Testbericht

5.1-Surround-Set Teufel System 8 THX Ultra 2

17.8.2010 von Michael Jansen

Es bringt das Rüstzeug für Kinoton mit: Das 5.1-Set Teufel System 8 THX Ultra 2, das kleinste 5.1-System der Welt mit THX-Ultra-2-Lizenz, soll die Konkurrenz das Fürchten lehren. Ob es ihm gelingt, klärt unser Test.

ca. 4:45 Min
Testbericht
teufel, surround
teufel, surround
© Video Homevision

Pro

  • THX-Lizenz Ultra 2
  • Subwoofer mit sehr hohem Wirkungsgrad
  • Druckvoll und präziser Sound

Contra


Heimkino-Ton: ja gerne, aber bitte dabei das Wohnzimmer nicht verschandeln". So lautet die einhellige Meinung, wenn es um Surround-Ton im Wohnzimmer geht. Für adäquaten Heimkino-Sound sind aber fünf plus ein Lautsprecher im Raum zu verteilen. Und wer sich auskennt, weiß zudem, dass THX-Boxen, nach Ultra-2-Norm lizenziert, erst recht nicht zu verstecken sind. Aber warum denn überhaupt THX?

THX ist ein verlässliches Gütezeichen, das ursprünglich für das Kino entwickelt wurde. Seinerzeit wollte George Lucas sicherstellen, dass seine Star-Wars-Filme in jedem Kino so klingen, wie seine Toningenieure sie abgemischt hatten. Denn der Ton war und ist wesentlicher Bestandteil des filmischen Konzepts.

Und wenn der Film so verstanden werden soll, wie ihn der Regisseur gemeint hat, dann sollte nicht nur das Bild passen, auch der Ton muss unter die Haut gehen.

Das gilt auch für das Heimkino. Denn spätestens seit dem DVD-Zeitalter mit 5.1-Ton lässt sich auch im heimischen Wohnzimmer eine kinoähnliche Beschallung einrichten. Und auch die muss stimmen. Lautsprecher, die heute das THX-Siegel tragen, wurden vorher bei der THX Ltd. auf Her(t)z und Nieren geprüft.

teufel, baßlautsprecher
Neben einer doppelten Zwei- Wege-Bestückung hat der Dipol einen Basslautsprecher an Bord, der Richtung Wand strahlt.
© Video Homevision

Sie müssen beweisen, dass sie bestimmte Abstrahlkriterien erfüllen, vorgegebene Maximalpegel schaffen und in einer Mindestbandbreite schwingen können. Nach dem Testdurchlauf bekommen sie - je nach Potenzial - eines der begehrten THX-Zertifikate.

THX-Lizenz Ultra 2

Während die Select-Variante für kleine bis mittlere Wohnräume ausreicht, sollte es für richtig großes Heimkino schon die Ultra-2-Lizenz sein. Selbst Wohnräume mit einer Fläche von bis zu 150 Quadratmetern lassen sich damit markerschütternd beschallen.

Der Berliner Boxen-Profi Teufel ist der Hersteller mit den meisten THX-zertifizierten Boxen im Programm. Jüngst haben die Heimkino-Spezialisten ihr System 8 THX Ultra 2 auf den Markt gebracht, den legitimen Nachfolger von Theater 8 THX Ultra 2. Heraus kam Erstaunliches: Das 3.500 Euro teure Paket ist zum einen kleiner geworden und zum anderen leistungsstärker.

Beispiel Subwoofer: Der S 8000 SW ist um zwei Drittel geschrumpft und erfüllt dennoch die strengen Vorgaben des amerikanischen Prüflabors. Oder die Satelliten: Ihre Abmessungen konnten um 40 Prozent reduziert werden, obwohl die Klangqualität nochmals verbessert wurde.

Dank computergestützter Chassis-Optimierung gelang es den Entwicklern, die Verzerrungen der Chassis weiter zu minimieren. Typisch für THX-Lautsprecher ist die Chassis-Anordnung der S 800 FCR: Die Mittel-/Hochton-Einheit ist vertikal angeordnet mit den Tieftönern seitlich. Das hat den Vorteil, dass der Lautsprecher sowohl auf Achse als auch seitlich einen sehr ähnlichen Frequenzgang zeigt. Das garantiert eine gleichmäßige Beschallung: So kommt jeder Zuhörer in den Genuss des guten Tons.

Auffallend sind die flachen Membranen in den drei identischen Frontboxen. Zwar ist deren Partialschwingungsverhalten nicht so leicht in den Griff zu bekommen, doch wenn das den Entwicklern gelingt, verbessern sich das Abstrahlverhalten und die Linearität der Übertragungsfunktion.

Als Hochtöner setzen die Berliner eine Gewebekalotte ein, die für ein gutes Resonanzverhalten sorgt. Für den Rückraum kommen sogenannte Dipolstrahler zum Einsatz. Ihre besonderen Abstrahl-Eigenschaften sollen den im Kino eingesetzten, unzähligen Lautsprechern nacheifern. Das heißt, seitlich an der Wand montiert, hört man lediglich den nach vorne und hinten abgestrahlten respektive reflektierten Schall.

Damit "verschwindet" der eigentliche Lautsprecher, und man hat den Eindruck, als wäre man von einer Klangwolke umgeben - ganz so wie im Kino.

Ein wirkliches Novum

Das wirkliche Novum steckt jedoch im Subwoofer. Waren bisher mindestens zwei 30er-Chassis vonnöten, um die strengen Vorgaben bezüglich Tiefgang und Maximalpegel zu schaffen, so ist dies Teufel erstmals mit nur einer 30 Zentimeter großen Bassmembran gelungen.

Der extreme Langhuber weist zudem einen sehr hohen Wirkungsgrad auf, was die benötigte Verstärkerleistung verringert. Waren es beim Subwoofer des Sets Theater 8 noch 1000 Watt, so reduziert sich der Bedarf des S 8000 SW auf 500 Watt.

Der Bass arbeitet nach dem Downfire-Prinzip. Das heißt: Das Chassis strahlt in Richtung Fußboden. Durch diese Anordnung erreicht man unter anderem einen leicht verbesserten Wirkungsgrad und mithin einen höheren Maximalpegel. Eine rückwärtige Bassreflex-Öffnung unterstützt zudem das Chassis am unteren Übertragungsende.

teufel, baßlautsprecher
Neben Line-Ein- und Ausgängen hat der Teufel-Bassist auch Lautsprecher-Ein- und Ausgänge zu bieten. Der 500-Watt-Verstärker stellt ausreichend Reserven zur Verfügung.
© Archiv

Via Fernbedienung lassen sich die Phase auf 180 Grad schalten, die Lautstärke variieren beziehungsweise mit einer THX-Taste der eingebaute Subwoofer-Verstärker optimal aussteuern sowie der Bass stummschalten.

Adel verpflichtet

Schon das Vorgänger-Set, das Theater 8 THX Ultra 2, erhielt in unzähligen Tests seines Produktlebens Referenzstatus. Umso gespannter waren wir, was das System 8 THX Ultra 2 zu bieten hat. Erst recht, weil der Subwoofer schon einmal in Video-HomeVision 03/2010 (Seite 71) bewiesen hat, was in ihm steckt - er führt seitdem die Bestenliste der Aktiv-Subwoofer an. Doch vor der Kür kommt die Pflicht: das Aufstellen und Einpegeln.

Man sollte darauf achten, dass insbesondere die drei vorderen Satelliten auf Ohrhöhe stehen oder zumindest mit ihrer Hauptabstrahlachse auf Ohrhöhe zielen. Denn vertikal ist die Abstrahlung der Front-Lautsprecher S 800 FCR prinzipbedingt nicht so gleichmäßig wie horizontal. Bei den Dipolen ist die Platzierung in der Höhe nicht ganz so kritisch, für beste diffuse Wahrnehmung sollten sie genau seitlich an der Wand hängen.

Nun zur Kür: Auch in Verbindung mit den System-8-Satelliten spielte der Subwoofer wieder sehr druckvoll und präzise. Der Übergang zu den Satelliten war "bruchlos", also auch der Oberbass kam mit dem nötigen Kick. Zunächst durfte die Jazz-Sängerin Carol Kidd die stereophonen Qualitäten ausloten.

Der akustische Bass tönte sauber konturiert, während sie gut ortbar ihre Balladen ins Mikrofon hauchte. Die eher dunkel timbrierte Aufnahme ließ keine Offenheit vermissen. Man konnte die Lippenbewegungen förmlich "sehen".

teufel, baßlautsprecher
Alle drei Frontboxen zeigen in der Tendenz eine vom Bass zu den Höhen leicht ansteigende Flanke, was zu dem eher frischen, analytischen Klangcharakter beiträgt. Der Subwoofer ist das Sahnestück des Sets: 19 Hertz untere Grenzfrequenz und ein Maximalpegel von 114 Dezibel sind schon eine Klasse für sich.
© Archiv

Es folgte das Live-Konzert des Singer-Songwriters Allan Taylor in Rundum-Klang. Wieder war die Stimme präzise zu orten, hatte diesmal jedoch etwas wenig Brustton. In den eher intimen Räumlichkeiten war der Applaus phänomenal realistisch. Zwischenfazit: klasse Ortbarkeit bei tonal tendenziell frischer Abstimmung.

Nun zum Heimkino im wahrsten Wortsinn. John Travoltas Monolog am Anfang des Action-Films "Passwort: Swordfish" fesselte die Jury sogleich. Feine Nebengeräusche wie etwa das Zischen des Feuerzeugs beim Anzünden seiner Zigarre oder vermeintlich nebensächliche Hintergrundgeräusche zogen einen alsbald in das Geschehen hinein.

Und genau das ist es, was gutes Heimkino ausmacht. Wenn der Ton passt, ist man emotional stärker involviert. Die folgenden Explosionen verdaute die Wiedergabekette ohne Murren und auch die Verfolgungsjagd später im Film lässt keinen Zweifel an der beeindruckenden Qualität des Sets.

Kurzum: Das Teufel-Set gehört bei Video-HomeVision zu den besten drei Heimkino-Beschallungen in der Kategorie 5.1-Kompakt-Sets - und das zu einem unschlagbaren Preis.

Fazit

Die nüchterne, offensive Spielart wird vielleicht nicht jedem Musikfreund gefallen. Dafür bringt das Teufel-Quintett alle nötigen Eigenschaften für erstklassiges Heimkino mit wie Dynamikpotenzial, Sprachverständlichkeit und enormes Bassvermögen. Bravo!

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