Blu-ray-Anlage

Harman/Kardon BDS 877 im Test

28.5.2013 von Reinhard Otter und Andreas Frank

Die Blu-ray-Anlage von Harman/Kardon setzt eher auf Understatement als auf vordergründiges Blendwerk. Wir haben ihre Leistungen unter die Lupe genommen.

ca. 3:05 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Harman/Kardon BDS 877
Harman/Kardon BDS 877
© Josef Bleier, Stefan Rudnik

Pro

  • hochwertige Verarbeitung
  • Funk-Subwoofer
  • transparenter Klang
  • Top-HD-Bild
  • viele Eingänge
  • AirPlay

Contra

  • kein WLAN
  • keine Tasten am Gerät

Schlichter geht es kaum: Das Steuergerät der BDS 877 präsentiert einen Laufwerksschacht, ein Display, den Marken-Schriftzug und ein illuminiertes Drehrad. Dann noch je eine USB- und Klinken-Buchse unten in der Front, das war's. Keine Logos, keine weiteren Tasten, kein Schnickschnack. Dafür fasst sich der schwere 5.1-Blu-ray-Receiver von Harman/Kardon dank wertiger Materialien sehr solide an. Zur Anlage gehört auch ein 5.1-Boxen-Set mit vier identischen Satelliten, einer Center-Box und einem aktiven Subwoofer.

Die BDS 877 ist das Topmodell unter den Blu-ray-Komplettanlagen von Harman/Kardon und dürfte zu den erfolgreichsten Edelkombis auf dem deutschen Markt zählen: Der Hersteller verkaufte im Jahr 2012 laut den Marktzahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mehr Blu-ray-Komplett-Sets über 1.000 Euro als jede andere Marke. 

Das dürfte auch am umfangreichen Angebot liegen: Harman/Kardon bietet Steuergeräte mit 2.1- und 5.1-Verstärker, Boxenpakete mit zwei oder fünf Lautsprechern und jeweils einem aktiven Subwoofer an. Die hier getestete, teuerste Anlage der Serie zeichnet sich obendrein durch eine Funk-Übertragungsstrecke für die Basssignale des Subwoofers aus. Damit lässt sich die Tieftonbox besonders flexibel überall im Raum aufstellen und einfach in die nächstliegende Steckdose stöpseln.

Harman/Kardon BDS 877 Fernbedienung
Die Fernbedienung ist ein Handschmeichler. Anfangs irritieren aber die beiden identisch geformten Cursorkreuze.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Funktionen ohne Ende

Alle Bestandteile des Sets sind gemeinsam in einem großen Karton verpackt, der Blu-ray-Receiver zuoberst. Die Installation der Komponenten gibt keine Rätsel auf: Alle Lautsprecherstrippen und -Anschlüsse am Receiver sind farblich codiert, die Klemmen am Gerät und den Boxen haben stabile Schraub- und Klemmverschlüsse.

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Der Blu-ray-Receiver strotzt geradezu vor Funktionen: Über das Netzwerk lassen sich Fotos, Videos und Musik ebenso leicht per DLNA-Medien-Streaming abrufen wie lokal von USB-Speichermedien. Musik empfängt die Zentrale auch via Bluetooth von Smartphones, Tablets und Computern jedweder Herkunft. 

Und für Apple-Geräte bietet die BDS 877 AirPlay als Netzwerk-Musikübertragung an. Konventionellen Audio-Videoquellen gewährt die Anlage zudem über drei HDMI- und einen Komponenten-Eingang sowie drei Digital- und zwei Analog-Audio-Anschlüsse Zugang. So viele Schnittstellen hat kaum eine andere Komplettanlage.

Harman/Kardon BDS 877, sourround, home entertainment
Schlicht und einfach: Das übersichtliche Hauptmenü reagiert blitzschnell auf Eingaben und wirft auch sonst keine Fragen auf.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Wohlfühl-Menü inklusive

Dennoch lässt sich das Ensemble kinderleicht steuern. Das schnell vertraut wirkende Home-Menü ist ähnlich schlicht gestaltet wie das Gerät selbst und bietet blitzschnell Zugriff auf alle Medien, Netzwerk-Server, Discs und Zuspieler. Alternativ lassen sich die meisten Funktionen auch über Tasten auf der Fernbedienung starten. Die liegt dank ihrer gummierten Unterseite ebenso sicher auf dem Couchtisch wie in der Hand.

Einziger Wermutstropfen: Die beiden identisch geformten Tastenkreuze des Steuerpultes führten in den ersten Tagen nach der Inbetriebnahme der Anlage recht häufig zu Fehlbedienungen. Da wurde im Eifer des Gefechts gerne mal die Lautstärke ein paar Stufen hochgestellt, statt wie geplant im Menü nach oben zu navigieren. 

Harman/Kardon BDS 877, sourround, home entertainment
Der Frequenzgang zeigt einen sauberen Übergang zwischen dem Subwoofer und den Satellitenboxen. Der Grundtonbereich ist gegenüber höheren Frequenzen etwas abgeschwächt. Das verspricht einen eher schlanken, klaren Sound.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Klarer Sound, feines Bild

Klanglich gab sich das Ensemble nach seiner automatischen Einmessung ebenfalls schlicht und edel: Die fünf ähnlichen Zwei-Wege-Satelliten - der sonst baugleiche Center ist im Gegensatz zu den übrigen Boxen für die horizontale Aufstellung konzipiert - boten ein sehr geschlossenes Klangbild und empfahlen sich im Verbund auch für die Musikwiedergabe.

Dank Dolby ProLogic II Music ertönten CDs wie auch MP3-Musik über die Anlage besonders wohlsortiert im Raum. Im Stereo-Modus dagegen wirkte der Sound etwas begrenzt - eine Charakteristik, die viele 5.1-Komplettanlagen kennzeichnet.

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Mit Filmton fühlte sich die BDS 877 am wohlsten: Der kraftvolle Bass untermalte klare, präzise Raumeffekte, Dialoge ertönten sauber platziert und gut verständlich aus der Mitte. Die Klangabstimmung setzt vor allem auf effektvollen Bass und klare Höhen. Besonders warme Grundton-Nuancen sind dagegen nicht unbedingt ihre Stärke. Doch darum geht es im Heimkino ohnehin weniger.

Noch einen Tick feiner ging die Anlage in Sachen Bildqualität zu Werke. Egal ob MP4-, MKV- und Quicktime-Videos oder Filme von DVD und Bluray: Sie holte stets das Optimum aus jeder Videoquelle. Der DVD-Wandler arbeitete weitgehend perfekt, Video- und Filmaufnahmen von Blu-ray Disc ließen ebenfalls keine Bild-Unruhe aufkommen. Farblich agierte die Anlage etwas zurückhaltender als etwa die Philips HTB 9550D , was dem hochwertigen Bildeindruck aber keinen Abbruch tat.

Fazit

Die Anlagenserie um die Harman/Kardon BDS 877 ist nicht ohne Grund erfolgreich: Sie macht optisch auf schlichte Eleganz, das Topmodell dreht aber im Heimkino-Betrieb in jeder Hinsicht auf. Damit bietet sie nicht den billigsten, aber einen sehr feinen Einstieg ins HD-Surround-Vergnügen.

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