3D-Projektor

BenQ W1070 im Test

2.4.2013 von Raphael Vogt und Roland Seibt

BenQ bringt mit dem kleinen Heimkino-Projektor W1070 einen potenziellen Knaller auf den Markt: Er beherrscht als erster bezahlbarer Projektor 3D mit ruckel- und flimmerfreien 144 Hertz. video hat getestet, wie gut er wirklich ist.

ca. 3:00 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
BenQ W1070
BenQ W1070
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Pro

  • sehr hell
  • gute Farbbalance
  • ruckel- und flimmerfreies 3D-Bild

Contra

  • laut
  • Fernbedienung unbeleuchtet
  • winziger Lensshift
  • kleiner Zoom

"Triple Flash" lautet ein gern zitiertes Stichwort, wenn es um hochwertige 3D-Darstellung eines Projektors geht. Bislang stand diese Fähigkeit nur den teuren professionellen DLP-Chips zur Verfügung. Und der Unterschied von den 144 Bildern pro Sekunde zu den sonst üblichen 96 oder 120 zeigte sich beispielsweise am high-endigen SIM2-Beamer frappierend.

BenQ liefert mit dem W1070 nun den ersten preiswerten Projektor mit Texas Instruments' neuem DMD-Chip aus, der ebenfalls diese höhere Frequenz beherrscht. Bisher konnten die Spiegel nur schnell genug für 120 Bilder pro Sekunde arbeiten. Die Busarchitektur musste für diese höhere Frequenz entsprechend angepasst und die Aufhängung sowie der Antrieb der rund zwei Millionen Spiegel entsprechend weiterentwickelt werden.

Bildergalerie

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Bilder: BenQ W1070

BenQ bietet ein gut bestücktes Standard-Anschlussfeld mit zweimal HDMI plus einer VGA-Buchse und sogar S-Video.

BenQ W1070: Handhabung

Der W1070 scheint nun der erste Projektor zu sein, der mit den neuen DMDs (Digital Mirror Devices) - den eigentlichen Spiegelchips - arbeitet. Für den 2D-Betrieb ändert sich quasi nichts: Hier nutzt der BenQ die bewährte solide Technik und zeigte auch im Test keine Auffälligkeiten. Der Scaler arbeitete gut, malte ein scharfes Bild mit geringen Rundungsfehlern und ohne Diagonal-Interpolation.

Der De-Interlacer wandelte Halbbilder fast perfekt in Vollbilder und rastete ungewöhnlich stabil auch während kniffeliger Testsequenzen in den Filmmodus ein. Sonstige störende DLP-typische Effekte wie False Contour rechnete die Elektronik zuverlässig heraus. Das alles liegt auf sehr gutem Einsteigerniveau für 2D-Video.

Kaufberatung: Die besten Projektoren

In Sachen Handhabung ändert sich bei 3D für den Anwender zunächst nichts. Der W1070 arbeitet mit DLP-Link. Das heißt, ein kurzer roter Blitz zwischen den Filmbildern synchronisiert die 3D-Brille. Einen Extra-Sender oder Ähnliches braucht man nicht. Der Vorteil dieser Methode: Sie funktioniert zuverlässig und über die Reflexion auf der Leinwand.

Der Nachteil von DLP-Link: Man kann zwar mit dem Auge die einzelnen Steuerimpulse nicht sehen, aber sie bestehen aus sichtbarem Licht und kosten daher nahe bei Schwarz ein merkliches Stück Kontrast, und ganz dunkle Bildteile sind leicht rot verfärbt. Das kompensiert zwar die passend gefilterte DLP-Link-3D-Brille zum großen Teil, aber nicht vollständig. Es stört in den meisten Bildern nicht, Weltallszenen wirken allerdings etwas weich und rötlich.

BenQ W1070: Flimmerfreies 3D-Bild mit 144 Hz

Auch 3D-Übertragung aus dem Fernsehen mit 50 Bildern pro Sekunde werden wie bislang wiedergegeben. Die Neuerung kommt bei Filmwiedergabe von Blu-ray mit 1080p/24. Diese gibt der BenQ nun mit 72 Bildern pro Sekunde für jedes Auge wieder und damit völlig flimmerfrei.

Und weil 24 ein ganzzahliger Teiler von 72 ist, ruckelt auch nichts mehr. Die meisten Projektoren verwenden 120 Bilder, müssen also Bilder im unsymmetrischen Rhythmus 2/3 - und damit ruckelnd - abarbeiten. BenQs neue 3D-Brille kann die neue höhere Frequenz auch verarbeiten, was nicht jede Brille beherrscht.

Praxis: Heimkino - Planung und Raumwahl

Im Labor machte der W1070 eine gute Figur, zeigte eine ab Werk fast ausgeglichene Farbbalance und eine recht ausgewogene Gammakurve. Der Farbraum ist bei Grün leicht verkleinert wie bei vielen auf Helligkeit getrimmten Projektoren. Ein komplettes Farbmanagement erlaubt ein Feintuning durch den Fachmann. Nur das Objektiv gibt durch leichte Unschärfen an den äußeren Ecken Anlass zu geringer Kritik. Fast ein Witz ist der Lensshift, der das Bild auf der Leinwand maximal zwei Handbreit zu verstellen vermag.

BenQ W1070: Bildqualität

Im Testkino machte der BenQ aber mit 2D einen ordentlichen Eindruck. Ein wenig leiser dürfte er sein, wenngleich sein Geräusch relativ unauffällig klingt. Ein echtes No-Go: Die Fernbedienung ist unbeleuchtet. Das Bild sah aber toll aus: scharf, plastisch, gute Farben und vergleichsweise ruhig.

Beim 3D-Test spielten die Tester zunächst konventionelles 3D-Fernsehbild vom Sat-Receiver zu, und das wirkte bereits angenehm plastisch mit guten Farben und wunderbarer Durchzeichnung. DLP-typisch gut: Es gab fast kein Übersprechen - nicht ein Hauch von Geisterbild trübte das Erlebnis.

Bei 24p-Material von Blu-ray blühte der W1070 richtig auf: So glatt laufende, scharfe und dabei komplett flimmerfreie 3D-Bilder waren bislang nur High-End-Beamern vorbehalten. Vor allem natürliche Aufnahmen wie in Wim Wenders' Tanzfilm Pina wirkten endlich wie im richtigen Kino.

Fazit

Mit dem BenQ W1070 erhält man einen hervorragenden Einsteiger-Projektor mit solidem 2D-Full-HD-Bild. Fast auf High-End-Niveau zeigt er 3D-Bilder von Blu-ray. Toll.

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