Testbericht

Denon DBP-2012UD

29.6.2011 von Andreas Frank

Er soll Musikliebhaber und Filmfans gleichermaßen begeistern, kein Einsteiger, aber auch nicht High End sein. Vielmehr soll er den goldenen Mittelweg finden. Gelingt Denon mit dem neuen Universal-Player DBP-2012UD die Gratwanderung?

ca. 4:10 Min
Testbericht
Denon DBP-2012UD
Denon DBP-2012UD
© Video Homevision

Pro

  • Spielt (3D-)Blu-ray, DVD-Video, DVD-Audio, SACD
  • Gutes Laufwerk und vibrationshemmende Konstruktion
  • Unterstützt die Wichtigsten Multimedia-Features

Contra


Ständig mehr Features und weniger Volumen zu immer geringeren Preisen: Das scheinen die meisten großen Technikhersteller mit ihren aktuellen Playern anzustreben. Aber nicht alle wollen an diesem Spiel teilnehmen. Die oberste Prämisse der Verweigerer: Produkte für den Bild und Tonliebhaber, die sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und den Besitzern über lange Zeit Freude bereiten.

Vor allem, wenn es um den guten Ton geht, gibt es für die Hersteller großen Spielraum. Die Digital-Analog-Wandlung, die Audiosektion und die Stromversorgung lassen den High-End-Produzenten viel Optimierungspotenzial, das sich in Gerätepreisen bis hin zu mehreren Tausend Euro widerspiegelt. Denon versucht mit dem DBP-2012UD den idealen Kompromiss zu finden: überzeugende Bild- und Tonqualität zu einem bezahlbaren Preis.

Für 850 Euro erhält der Käufer einen Player, der außer (3D-)Blu-ray und DVD-Video auch DVD-Audio und SACD abspielt. Auch der kleinere Denon- Bruder DBP-1611UD für 500 Euro unterstützt die beiden etwas aus der Mode gekommenen Disk-Formate. Doch der große DBP-2012UD geht an entscheidenden Stellen weiter.

Im Detail verbessert

Das Plus an Technik beginnt beim Laufwerk. Die Lade ist proteinbeschichtet und fühlt sich somit weich und rau zugleich an. Damit ist sie nicht nur eine sanfte Auflagefläche für Discs. Die Beschichtung soll sich auch positiv auf Luftverwirbelungen auswirken, die beim Drehen einer Disc entstehen, und so weniger Geräusche erzeugen.

Denon DBP-2012UD
© Video Homevision

Für nahezu komplette Ruhe sorgt ebenfalls die vibrationshemmende Konstruktion. Die Schublade befindet sich im Zentrum und besitzt einen niedrigen Schwerpunkt. Öffnet man die Haube des Players, entdeckt der Betrachter außerdem eine verstärkende Platte an der Unterseite des Deckels sowie kleine Polster, die das Laufwerk ruhig lagern. Ist man schon in das Innerste vorgedrungen, fällt die strikte Trennung von Audioplatine, Videosektion und Netzteil auf, was elektrische Störfelder minimiert.

Die Analogton-Sektion auf der linken Seite ist es auch, die den Player weiter vom kleineren Denon-Sprössling unterscheidet, denn diese Seite bleibt dort leer. Beim DBP-2012UD freut sich der Hörer über diskret aufgebaute Kanäle für zweimal Stereo und achtmal 7.1-Ton.

Um die zehn Züge mit hochwertigen Signalen zu beliefern, hat Denon die Digital-Analog-Wandler Burr-Brown PCM 1795 verbaut, die mit 32 Bit bei einer Samplingfrequenz von 196 kHz arbeiten.

Bildergalerie

image.jpg

Galerie

Denon DBP-2012UD

Er soll Musikliebhaber und Filmfans gleichermaßen begeistern, kein Einsteiger, aber auch nicht High End sein. Vielmehr soll er den goldenen Mittelweg…

Im DBP-2012UD steckt auch der MediaTek-Chip, den außer dem kleinen Denon auch die in der letzten Ausgabe getesteten Universal-Player von Marantz und Yamaha besitzen. Doch die Japaner nutzen beim DBP-2012 einen zusätzlichen Videoprozessor von Anchor Bay (ABT2015), der noch mehr Leistung bringen soll.

Multitalent

Tuning also an allen Ecken und Enden. Der Käufer bekommt damit ein ausgereiftes Produkt, das neben Bild und Ton auch die wichtigsten Multimedia-Features besitzt. Der Nutzer kann USB-Festplatten anschließen oder sich über den LAN-Anschluss bei DLNA-Servern bedienen. Die abgelegten Medien sortiert der Player nach Videos, Bildern und Musik, was aber auch zu kurzen Wartezeiten führen kann.

In puncto Videodateien unterstützt der Player die gängigsten Formate inklusive DivX Plus HD, also Clips im MKV-Container und AVC-Codec. Videos mit 24 Bildern pro Sekunde gab er in unseren Tests via USB oder aus dem Netzwerk jedoch nicht nativ wieder, was teilweise leichtes Ruckeln bewirkte.

Auch bei Audio-Quellen zeigt sich der Denon universell einsetzbar und spielt Musik im MP3-, WMA-, AAC- und WAV-Format ab. Nur die in audiophilen Kreisen beliebten FLAC-Dateien bleiben unangetastet. Für Partys lassen sich Playlists erstellen, bei MP3-Musik zeigt er hinterlegte Titel-Infos sowie Cover an - so, wie man es sich wünscht. Nur bei Diashows von Fotos wären verschiedene Übergangseffekte und die Möglichkeit zum Zoomen praktisch gewesen.

Schiebt man schließlich eine Disc in den Player, kann er sein Potenzial voll ausspielen. Vor allem, wer das optimale Bild aus einer Quelle herauskitzeln will, dürfte am DBP-2012UD Gefallen finden. Drückt er die "Picture Adjust"-Taste auf der Fernbedienung, findet er zahlreiche Einstelloptionen.

Das Reduzieren von Rauschen, Block- und Mosquito-Artefakten lässt sich individuell anpassen. Auch Schwarz- und Weißpegel, Farbsättigung und Gammakurve lassen sich verändern. Für mehr Bilddetails stehen Schärfe- und Konturen-Schärferegler zur Verfügung. Hat der Nutzer die optimalen Einstellungen für eine Quelle gefunden, kann er sie in einem von fünf Speichern ablegen.

Bild- und Klangkünstler

Mehr lesen 10 Blu-ray-Player im Test

Was der Bildchip schon in der Grundeinstellung aus Videos herausholt, ist beeindruckend - vor allem, wenn man ihn DVD-Quellen skalieren und in Vollbilder wandeln lässt. Das Ergebnis wirkt scharf, ohne hässliche Fransen an diagonalen Linien zuzulassen.

Wie bei High-Tech-Fernsehern mit umfangreicher Bildbearbeitung kann es auch bei diesem Hochleistungs-Chip in seltenen Fällen zu kleinen Ungenauigkeiten kommen, wie etwa bei der Erkennung von Video- und Filmquellen. Sie fallen aber nur dem geschulten Auge auf.

Bei HD-Quellen von Blu-ray setzt der Player seine Glanzvorstellung fort. Ob in 2D oder 3D, er bringt souverän alle Details und Farbschattierungen zum Vorschein. Geschwindigkeit ist dagegen nicht seine Stärke. Das merkt der Nutzer bei BD-Java-Anwendungen, den Reaktionszeiten der Bildschirm-Menüs und der Ladedauer von Disks.

Der Ton steht dem Bildeindruck in nichts nach. Das beginnt beim Digitalton, der per HDMI oder S/PDIF zum Verstärker gelangt. Anders als bei Einstiegs-Playern darf der Besitzer beim Denon auch die Analogton-Ausgänge nutzen. Der Denon gibt sich wahrlich musikalisch, so wie er Gesangsstimmen ihren Körper gibt, Klangkulissen zeichnet und Orchestern den nötigen Raum verleiht.

Diese Ton-Qualitäten kann er noch mehr ausspielen, wenn der Nutzer "Pure Direct" aktiviert. Dann schaltet der Player wahlweise die Video-Ausgabe oder die Video-Ausgabe und das Front-Display aus, was der Player etwa mit einem Hauch mehr Dyna-mik belohnt.

Fazit

Denon macht mit dem DBP-2012UD nicht nur Musik-Fans eine attraktive Offerte, indem er DVD-Audio sowie SACD abspielt und eine feinsinnige Analogton-Abteilung besitzt. Mit dem erstklassigen Videoprozessor begeistert er auch Film-Fans, die in zwei oder drei Bilddimensionen beeindruckendes Kinovergnügen bei sich zu Hause erleben möchten.

Nächste passende Artikel

Denon AVR-X1800H

Surround-Verstärker

Denon AVR-X1800H: 6 Monate nach Marktstart bereits…
Denon DRA-900H Silber

Vollverstärker

Denon DRA-900H: Erster 8K-fähiger…
Denon AVR-S770H Black

AV-Verstärker

Denon stellt drei neue Surroundverstärker der…
Denon PerL In-Ear Kopfhörer

True-Wireless Ohrhörer

Denon präsentiert neue In-Ear-Kopfhörer PerL und…
Denon_DHT-S217_SoundBar_Lifestyle

Dolby Atmos im Kompaktformat

Denon DHT-S217 im Test: starke Soundbar zum…
Neue AV-Receiver mit HDMI 2.1: Denon stellt u.a. den X1700H vor.

Mit 8K-Anschlüssen

Denon: Neue AV-Receiver mit HDMI 2.1 vorgestellt
Denon DHT-216

Soundbar

Denon DHT-S416 im Test
Denon DHT-S216 im Test

Soundbar

Denon DHT-S216 im Test
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Pioneer BDP-170

Blu-Ray-Player

Pioneer BDP-170 im Test

Samsung BD-H6500

Blu-ray-Player

Samsung BD-H6500 im Test

Sony BDP-S6200

Blu-ray-Player

Sony BDP-S6200 im Test

Popcorn Hour A-410

Netzwerkplayer

Popcorn Hour A-410 im Test

Sky Online TV Box im Test

Streaming

Sky Online TV Box im Test

Weiter zur Startseite