Sat-Receiver

Humax iCord Pro im Test

15.10.2014 von Reinhard Otter

Der Sat-Receiver Humax iCord Pro überzeugt im Test mit seinen zahlreichen Funktionen und einer 500 GByte Festplatte.

ca. 3:05 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
humax
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© Humax

Pro

  • AirPlay-Funktion
  • Sat-IP-Server
  • Fernprogrammierung

Contra

  • teils instabile Internet-Anbindung
  • recht langsame Kanalwechsel

Die HD+-Online-Dienste HD+ Smart TV und HD+ RePlay liefert der iCord Pro von Humax gleich mit und versorgt den Zuschauer so mit allem, was an kommerziellen HDTV- und Online-Funktionen zu haben ist. HD+ hat indes längst an Schrecken verloren; immerhin lassen sich inzwischen die Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe aufnehmen, wiedergeben und dabei auch vorspulen.

Vor allem angesichts immer spannender werdender Netzwerk-Funktionen wird das klassische Fernsehen auf dem großen Schirm ohnehin zur Nebensache. Der iCord Pro gibt auf Wunsch auch den Sat-IP-Server. Dabei nutzt er einen freien Tuner, um einen TV-Kanal übers Netzwerk an einen passenden Sat-IP-Client zu übertragen. Letzeres kann eine Mobil-App (Android oder Apple) sein, ein Computer oder ein spezielles Sat-IP-Emp-fangsgerät.

Screenshot,
Schneller Blick: Das Aufnahmearchiv listet alle Mitschnitte neben dem aktuellen EPG - sortiert nach Aufnahmezeit und TV-Sender.
© Archiv

Die netzwerkfähigen Receiver Kathrein UFS 906 und 925 und aktuelle Smart TVs beispielsweise von Panasonic unterstützen den Sat-IP-Empfang. Auch andersherum funktioniert die Vernetzung: Als erstes Gerät, abgesehen von der Streaming-Box Apple TV, nimmt der iCord Pro (ebenso wie der iCord Evo) Videos von iPhones, iPads und Mac-Computern über das AirPlay-Streaming-Format entgegen und zeigt sie am TV-Gerät.

Mangels eingebauten Apple-Kopierschutzes - und der zugehörigen Lizenz - klappt das nur mit nicht kopiergeschützten Videos aus iTunes oder aus Mediatheken-Apps auf dem iPhone oder iPad. Als DLNA-Server und -Client lässt sich der iCord Pro ebenfalls einsetzen. Was ihm gegenüber dem iCord Evo fehlt, ist ein Samba-Server für den freien Dateitransfer vom Receiver etwa auf einen Computer im selben Netzwerk. Solche Funktionen lassen sich nicht mit der eingebauten Nagravision-Verschlüsselung und HD+ unter einen Hut bringen.

Humax
Die HD+-Smartcard ist das Synonym für die private HD-Verschlüsselung. Doch hinter der Marke steckt mehr.
© Humax

Aufnehmen leicht gemacht

Doch auch ohne die Möglichkeit, Mitschnitte direkt am PC weiterzuverarbeiten, bietet der iCord Pro viel Aufnahme-Service. Er hat beispielsweise eine sehr innovative und übersichtliche Art, TV-Aufnahmen zu sortieren. Im Programm-Guide werden sie einfach links von der aktuellen Zeitleiste jedes Senders, quasi in der Vergangenheit, gelistet (siehe Bild unten links). Damit lassen sich Aufnahmen, laufende Sendungen und das folgende Programm mit wenigen Cursor-Befehlen in einem gemeinsamen Menü durchsuchen.

Screenshot
Zweiter Schirm: Dank Sat-IP-Server-Funktion schickt der zweite Tuner des iCord Pro Live-TV auf ein Tablet oder Smartphone.
© Archiv

Auch die Programmierung erfolgt im übersichtlichen TV-Guide - wenn man gerade zu Hause ist. Der iCord Pro lässt sich aber auch von unterwegs aus via Internet programmieren. Humax hat dafür unter myhumax.net einen Remote-Timer-Service eingerichtet. Einmal mit dem eigenen MyHumax-Account verknüpft, übernimmt der iCord Pro Timer-Einträge alle 10 bis 30 Minuten vom Server des Anbieters. Die Fernprogrammierung ist bislang über die Webseite und mit einer Android- App namens Humax TV Guide möglich. Eine App für iPhone und iPad soll demnächst folgen.

Screenshot
Luftige Filme: Der iCord nimmt Bild und Ton von Apple-Geräten via AirPlay entgegen - allerdings keine kopiergeschützten Videos.
© Archiv

Mustergültige Bedienung

Die vielfältigen Funktionen des iCord Pro könnten lange Fragezeichen auf die Gesichter von Neulingen bannen. Doch dagegen hat Humax etwas unternommen. Der iCord Pro hat neben seiner gut lesbaren Fernbedienung ein toll strukturiertes Menü. Bei den ersten Schritten nach der Installation unterstützt es den Benutzer immer wieder mit kleinen Tutorial-Bildschirmen, sobald der eine Funktion erstmals aufruft. Die Tafeln erklären Grundfunktionen wie etwa den Umgang mit dem TV-Guide, die Netzwerk- Funktionen oder den Mediaplayer des Gerätes anhand kurzer Texte und anschaulicher Grafiken.

Tablet
© Yasmin Vetterl

Ähnlich verständlich führt der iCord Pro seinen Besitzer auch durch die Erstinstallation, die im Test weitgehend problemlos klappte. Ausnahme: Die Netzwerk-Verbindung war bisweilen etwas fragil. Der Sat-Receiver verband sich nur beim Direktanschluss zum DSL-Router ins Internet, nicht aber über einen zusätzlichen Netzwerk-Verteiler für mehrere Geräte (Switch). Humax kennt das Phänomen und will umgehend für Besserung sorgen - in Form eines Software- Updates.

Fernsehen geht auch

Tatsächlich kann man mit dem iCord Pro einfach mal die Sportschau gucken. Das klappt inklusive Timeshifting und in hochwertiger HD-Qualität. Seine Bildauflösung lässt sich bis auf Full HD mit 1080p einstellen. Leider fehlt eine Option, um alle Sendungen in Originalauflösung auszugeben.

Mehr lesen: Tipps für Sat-TV und Blu-ray-Player

Doch auch die skalierte Bildqualität etwa der öffentlich-rechtlichen HDSender (720p auf 1080p) sah auf dem Test-TV fehlerfrei und brillant aus. Und an der Tonqualität gab es nichts zu kritisieren: Stereo- und Dolby-Digital- Streams gab der iCord Pro fehlerfrei in lupenreiner Digitalqualität aus.

Receiver
© Humax

Fazit

Der iCord Pro mit seiner 500-GByte-Festplatte und den vielen Netzwerkund Streaming-Funktionen weist den Weg in die TV-Zukunft. Wir schauen eben nicht mehr nur im Wohnzimmer und immer weniger Live-TV. Dem trägt das Gerät zu einem mehr als fairen Preis Rechnung.

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