Testbericht

Magnat Quantum 1000 Soundsystem im Test

2.10.2012 von Stefan Schickedanz

Magnat möchte mit dem Quantum-1000-Soundsystem auch ohne Subwoofer und bei begrenztem Platzbedarf der Rear-Boxen großes Kino bieten. Wir haben den Test des Sets, bestehend aus Quantum 1000, Quantum 1003 und Quantum 1009.

ca. 4:15 Min
Testbericht
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Magnat Quantum 1000 Soundsystem im Test
Magnat Quantum 1000 Soundsystem im Test
© Magnat

Pro

  • sehr hochwertige Verarbeitung
  • dynamischer und präziser Klang
  • satte Bässe

Contra

  • hoher Preis

Magnat meint, bei der Top-Serie Quantum 1000 ohne Subwoofer auszukommen. Die erfolgreiche Baureihe besteht aus zwei Standlautsprechern, einer Kompaktbox und einem Center, während bei den Baureihen Quantum 800 und Quantum 650 auch ein Subwoofer dazugehört.

Offensichtlich traut der Hersteller aus dem Rheinland seinen Standsäulen zu, den LFE-Kanal und den Bass-Anteil der Surround-Kanäle auch locker durch Umleitung auf die Frontboxen zu stemmen. So fuhren wir ein imposantes 5.0-Set auf mit der Quantum 1009 als Front-Beschallung, den Quantum 1003 als Rear-Boxen und dem Center 1000 zur Stabilisierung der Abbildung.

Die 36 Zentimeter hohe Regalbox Quantum 1003 hat sich im Einzeltest bereits als Highlight bewährt. Den Tester veranlasste sie zu einem klaren Statement: "Das ist echtes High End" - eine regelrechte Adelung für eine Kompaktbox der 1.400-Euro-Klasse.

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Magnat setzte dem f-max-Signature-Hochtöner eine solide Alu-Frontplatte mit Kurzhorn vor. Damit soll die mit Keramikpartikeln beschichtete Gewebekalotte optimal mit dem Controlled Flexing Cone des Mitteltöners zusammenspielen.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

So gesehen lagen die Erwartungen hoch für das Set, das Verstärkung vom Top-Modell Quantum 1009 erhielt. Die Serie verbindet ein durchgängiges Konzept. Schon die Quantum 1003 punktete durch die Verbindung aus aufwendigen Gehäusen, hochwertigen Bauteilen und Computersimulation während der Entwicklung. So lassen sich die Ressourcen des Budgets optimal ausreizen, was dieses Set zu einer vielversprechenden Lösung für Heimkino-Besitzer und Hi-Fi-Gourmets macht.

Ein Sonderangebot sind die fünf nicht, bereits die Rear-Speaker schlagen mit 1.400 Euro zu Buche, für die Frontsäulen muss der Besitzer sogar 4.000 Euro zahlen. Dafür erhält man schon äußerlich einen deutlich erkennbaren Gegenwert. Mit ihrer Bi-Color-Ausführung wirken alle drei Lautsprechermodelle zeitlos und edel. Das gilt insbesondere für die Kombination aus weißem Hochglanzlack mit Seitenteilen aus hoch glänzen-dem Nussbaum-Finish. Diese Sandwich-Bauweise beugt Kolorationen durch mitschwingende Gehäuse im Mitteltonbereich vor.

Eine Box wiegt knapp 50 Kilogramm. Einen Anteil daran haben neben Versteifungen - die Antriebe der Tieftöner stützen sich zusätzlich an den Seitenwänden ab - nicht zuletzt die solide aufgebauten Chassis selbst.

Quantum 1003 im Test: Klein, aber fein

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Bi-Wiring-Klemmen mit vergoldeten Kontakten sind ein Privileg der Frontsäulen.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Schon die kleinste Box im Bunde, die Quantum 1003, vertraut auf einen stattlichen 17-cm-Tief-/Mitteltöner mit Aluminium-Membran, dessen Geometrie mit CAD-Technik auf optimale Steifigkeit ausgelegt wurde. Dieser "Controlled Flexing Cone" fällt durch seine große Staubschutzkalotte auf und brilliert mit einer verbesserten Breitbandigkeit durch die kontrollierte Abstrahlung von Biegewellen im Mitteltonbereich.

Jenseits markiger Typenbezeichnungen und sichtbarer Bemühungen nach Linearität und Verzerrungsarmut widmete sich das durch Tausendsassa Karl Heinz Fink verstärkte Entwickler-Team um Shandro Fischer der Aufhängung. Die Sicke und die Zentrierspinne sollen im Verbund für perfekte Dämpfung sorgen. Schließlich läuft der Treiber für einen 17er-Konus recht weit hinauf bis 3.000 Hertz, wo er an den Hochtöner mit 25 Millimeter Durchmesser übergibt.

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In der Quantum 1009 muss sich der Hochtöner bis 2.600 Hertz herunterhangeln, obwohl er auch hier mit einem 17-cm-Konus zusammenarbeitet, der den Bass unter 380 Hertz zwei 20er-Tieftönern überlässt. Um ihn für diese Aufgabe zu wappnen, haben die Entwickler die aus Aluminium gearbeitete Montageplatte als kurzes Horn ausgeformt und die Gewebekalotte von Hand mit Keramikpartikeln beschichtet. So wuchsen ihr Wirkungsgrad und ihre Steifigkeit.

Die Sorgfalt der Konstrukteure geht quer durch die prestigeträchtige Baureihe bis ins kleinste Detail. Bei der Innenverdrahtung kommt in allen drei Modellen dieses Sets der deutsche Kabelspezialist Oehlbach zum Zug. Die steilflankig mit 24 Dezibel pro Oktave trennenden Frequenzweichen sind mechanisch vom Gehäuse entkoppelt. Sie enthalten unter anderem hochwertige Trafokernspulen und nach audiophilen Gesichtspunkten ausgewählte Polypropylen-Kondensatoren. Damit sollen Vibrationseinflüsse auf den Klang minimiert werden.

Quantum 1009 im Test: Dynamik und Präzision

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Im Labor überzeugte das 5.0-Set durchgängig durch ausgeglichene Frequenzgänge und niedrige Verzerrungen (im Bild: Quantum 1009). Die Klangcharakteristik der einzelnen Lautsprecher ist optimal aufeinander abgestimmt.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Good Vibrations gab es dann im Hörtest. Die äußerst dynamische Gangart zog die Zuhörer geradezu magisch in ihren Bann. Ganz gleich, ob im Heimkino der Joker gleich zu Anfang von The Dark Knight eine Bank während des Überfalls in Schutt und Asche legt oder ob im Live-Konzert "Mr. Slowhand" Eric Clapton (auf dem Album Live In Hyde Park) seine Gitarre zum Sprechen bringt, die Performance des Lautsprecher-Quintetts ging unter die Haut.

Die Mischung aus Attacke, Präzision, ungestümer Spielfreude und äußerster Verzerrungsarmut sorgte dafür, dass bei der Wiedergabe keine subtilen Informationen wie Raumanteile oder das Ausschwingen von Tönen wie bei Gitarrensaiten verloren gingen. Dazu kamen strahlende, satte Klangfarben. Stimmen und Instrumente besaßen Körper und Kontur.

Im Surround-Betrieb zeigte sich, wie perfekt das Matching der Klangcharakteristik der einzelnen Lautsprechertypen durch den Einsatz identischer Technik im Mittel-/Hochtonbereich gelang. Die Reserven des satten, sehr differenzierten Bassbereichs der Frontboxen kompensierten spielend den Einsatz kompakter Surround-Boxen. Zumal die Quantum 1003 für ihre Größe im Bass erstaunlichen Druck und Präzision ermöglichten. In Stereo auf sich allein gestellt, gaben sich die mächtigen Quantum 1009 ebenfalls keine Blöße.

Quantum 1009 im Test: Satte Bässe

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Stattliche Erscheinung: Die Magnat Quantum 1009 bringt pro Stück rund 50 Kilogramm auf die Waage.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Bässe brummen nicht nur oder sorgen für Druck auf dem Zwerchfell, wenn auf der Leinwand etwas effektvoll zu Bruch geht. Sie runden bei Musik das Klangbild nach unten ab und beeinflussen die Wahrnehmung der oberen Frequenzbereiche. Deshalb gewinnen selbst Superboxen durch Subwoofer-Hilfe. Im Heimkino kommt noch etwas hinzu: Wer aus Platz- oder Kostengründen auf Subwoofer verzichtet, kann mit dem Bassmanagement des AV-Receivers das LFE-Signal (Low Frequency Effect) auf Vollbereichs-Hauptlautsprecher umleiten.

Und wer im Center-Kanal oder - wie in unserem Fall - in den Surround-Kanälen Kompaktboxen verwendet, kann den Frontboxen auch noch deren Bass-Anteil aufbrummen. Damit verringert sich gewöhnlich die Maximallautstärke, weil die Bässe der Frontboxen dann einige Signale verarbeiten müssen. Immerhin schafft die Quantum 1009 110 dB und geht durch den geballten Bass-Anteil nicht gleich in die Knie.

Subwoofer bieten neben der Pegelfestigkeit weitere Vorteile. Sie sind nicht wie Frontboxen ans Stereo-Dreieck gebunden und erleichtern durch flexible Positionierung das Umgehen störender Raumresonanzen. Mit zwei oder vier als Bass Array zusammengefassten Subwoofern lassen sich zudem Raummoden vom Spezialisten gezielt kontrollieren.

Quantum 100 im Test: Fazit

Das furiose 1000-Set von Magnat ist die perfekte Wahl für Betuchte, denen Musik und Heimkino gleichermaßen am Herzen liegen.

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