Ab nach draußen
TV-Mediathek-Apps
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Flexibel per Mediathek
Live-Fernsehen ist oft nicht das, was man unterwegs sehen will. Das haben die TV-Sender verstanden und bieten immer mehr Inhalte zum Abruf auf dem Smartphone an.
Das iPhone und das iPad sind mit speziellen Apps einzelner TV-Sender sehr gut bestückt. Aber auch für Konkurrenzsysteme wie Android oder BlackBerry gibt es immer mehr TV-Mediathek-Apps.
Recht gut ist ARTE aufgestellt: Die komplette Mediathek des deutsch-französischen Kultursenders ist über die App des Senders verfügbar - im Kleinformat auf dem iPhone und in voller Tablet-Auflösung auf dem iPad. Das TV-Archiv "ARTE+7" des Senders ist auf immer mehr TV-Geräten mit Internet-Anschluss verfügbar.
Ähnlich umfassend sind auch die Nachrichtenangebote - etwa das von n-tv oder der Tagesschau. Letzteres ist sogar auf mehreren Handy-Betriebssystemen verfügbar. Die Nachrichtenportale verbinden meist die neuesten Nachrichtensendungen und -Beiträge mit aktuellen News in Textform. So kann man sich bei langsamer Mobilfunk-Datenverbindung auch ohne lange Video-Ladezeiten informieren.
Privatsender wie ProSieben oder Sat.1 bieten kostenlose Apps mit TV-Inhalten an (siehe App-Galerie). Darin sind jedoch zu vielen Sendungen nur Trailer oder Hintergrund-Features zu sehen, die auf die nächste Serienfolge oder Castingshow hinweisen.
Ganze Serienfolgen und Filme sind die Ausnahme. Die iPhone App "sevenload" ruft Comedy-, Gaming-und Cartoon-Clips sowie TV-Klassiker aus dem Netz ab. Nur wenige dieser Inhalte stammen aber aus dem aktuellen TV-Programm.
Die beliebten Mediatheken von ARD und ZDF gibt es bislang nicht als Apps. Immerhin hat das ZDF noch für diesen Frühling eine Mediathek-App für Apple-und Android-Mobilgeräte angekündigt.
Als Alternative gibt es schon heute ein unendliches Angebot an Video- Podcasts im iTunes Store. Egal, ob die "Sendung mit der Maus", "3sat neues" oder "Report Mainz": Fast alle Magazine und Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Sender stehen hier als Video-Podcasts zum Abruf bereit.
Angebote der Privatsender sind dagegen rar: So hat etwa RTL zum 1. März 2011 den Video-Podcast seiner "RTL Aktuell"-News eingestellt und verweist nun auf den kostenpflichtigen Livestream und das News-Archiv in der RTL App.
Podcasts können Interessenten im iTunes Store abonnieren, so dass die neueste Folge bei jeder Synchronisierung automatisch in der iTunes-Bibliothek landet. Per Download gelangen die Videos in den Speicher des Mobilgeräts und sind dann unterwegs auch ohne Internet-Verbindung verfügbar.
Ein vergleichbares System gibt es noch nicht für andere Handy-oder Tablet-Systeme. Mit einer Android-App namens "Easy Tunes Phone Plus" soll man die iTunes-Bibliothek vom Computer aber auch mit Android-Smartphones synchronisieren können.
Es geht auch ohne App
Viele TV-Inhalte sind heute auch direkt im Internet zu sehen. Die großen Sender haben Mediatheken auf ihren Webseiten oder Video-Sammlungen zu bestimmten Sendungen. Vor allem bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sind so große Teile des Programms zeitunabhängig abrufbar. Diese Seiten lassen sich theoretisch auch über Smartphones und Tablet-Computer aufrufen.
Allerdings laufen die Videos in den Mediatheken von ARD und ZDF oder auf den Seiten von ProSieben oder Sat.1 bislang auf kaum einem Mobilgerät. Der Grund: Dort werden Videos im Flash-Format übertragen. Das können die wenigsten mobilen Begleiter wiedergeben.
Leistungsfähige Tablets mit Android-Betriebssystem von Samsung, Motorola und anderen Herstellern sollen bald mit Flash-Playern ausgestattet werden. Apple lehnt das Videoformat dagegen ab. Der Grund: Es benötige in den per Akku betriebenen Geräten zu viel Energie.
Die großen Online-TV-Mediatheken, etwa von ARD und ZDF, sind deshalb derzeit kaum auf Mobilgeräten zu sehen. Die beliebte Website zattoo.com, auf der man direkt über den Browser das TV-Programm vieler Sender verfolgen kann, läuft deshalb bislang nicht auf iPhones und iPads.
Allerdings setzt sich neben Flash immer mehr das HTML-5-Streaming durch, das nahezu alle Mobilgeräte unterstützen. YouTube-Videos sind damit auf allen mobilen Geräten zu sehen. Und die Sender der RTL-Gruppe zeigen auf Handys ein Online-Angebot, das für mobile Geräte optimiert wurde - inklusive Handy-tauglicher Videostreams.
Fazit
Das Fernsehen wird mobil - allerdings nicht immer so, wie wir es von zu Hause kennen. Es gibt zwar immer mehr Techniken, um das TV-Programm unterwegs auf Handys und Tablet-Computern zu verfolgen. Schrittmacher fürs mobile Fernsehen sind aber eher Mediatheken und Apps, die jederzeit und - hoffentlich bald - auf allen Geräten genau die Inhalte auf den Bildschirm zaubern, die man sehen möchte. Denn das ist nicht immer genau die Sendung, die gerade im Live-Fernsehen läuft.
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