Testbericht

Denon DBT-3313UD im Test

3.10.2012 von Andreas Frank

Der Blu-ray-Player DBT-3313UD von Denon bringt Audio-Features aus der High-End-Klasse in bezahlbare Regionen. Im ersten Hörtest zeigt er, was die neue Digitalverbindung Denon Link HD an Klang-Tuning bietet.

ca. 3:15 Min
Testbericht
Denon DBT-3313UD
Denon DBT-3313UD
© Josef Bleier, Stefan Rudnick, Archiv

Pro

  • leises, schnelles Laufwerk
  • Top-HDMI-Klang
  • sehr guter Rauschfilter

Contra

  • Wiedergabeposition wird beim Menü-Aufruf nicht gespeichert

Der gute Klang stand bei der Entwicklung des DBT-3313UD zweifellos Pate. Denn seine Talente liegen zu einem Gutteil in der auditiven Wahrnehmung. Obwohl er auch haptisch zu gefallen weiß: Der Player glänzt mit einem schweren Chassis und einer soliden Aluminiumfront, in der die Lade präzise öffnet und schließt. Bis hierher ist der DBT-3313UD seinen stolzen Preis wert.

Denon DBT-3313UD: Laufwerk

Die erste auditive Wahrnehmung nach der Inbetriebnahme des "Digital Blu-ray Transports" war fast unmerklich. Bei den Funktionsprüfungen mit allen möglichen Disc-Typen, die der Player recht zügig absolvierte, waren sich die Tester bisweilen nicht sicher, ob sich die Scheiben im Laufwerk tatsächlich drehten. Denn außerhalb des Gehäuses waren die typischen Lesegeräusche der Daten- oder Filmscheiben fast nicht zu hören, solange man nicht gerade das Ohr an die Lade presste.

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Verbunden: Zwischen dem Netzwerk-Anschluss und beiden HDMI-Buchsen sitzt der Denon Link HD-Ausgang. Per Cinch-Kabel empfängt der Player darüber nur noch ein Taktsignal vom AV-Receiver.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick, Archiv

Laut Denon zeichnet eine neue Laufwerkskonstruktion namens "Suppress Vibration Hybrid" für die Stille verantwortlich. Sie soll Resonanzen und Vibrationen bei ihrer Entstehung dämpfen und die verbliebenen Geräusche dank einer optimalen Kapselung der Mechanik von der Außenwelt abschirmen. Das klappte beim Testmuster zweifellos.

Denon DBT-3313UD: Hörtest

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Gut hörbar sollen indes die Audioqualitäten des DBT-3313UD sein. Etwa sein analoger Stereo-Ausgang, der mit edlen 192-kHz-Digital-Analog-Wandlern gehobenen Ansprüchen genügen soll. Die ließen die Tester gleich im ersten Durchgang musizieren. Im Universal-Transport rotierte das neue Album Secret Symphony von Katie Melua mit dem Song "Noboby knows you when you're down and out".

Eindrucksvoll, wie feinfühlig der Player hier die teils träge, teils pointiert gesetzten, angedämpften Bläser im Raum platzierte, während die Stimme melancholisch im Vordergrund schwang. Auch wenn der zum Vergleich herangezogene Großmeister DVD-A1UD von Denon ein etwas substanzielleres Klangbild schaffte. Der DBT-3313UD spielte nicht um Klassen schlechter, allenfalls einen Hauch schlanker, aber auf feinstem Niveau.

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Der Media-Player streamt so ziemlich alle gängigen Formate - und zeigt etwa bei der Musikwiedergabe via Netzwerk auch das Album-Cover des laufenden Tracks an.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick, Archiv

In erster Linie ist der DBT-3313UD ein Digital-Star, der mit der neuen Denon Link HD-Schnittstelle endlich allen digitalen Musikformaten zu optimalem Klang verhelfen soll. Und das tat er: Im Zusammenspiel mit dem AVR-3313 bot der Player den Testern eine atemberaubende Vorstellung davon, wie sich der Klang der HDMI-Schnittstelle optimieren lässt.

Sobald neben dem HDMI-Kabel auch die Denon Link Connection stand, nahmen Dynamik und Raumtiefe hörbar zu, als etwa die japanische Star-Pianistin Hideyo Harada die Fantasie in C-Dur von Robert Schumann anstimmte. Während die zurückhaltend abgemischte 5.1-SACD zuvor noch aus den Boxen ertönte, schien der Flügel nun tatsächlich im Raum zu musizieren.

Erwartungsgemäß nahm die Wirkung von Denon Link HD mit Blu-ray-Kinoton in DTS-HD Master Audio etwas ab, als der Player diesen als Roh-Datenstrom zum AVR-3313 übertrug. Spürbar war die Verbesserung aber nach wie vor - etwa in Szenen mit subtiler, dichter Raumatmosphäre wie in dem Film "Dame, König, Ass, Spion" mit Gary Oldman.

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Die Fernbedienung enthält fluoreszierende Tasten für die Menü- und Laufwerksfunktionen.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick, Archiv

Denon DBT-3313UD: Audio-Streaming

Der DBT-3313UD ist indes auch ein begabter Netzwerk-Player. Er streamt High-Resolution-Musik, etwa im FLAC-Format, bis zu einer Taktrate von 192 Kilohertz - sogar mehrkanalig. Neu ist, dass Denon Link HD jetzt auch Musik aus dem Netzwerk oder von USB-Speichern mit optimalen Taktsignalen tunt.

Der Klang hochauflösender FLAC-Tracks gewann mit Denon Link deutlich an Kontur. Mit derlei Talenten kratzt der Denon auch am Erfolg der Universal-Player von OPPO und der OEM-Abnehmer wie Cambridge Audio. Diese Blu-ray-Player galten bislang als beste Audio-Streamer. Der Denon gehört jetzt auch dazu.

Denon DBT-3313UD: Bildqualität

Schließlich ist der DBT-3313UD auch ein erstklassiger 3D-Blu-ray-Video-Player. Dank des doppelten HDMI-Ausgangs versorgt er noch nicht 3D-taugliche AV-Receiver mit bestmöglichen HD-Audiodaten und bot im Test auch eine blitzsaubere DVD-Bildqualität. Es gibt zwar Blu-ray-Player mit noch schärferem Bild, Scaling und De-Interlacing von SD-Bildern bewältigte der Videoprozessor des DBT-3313UD aber ohne Makel.

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Einen Anhaltspunkt für Top-Klang bietet das Klirrspektrum, das die TESTfactory für jede Audio-Komponente misst. Die Amplituden der harmonischen Oberschwingungen des Testtones sollten möglichst gleichmäßig abnehmen. Der Denon ist dafür ein Musterbeispiel.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick, Archiv

Bemerkenswert war indes, wie gut die einstellbare Rauschminderung die Qualität älterer DVDs und vor allem verrauschter Streaming-Videos verbesserte. Details gingen dabei im Bild nicht verloren, solange die "3D Noise Reduction" auf Stufe eins oder zwei agierte. Klare Sache: Hier spielt ein feiner Universalist - nicht nur in Bezug auf vielfältige Disc-Formate.

Fazit

Der DBT-3313 UD bietet in Kombination mit passenden Denon-AV-Receivern und Denon Link HD eine Klangkulisse, wie sie bisher nur aus deutlich edleren Komponenten zu hören war. Denon hat zudem gelernt, dass auch hochwertige Geräte alle mehr oder weniger datenreduzierten Audio- und Videoformate wiedergeben sollten. Für die meisten Nutzer ist das wichtiger als das letzte Jota an Bildschärfe in ohnehin knackigen Blu-ray-Filmen. So macht Heimkino rundum Spaß.

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