Ratgeber. THX

THX im Heimkino: Interviews

16.8.2012 von Reinhard Otter und Andreas Frank

ca. 5:05 Min
Ratgeber
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  1. THX-Standards für Qualität in Kino und Heimkino
  2. THX im Heimkino: Interviews

Interview: Peter Vasay, Vizepräsident Technology Operations, THX

video: THX steht für hochwertiges Heimkino. Aber Sie zertifizieren auch kleinere Systeme wie THX-Soundbars, die keinen diskreten Surround-Sound erzeugen. Haben Sie Angst, durch diese Produkte Ihren Ruf zu beschädigen?

Peter Vasay: Wenn wir ein neues Zertifizierungsprogramm einführen, sind wir sehr darum bemüht, unsere Standards für Qualität und Leistung maximal zu halten. Nachdem wir zahlreiche Tests mit den jeweils besten Produkten auf dem Markt unternommen haben, legen wir Normen und Zielmarken fest, die den wachsenden Marktanforderungen gerecht werden. Konsumenten kaufen beispielsweise Soundbars, die unter Flachbildfernsehern toll aussehen sollen.


Peter Vasay
Peter Vasay, ViZe-Präsident Technology Operations, TH
© Hersteller/Archiv

Viele davon klingen aber sehr bescheiden. Das Ziel des THX-Soundbar-Zertifizierungsprogramms ist es, im Wohnzimmer eine tonale Balance zu erzielen, wie sie der Filmemacher im Studio hört, sogar in THX-Referenzlautsrärke und mit geringen Verzerrungen. Nur die Besten ihrer Klasse können das und verdienen sich ein THX-Logo. Diese Soundbars haben alles, was ein großes THX-Produkt benötigt. Sie haben nur eine andere Form.

video: Wie stellen Sie die Qualität der THX-zertifizierten Produkte sicher, die letztendlich im Geschäft verkauft werden?

Peter Vasay: Wir zertifizieren immer das finale Gerät, das produziert wird. Aber manchmal nehmen wir einzelne Produkte aus den Läden, testen sie und stellen sicher, dass sie unsere Anforderungen erfüllen.

video: THX zertifiziert ebenso Display-Produkte. Welche Hersteller bieten zertifizierte Produkte an?

Peter Vasay: Es gibt mehrere Hersteller wie Panasonic, LG, Runco, Epson, JVC und andere in vielen verschiedenen Ländern, nicht unbedingt in Deutschland. Wir zertifizieren verschiedene Flachbild-Fernseher, LCD-sowie Plasmageräte. Mittlerweile zertifizieren wir sogar 3D-Displays und -Projektoren.

Dabei hat die Qualität des Umschaltvorgangs der Brille und der Bildverarbeitung im Fernseher großen Einfluss darauf, wie angenehm 3D wirkt. Deshalb haben wir Spezifikationen, die sicherstellen, dass das Umschalten der Brillengläser zum richtigen Zeitpunkt passiert. Neben TVs mit Shuttertechnik zertifizieren wir ebenso 3D-TVs auf Basis von Polarisation.

video: Nehmen wir an, ein Hersteller hat ein neuartiges Gerät und es gibt noch kein THX-Logo für diese Produktkategorie. Passiert es, dass Hersteller auf Sie zukommen mit dem Wunsch für ein neues THX-Logo?

Peter Vasay: Wir haben das bereits in Betracht gezogen. Nichtsdestotrotz zertifizieren wir häufig Produkte nach den strengen Ultra 2- oder Select 2-Spezifikationen. Aber es gibt viele Orte, wo sich Menschen Filme anschauen. Überlegen Sie nur einmal, wie groß Smartphones heute sein können, und wie man dadurch in der Lage ist, Filme anzuschauen. Aber was bedeutet es, ein THX-zertifiziertes mobiles Gerät zu haben? Es geht um das gute Erlebnis, wenn man das Bild betrachtet, und den besten Sound, den man in dieser Produktkategorie erhalten kann.

Es gibt so viele Produkte, aus denen der Nutzer wählen muss. Aber THX will nur das Beste, nur die besten zehn Prozent aller Produkte, die es gibt und die die Leistung besitzen, die richtigen Farben und die korrekte Helligkeit anzuzeigen. Wenn man etwa unter Licht auf Mobilgeräte schaut, kann man die Farben kaum sehen. Sie wirken verwaschen und man muss die Helligkeit erhöhen. Aber dadurch werden auch weniger Details sichtbar.

video: Können wir also demnächst ein THX-Smartphone oder einen THX-Tablet-PC erwarten?

Peter Vasay: THX schaut sich immer verschiedene Dinge an. Und es gibt Sachen, die Menschen nutzen und kaufen. Aber THX wird seinen Namen nur auf ein Produkt setzen, wenn der Kunde es kauft und sagt: "Das ist toll, das sieht gut aus, das klingt gut."

Interview: Christoph Winklmeier, THX-Experte, Teufel

video: Teufel ist führend in Sachen THX-Boxen. Warum setzen Sie stärker auf THX als andere Hersteller?

Christoph Winklmeier: Schon Mitte der 90er-Jahre war uns die Auslegung von Lautsprechern für den HeimkinoEinsatz sehr wichtig und THX verlangt viele Dinge, die wir ohnehin für nötig halten: zum Beispiel drei gleich klingende, identische Frontlautsprecher. Im Gegenzug bekommen wir ein unabhängiges Zertifikat, quasi einen Boxen-TÜV. Dass ein Lautsprecher THX-konform ist, wird ja gern mal behauptet. Sicher ist man aber nur mit dem Siegel.

Christoph Winklmeier
Christoph Winklmeier, THX-Experte, Teufel
© Hersteller/Archiv

video: THX Select, Select 2, Ultra 2, Multimedia - Sie entwickeln alle möglichen THX-Boxen. Was macht einen THX-Lautsprecher in all diesen Klassen überhaupt aus?

Christoph Winklmeier: Er ist einer der besten Lautsprecher seiner Klasse - soweit man das mit objektiven Mitteln erfassen kann. Ein Bestandteil ist der maximale Schalldruck bei minimalem Klirr, den THX-Lautsprecher liefern müssen. Der ist für alle Lizenzarten unterschiedlich, abhängig von der Hörentfernung. Er entspricht am Hörplatz dem Schalldruck, den ein Kinobesucher in der Mitte des Kinosaales erfährt.

Ein THX-Multimedia-Set ermöglicht das am Schreibtisch, ein Select 2-System im Wohnzimmer. Alle THX-Boxen sind verzerrungs- und klirrarm, haben einen neutralen Frequenzverlauf, einen hohen Wirkungsgrad und ein ideales Abstrahlverhalten. Auch die unterschiedlichen Komponenten wie Player, Verstärker und Boxen sind so aufeinander abgestimmt, dass ein THX-System von der Quelle bis zur Wiedergabe technisch optimal zusammenspielt.

video: Wie werden hochwertige Lautsprecher zu einem THX-System? Können Sie kurz umreißen, wie die Lizenzierung abläuft?

Christoph Winklmeier: Normalerweise setzt man sich zu Beginn mit THX an einen Tisch und klärt, in welche Richtung es technisch gehen soll und ob das umsetzbar ist. Der Schritt entfällt bei uns meist, weil wir recht gut wissen, was möglich ist und was nicht. Dann braucht es ein Muster, kosmetisch gern fern der späteren Serie. Die Akustik muss aber stimmen. Dann werden Messungen gemacht, die alle Vorgaben der Richtlinie abprüfen.

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Falls es Punkte gibt, die nicht erfüllt werden, muss man die Probleme lösen und ein weiteres Muster einreichen. Im besten Fall ist dann der Weg frei für die Vorserie. Die finale Lizenz wird nach neuerlicher Prüfung der Serien- oder Vorserienmuster erteilt. Dazu gehören auch Regeln für die Beschriftungen, Markierungen und Einstellungen an Schaltern und Reglern. Selbst in der Anleitung und Verpackung muss THX lizenzgerecht verarbeitet werden. Später werden immer wieder auch Serienprodukte geprüft, um den THX-Standard auf Dauer zu gewährleisten.

video: Können Sie als Boxenexperte bei THX mitreden, wenn es etwa um neue THX-Versionen geht? Wie kam es, dass Teufel als erster Hersteller einen THX-Soundbar anbot?

Christoph Winklmeier: Auf die Idee könnte man kommen. Immerhin waren wir auch die Ersten mit THX Select und mit THX überhaupt in Deutschland. Aber bei normalen Boxen lässt sich THX nicht in die Karten schauen, da haben die Techniker dort selbst umfassende Erfah-rungen. Beim Speaker Bar ist THX tatsächlich auf uns zugekommen, nachdem wir den Cinebar 50 schon etwa ein Jahr verkauften. THX war zu diesem Zeitpunkt dabei, sinnvolle Vorgaben für Soundbars zusammenzustellen, und wollte dafür auch unseren Input haben.

Nach den Gesprächen habe ich einige unserer Cinebars 50 in die USA geschickt, um zu zeigen, wie wir solche Geräte konzipieren und abstimmen würden. Und wie so oft stimmten unsere Vorstellungen und die von THX sehr weit überein. Es gab zwar einige Kleinigkeiten zu verändern, um die dann entstandenen THX-Vorgaben zu treffen, aber das Grundkonzept des Cinebar 50 ist im Cinebar 51 THX unverändert geblieben.

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