empfangen zu können. Dafür braucht man eine HD-Plus-Smartcard. Allerdings bewegt man sich damit rechtlich in einer Grauzone. Denn der Einsatz der Smartcard in nicht zugelassenen Geräten verstößt gegen die AGB der Betreibergesellschaft.
Das im Bundle mit HD-Plus-Karten erhältliche CI-Plus-Modul funktioniert nicht im PC. Man muss ein spezielles Conditional Access Module (CAM) nutzen. Diese sogenannten Graumarkt-CAMs werden häufig auch in Set-Top-Boxen und TVs eingesetzt.
Nutzern von Kabelfernsehen ist die DVB-C-Karte Cine CT V6 von Digital Devices zu empfehlen. Auch hier bewegt man sich im rechtlichen Grenzgebiet, wenn man fürs Enschlüsseln von Programmen ein CI-Modul plus Smartcard einsetzt.
Den Media-Center-PC mit Software sinnvoll erweitern
Zwar funktioniert das Media Center unter Windows 7 inzwischen sehr gut, ohne zusätzliche Software kommt man aber nicht aus. Von Haus aus werden nur wenige Videoformate unterstützt, der EPG (Electronic Program Guide) ist mager und Filme, die auf der Festplatte liegen, können schlecht verwaltet und präsentiert werden.
Die beste deutschsprachige Quelle für Add-ins und Tipps ist die Seite mce-community.de. Weitere gute Informationsquellen sind thegreenbutton.com, inzwischen ein Teil der Windows Experts Community, und thegreenbutton.tv .
Die Grundausstattung
Es gibt einige Tools und Programme, die auf keinem PC mit Windows 7 Media Center fehlen dürfen: So bringt das Media Center in Windows 7 zwar einen H.264-Codec für die HD-Aufzeichnung und Wiedergabe von TV-Sendungen mit, Filme auf Blu-ray kann das Betriebssystem ohne Zusatz-Software aber nicht abspielen. Dafür sind Programme wie Cyberlink PowerDVD 12, Corel WinDVD Pro 11 oder Arcsoft TotalMedia Theatre 5 notwendig. Die Top-Varianten unterstützen auch 3D-Blu-rays sowie das Umrechnen von 2D in 3D.
Mit den Win-7-Codecs von Shark007 kann der HTPC auch Videoformate abspielen, die von Windows 7 selbst nicht unterstützt werden. Virtual Clone Drive öffnet Disk-Images in einem virtuellen Laufwerk.
Den elektronischen Programmführer und das Filmarchiv aufwerten
Auch wenn das Media Center bereits einen EPG besitzt, mit dem Programm WuselEPG lässt sich die elektronische Programmzeitschrift im Media Center um wichtige Funktionen einfach erweitern: Die gegen eine Spende erhältliche Software rüstet die nur beim amerikanischen Media Center vorhandenen Vorschaubilder für Filme und viele TV-Sendungen nach. Der TVMovie Clickfinder kann als Quelle für zusätzliche Informationen dienen. Zusätzlich schaltet WuselEPG noch den in der deutschen Windows-7-Version deaktivierten Filmführer frei.
Aufnahmen fernsteuern
Mit der Freeware Remote Potato kann der HTPC per Web-Browser programmiert werden. Zudem sind Clients für diverse Smartphones und Tablets verfügbar. Aufgenommene Sendungen können auch gestreamt werden.
Bei Live-TV ist das nur mit DVBLink von DVBLogic möglich. Das kommerzielle Programm ersetzt das TV-Modul im Media Center und verfügt darüber hinaus über weitere Funktionen.
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