Hollywood-Studiotour
Zu Besuch in der Traumfabrik: Hinter den Kulissen von Sony Pictures
Hinter den Toren der Sony Pictures Studios werden Geschichten für die Ewigkeit geschrieben. Bei einem Besuch in Los Angeles durften wir einen Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik Hollywood werfen.
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Tränen, Freude, Angst, Wut, Zuneigung: Die Emotionen, die Kinofilme bei den Zuschauern auslösen können, sind vielfältig. Ein guter Action-Film mit Jason Statham kann eine enorme Spannung erzeugen, ein Drama mit Will Smith zum Nachdenken anregen, ein Psychothriller mit Anthony Hopkins an den Nerven zerren. Die Macher in Hollywood geben sich alle Mühe, ihre Geschichten so authentisch und real zu gestalten, dass man sich sowohl im Kinosessel als auch auf der Couch im Wohnzimmer ganz im Geschehen auf der Leinwand verlieren und alles andere drumherum vergessen kann.
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Das Tor zu einer anderen Welt
An der Ecke zwischen West Washington Boulevard und Madison Avenue in Los Angeles befindet sich das Tor zur geheimnisvollen Welt der Filmindustrie. In Culver City, einem Stadtteil der "Stadt der Engel", residieren die Sony Picture Entertainment Studios, eines der vier größten Filmstudiokomplexe in Hollywood.
Der Eingang zu Sonys Traumfabrik wirkt wie das Tor zu einer anderen Welt. Hinter den Gitterstäben offenbaren sich bei näherem Betrachten einige Illusionen. Hier wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Filme so realistisch wie möglich ins Wohnzimmer oder in den Kinosaal zu bringen - und dabei wird auch getrickst und gemogelt.
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Geschichten aus dem Nichts
Auf dem Gelände der Filmstudios von Sony Pictures werden Filmszenen sprichwörtlich aus dem Nichts gestampft. Kinofilme wie der Science-Fiction-Blockbuster "After Earth" mit Will Smith und Kultserien wie "King of Queens" werden zu großen Teilen in leeren und kalten Lagerhallen gedreht. Erst nach der ausgiebigen Arbeit der Bühnenbildner entstehen hier Stück für Stück die Sets.
Dabei sind Millimeterarbeit und genauste Planung notwendig. Vom Fußboden bis zur Decke und bis zu den Wänden wird alles aufgebaut. Türen stellen dabei eine besondere Herausforderung dar, denn sie führen bekanntlich ins Nichts. Öffnet man diese, zeigt sich dahinter eine weitere Wand der Lagerhalle. Soll die Tür also während der Dreharbeiten geöffnet werden, müssen zuerst die Bühnenbildner Hand anlegen: Tapeten verkleben und Wände streichen.
Danach wird vom Kamerateam Präzisionsarbeit gefordert. Zu große Kameraschwenks und seitliche Aufnahmen kommen nicht in Frage, sonst würde der Zuschauer sehen, dass nur der schmale Streifen hinter der Tür verkleidet wurde, und die kahle Wand der einstigen Lagerhalle erkennen.
Auch Bäume am Set stellen eine große Herausforderung dar. Damit sie an allen Drehtagen gleich aussehen, wird mit künstlichen Blättern gearbeitet. Dabei kann jeder einzelne Baum mit verschiedenfarbigen Blättern bestückt werden - egal, ob Frühling, Sommer oder Herbst. Die Blätter werden einzeln per Nadel und Faden aufgewebt.
Dreht man außerhalb der Räume, muss man ebenfalls einiges beachten. Die Türen zu den verschiedenen Cafes und Geschäften innerhalb der Sony Picture Studios verbergen fast alle dasselbe: eine große Mauer. Die einzelnen Eingänge sind nur optische Täuschungen.
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New York in Los Angeles
Wer für einen Film eine Szene im Central Park plant, muss dafür nicht die gesamte Crew in den Flieger setzen und nach New York fliegen. Das Filmstudio in Culver City hat seinen eigenen kleinen Central Park nachgebaut, in dem kurze Sequenzen gedreht werden können.
Viel Show und Illusion, um für die Filmgeschichte den passenden Ort zu zaubern. Aber all das ist notwendig, um den Zuschauer zum Nachdenken, Lachen oder Mitfiebern anzuregen und bei ihm die gewünschten Emotionen zu wecken.
...und Action!
Nachdem das Set steht und die einzelnen Drehorte herausgeputzt sind, kann der eigentliche Dreh beginnen. In den Sony Picture Studios werden die einzelnen Szenen bevorzugt mit der hauseigenen Kamera eingefangen. Die F65 nimmt Bilder sogar in 8K, also mit 8.192 x 3.488 Pixeln auf, in 4K können sogar 120 Bilder pro Sekunde aufgezeichnet werden.
Oftmals werden Szenen hundertfach gedreht, damit die Handlung auch perfekt im Kasten ist. Beim großen Showdown von "Django Unchained" beispielsweise sind kleine Sprengkörper in den Wänden platziert; diese explodieren nach und nach, wenn Django seine Peiniger erschießt. Wo diese angebracht sind, muss vorab genau markiert werden.
Bei den Dreharbeiten aus einer Perspektive reißen die Sprengsätze große Löcher in die Wand und Kunstblut beginnt zu spritzen. Um die Szene dann aus einer anderen Perspektive nochmals zu filmen, werden die Löcher per Hand wieder verschlossen, der Raum wird neu gestrichen und alles auf Anfang gesetzt. Nicht umsonst stecken hinter solch einer Produktion Milliardenbeträge.
Feinarbeit hinter verschlossenen Türen
Die Arbeit am Set ist nur ein Teil der Filmproduktion. Danach müssen die eingefangenen Sequenzen geschnitten und zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden. Danach beginnt die Feinarbeit. In der Abteilung Colorworks in den Sony Picture Studios sichten Mitarbeiter jeden einzelnen Frame (bei 4K bis zu 120 Bilder pro Sekunde) des Gesamtprodukts. Durch Staubkörner auf dem Film entstehen weiße Punkte oder Striche im Bild.
Diese werden manuell einzeln bei der Nachberarbeitung - Frame by Frame - ausradiert, Farben bei Bedarf einzeln nachjustiert. Die Mitarbeiter können die einzelnen Bilder nach Belieben bearbeiten. Der weiße Himmel kann beispielsweise noch weißer oder dunkler gefärbt werden. Wichtig ist dies, weil sich eine Filmproduktion ja meist über mehrere Monate hinzieht. Nicht an jedem Tag bietet der Himmel bei Außenaufnahmen die gleiche Farbe.
Damit dies dem Zuschauer nicht auffällt, werden die Bilder der Szene einfach nacheinander farblich angepasst. In Sachen Ton wird ebenfalls noch einmal Hand angelegt. Dabei werden jedoch nicht nur die einzelnen Szenen lauter oder leiser geregelt, sondern in manchen Fällen auch noch nachträglich Geräusche eingefügt. Haben beispielsweise die Schauspieler einen Kuss in einer Liebesszene zu leise umgesetzt, wird nachträglich ein Ton daruntergelegt, der etwa dadurch entsteht, dass jemand am Set an seinem Finger saugt.
The Show must go on...
Ob Tränen der Trauer, ein herzliches Lachen oder Wutgeschrei - bei der Verfilmung verschiedenartiger Geschichten werden die Emotionen aus den Filmstudios möglichst real auf die Leinwand gebracht. Dass da nicht immer alles glatt geht, wird in vielen Portalen und in Wettbewerben der größten Filmfehler aller Zeiten immer wieder gerne diskutiert.
Ein kleiner Rundgang durch die Filmstudios von Sony offenbarte unserer Redaktion nur einen kleinen Teil der umfangreichen Arbeit, die hinter einer Filmproduktion steckt. Alle Illusionen wollten die Macher dann doch nicht verraten. Ein guter Magier behält ja auch die meisten seiner Zaubertricks für sich.
Fakten zu Sony Pictures
Die Sony Picture Entertainment Studios in Los Angeles sind das Zuhause vieler Erfolgsgeschichten. Will Smith und Adam Sandler sind nur zwei der dort vertretenen Schauspieler. Alles rund um die Filmstudios:
- Größe: Die Gesamtfläche der Filmstudios beträgt ca. 757.000 m². Um größere Distanzen zurückzulegen, besitzt Adam Sandler einen Golfcart von Cadillac Escalade.
- Geschichtliches: Die heutigen Sony Pictures Studios waren früher das Studio der bekannten Weltmarke MGM.
- Erfolgsgarant: Einer der bekanntesten Filme dürfte "Der Zauberer von Oz" aus dem Jahr 1939 mit Judy Garland sein.
- TV: Die erfolgreichsten Fernsehshows, die in den Sony Picture Studios aufgezeichnet wurden, waren "Jeopardy!" und "Glücksrad".
Erfolge aus dem Hause Sony
Bereits seit dem Jahr 1929 wird alljährlich der Academy Award - der bekannteste Filmpreis der Welt, auch Oscar genannt - vergeben.
In rund 30 Kategorien, unter anderem Bild, Regie, Film und Besetzung, werden Kinofilme für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet und erhalten bei der Verleihung in Los Angeles die begehrte goldene Oscar-Statue. Der wichtigste Filmpreis, dessen Namensursprung nicht ganz geklärt ist, ist rund 34 cm hoch und besteht aus einem massiven Nickel-Kupfer-Silber-Körper. Insgesamt ist die Statue etwa 3,85 kg schwer.
Auch aus dem Hause Sony kommen einige Filme, die mit der Trophäe ausgezeichnet wurden: nicht zuletzt der Westernaufreger "Django Unchained" von Quentin Tarantino. Den ersten Oscar (in fünf Kategorien) räumte 1934 die Komödie "Es geschah in einer Nacht" von Frank Capra ab.
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