Testbericht
Canton DM 20 im Test
Mit dem DM 20-Set erweitert Canton die Digital-Movie-Serie um ein besonders flexibles Sub/Sat-System. Doch kann es auch klanglich überzeugen?
Mit dem DM 80.2 und dem DM 90.2 liefert Canton starke Interpretationen zum populären Thema Soundbar. Doch nicht jeder kommt mit einem Balken unterm Flatscreen voll auf seine Kosten. Die All-in-one-Lösung lässt sich nicht überall optimal einsetzen und kann im puristischen Stereo-Betrieb meist nicht mit konventionellen Lautsprechern mithalten.
"Deshalb fahren wir zweigleisig und bieten jetzt neben den Soundbars auch eine dreiteilige Lösung mit allen Features der Digital Movie-Reihe an", erklärt Chefentwickler Frank Göbl. Dazu greift Canton auf den Elektronikbaukasten des DM 90.2 zurück - der zwar von einem externen Zulieferer stammt, aber wie das gesamte DM 20 in Deutschland gefertigt wird. Sogar die Software entstand in Kooperation mit einem einheimischen Entwicklungspartner.
Canton DM 20: Anschlüsse
Dieses elektronische Herzstück glänzt mit den Sekundärtugenden eines AV-Receivers mit integriertem UKW-Tuner und bietet sogar Anschluss für einen Plattenspieler mit MM-System. Ein Stereo-Cinch-Ausgang für eine zweite Hörzone im Nebenraum ist vorhanden, ebenso ein Vorverstärker-Ausgang. Letzterer spielt eine tragende Rolle, wenn der Besitzer sein 2.1-Set irgendwann zum 5.1-System erweitern möchte. Dazu sind drei weitere Satelliten nötig. Den Center versorgt dann die Vier-Kanal-Endstufe im Subwoofer-Gehäuse.
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Für die hinteren Kanäle sind externe Endstufen erforderlich. Schließlich sind die untersten Lautsprecherklemmen auf der Rückseite des Subwoofers nur Blindbuchsen. Dieses kleine Zugeständnis erfordert der Einsatz von Gleichteilen. Das lässt sich angesichts der hochwertigen Verarbeitungsqualität "Made in Germany" mit ihren Hochglanz-Oberflächen für den Downfiring-Subwoofer und die aus Aluminium gefertigten Satelliten leicht verschmerzen.
Canton DM 20: Aufbau
Die Lautsprecher-Chassis verfügen allesamt über Aluminium-Membranen mit 1,5 cm Durchmesser im Hoch- und 8 cm im Mitteltonbereich sowie stattlichen 22 cm für den auf der Unterseite des Subwoofers angeordneten Bass. Die sinusförmige Wave-Sicke aus den anderen Canton-Modellen verleiht dem Alu-Konus des Bassmoduls höchste Bewegungsfreiheit für langen, gleichmäßigen Hub.
Das Besondere an Satelliten und Subwoofern sind die geschlossenen Gehäuse. Wegen der großen Effizienz, die mit der Nutzung des von der Membranrückseite abgestrahlten Schalls einhergeht, setzen die Hersteller inzwischen fast flächendeckend auf Bassreflex-Systeme. Doch steht die geschlossene Bauweise für überlegene Präzision und sauberste Impuls-Verarbeitung. Dank der aufwendigen elektronischen Bass-Entzerrung konnte sich das Team von Frank Göbl trotz geschlossener Bauweise ein kompaktes Subwoofer-Gehäuse leisten.
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Über eine spezielle Menüebene für Experten kann der erfahrene Benutzer die Charakteristik des Tieftöners gezielt an die Raumeigenschaften anpassen. Über einen parametrischen Equalizer lassen sich auch die Satelliten in homöopathischen Dosen beeinflussen und deren untere Grenzfrequenz im Verbund mit der Übernahmefrequenz des Subwoofers verändern.
Canton DM 20: Hörtest
Wer wie wir im Hörraum Idealbedingungen vorfindet, braucht sich um die Einstellungen nicht zu kümmern. Alles ist auf einen linealgeraden Frequenzgang eingestellt und spielt nach dem Anschließen der Lautsprecherkabel und einem Zuspielgerät sofort los. Regler am Subwoofer gibt es nicht. Justage und Steuerung finden direkt am Hörplatz über das Display der Zwei-Wege-Funkfernbedienung statt, deren Design entfernt an den Ur-iPod erinnert.
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An ausgewachsene Boxen zum anderthalbfachen bis doppelten Preis erinnerte die betörende Performance des kompakten 2.1-Systems. Der Bass brillierte durch Kick, Kontur, Kontrolle und Tiefgang bis in den Frequenzkeller. Die mittleren und die höchsten Tonlagen überzeugten durch Klarheit und großen Detailreichtum.
Die Abstimmung wirkte neutral, frisch und sehr transparent. Die winzigen Satelliten-Gehäuse standen der Schallausbreitung nicht im Weg, die imaginäre Hörbühne wirkte hoch, breit, tief und lückenlos. Wer Stimmen und Instrumenten zu mehr Körper verhelfen will, sollte die Satelliten an die Wand stellen oder aufhängen.
Fazit
Da neben puristischem Stereo auch die DSP-Programme überzeugten, ist das DM 20 außer im Maximalpegel eine klangstarke, platzsparende und günstige Alternative zu ausladenden AV-Systemen.
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