Extrascharfes Display

Nutzen, Geschwindigkeit und Fazit

22.3.2012 von David Göhler

ca. 5:00 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Das neue Retina-Display des Apple iPad 3 im Test
  2. Nutzen, Geschwindigkeit und Fazit


Bei welchen Apps bringt die Auflösung schon jetzt was?Das Verdoppeln der Auflösung auf 2048x1536 Pixel hat für Apple viele Vorteile. Einer davon ist, dass bestehende Apps nicht angepasst werden müssen. Alle "alten" Apps laufen problemlos auf dem iPad 3, ohne dass Sie jetzt nur noch briefmarkengroß in der Mitte des Retina-Displays zu sehen wären. Das iOS sorgt dafür, dass solche Anwendungen einfach hochskaliert werden. Diese Apps nutzen natürlich nicht die hohe Auflösung des neuen iPads.

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Die Farben im neuen iPad sind deutlich kräftiger als beim alten.
© Apple

Das stimmt allerdings nur bedingt und gilt vor allem für Bilder und Grafiken, die die jeweiligen Apps einsetzen. Wenn Apps für die Ausgabe von Texten die iOS-Funktionen verwenden, profitieren sie automatisch auch vom neuen Display und der hohen Auflösung. Die gilt auch für den Webbrowser Safari. Alles, was er an Text auf den Schirm zaubert, ist knackscharf. Doch nicht alles, was nach Text aussieht, wird auch mit der Textfunktion auf das Display gebracht. Viele Zeitschriften-Magazin-Apps verwenden statt PDFs Bildkacheln für die Darstellung. Diese liegen als PNG- oder JPG-Dateien vor. Sind diese Daten recht hoch aufgelöst, dann sieht Text auch auf dem neuen iPad deutlich besser aus (das ist so bei unseren eigenen Apps für connect, PCgo, PC Magazin, Video-HomeVision, AUDIO, stereoplay und ColorFoto). Wurden Sie dagegen auf die Auflösung des iPad 1/2 getrimmt, nützt das neue Display wenig. Bei unseren Verlagsapps haben wir schon im Vorfeld für Bildergalerien auf die neue Auflösung umgestellt. Die Galerien in der connect 4/2012 haben bereits sehr hoch aufgelöste Bilder.Wir haben uns daher beliebte und sehr bekannte Apps in Bezug auf das Display angeschaut, um herauszufinden, wie viel es jetzt schon bringt:Wie zu erwarten war, ist der Webbrowser-Safari auf das Retina-Display angepasst. Webseiten wie magnus.de, spiegel.de und zeit.de profitieren alle von der hohen Auflösung. Die Schriften sehen wie gedruckt aus. Selbst sehr kleine Fonts sind gut zu lesen.

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Ein Ausschnitt des Webbrowsers Safari: Links das neue iPad, rechts das alte iPad2. Der Unterschied ist deutlich sichtbar.
© WEKA

Nachrichten-Junkies, die schon länger andere Tools als Safari verwenden, kommen auch schon auf Ihre Kosten: Flipboard und Pulse sind beide schon in einer angepassten Variante als Update zu haben und stellen gerade Texte sehr fein dar. Die Tagesschau lässt sich noch Zeit mit einer angepassten Version, aber auch hier sind die Texte schon deutlich schärfer. Die Bilder bleiben noch auf dem gleichen Niveau wie beim iPad 2.Auch PDF-Anzeige-Tools wie Goodreader oder die Wikipedia-App Wikipanion profitieren von der besseren Schriftdarstellung enorm. Bei Kartenanwendungen (wie "Karten" und "DB Navigator") sind die Linien und vor allem die Bezeichnungen von Straßen und Orten wesentlich feiner und besser lesbar. Dies gilt aber nicht für alle Karten-Apps. TomToms Navigator scheint Texte auf eigene Art und Weise auf Display zu bringen. Die Ausgabe ist die gleiche wie auf einem iPad 2. Bei Videos ist die Auflösung fast egal. Der Hype um "Full-HD" ist - nüchtern betrachtet - eine Luftnummer. Das menschliche Auflösungsvermögen bei bewegten Bildern ist stark reduziert (im Vergleich zu nicht bewegten Fotos). Schon das iPad 2 bringt eine Auflösung mit, die völlig ausreichend für Videos ist. Ein Unterschied zwischen neuem und alten iPad 3 ist subjektiv (mit den eigenen Augen) bei laufendem Film nicht auszumachen.

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Solarwalk ist bereits für das iPad3 angepasst. Rechts sieht man die groben Treppen des iPad2, links die wesentlich feineren Linien des neuen iPads
© WEKA

Besonders deutlich sind die Unterschiede bei der App Solarwalk, einem Programm zur Darstellung unseres Sonnensystems, dass auch die erdnahen Satelliten auf Bahnen darstellt. Dieses Bahnen sehen auf einem iPad 2 grob pixelig aus, auf dem neuen sind keine Pixel zu erkennen. Die Liste ließe sich noch mit anderen Apps weiterschreiben. In den meisten Fällen profitieren auch ältere Programme automatisch von der besseren Textdarstellung, die ein deutlich schärferes Bild als bei älteren Geräten bietet. Die grafische Darstellung ist ebenfalls deutlich besser, benötigt aber noch ein Update der jeweiligen App. Viele Hersteller haben diese bereits angekündigt, einige Updates sind schon verfügbar.

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Selbst bei vergrößerten iPhone-Anwendungen macht das neue iPad eine bessere Figur. Es glätter Schriten und Grafiken deutlich besser.
© WEKA

Überraschung iPhone-Apps Man kann auf dem iPad auch iPhone-Apps nutzen. Dazu gibt es die Möglichkeit, diese doppelt so groß darzustellen, damit sie den ganzen Schirm füllen. Dabei stellt sich das neue iPad deutlich geschickter an: Texte und auch Bilder werden sauber hochskaliert und sehen fast nativ aus, auf einem iPad 2 ist das alles grob verpixelt und nicht annähernd so schön.BildgrößenWas vielen wahrscheinlich bisher nicht bekannt war ist, dass das alte iPad Bilder nur mit maximal 4 Megapixel dargestellt hat. Alles was größer war, wurde runtergerechnet - auf dem Gerät selbst (bei Bilder in Safari) und beim Transfer von iTunes. Auf dem neuen iPad ist diese Grenze verschoben worden: auf 12 Megapixel. Das ist gut, wenn man viele Details sehen möchte. Insbesondere bei Bildern mit hoher Auflösung ist das von Vorteil. Hat man iPhone 4S mit iCloud-Anbindung im Einsatz, tauchen die Bilder in Sekunden auf dem iPad unter "Fotostream" auf und haben eine richtig gute Auflösung. Soweit ist das alles super. Allerdings steigen damit auch die Dateigrößen. Ein iPad 3 mit 16 GByte kann nicht mehr so viele Fotos speichern wie ein iPad 2, weil letzteres die Fotos runterrechnet. Das gilt natürlich auch für den Transfer aus der iCloud.

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Bei Filmen ist ein Unterschied zwischen iPad2 und iPad3 im laufenden Video nicht auszumachen. Nichts desto trotz sehen Filme brilliant aus.
© Youtube/WEKA

Auch die Youtube-App schlägt hier zu: Sie liefert zum Display passend die "richtige" Größe. Beim neuen iPad ist das bei echtem HD-Material auch der jeweils größte Film. Das belastet zum einen die Flatrate und zum anderen ist auch beim DSL eine gute Anbindung nötig, damit das HD-Filmchen nicht ruckelig rüberkommt. Wer Filme in HD aufs iPad 3 schiebt, wird feststellen, dass nach zwei Blockbustern die 16 GByte randvoll sind. man sollte bei der Anschaffung also eher zur nächst größeren Speichervariante greifen. Ein Modell mit 128 GByte ist langsam fällig. GeschwindigkeitGefühlt ist das neue iPad genauso schnell wie das alte. Abseits von Spielen spielt die vierfache Pixelmenge scheinbar überhaupt keine Rolle und wird von der neuen A5X-CPU mit 4-fachen Grafikkern wieder wett gemacht. Die Bedienung und die Reaktion des Tablets auf Scroll, Swipe und Zoom-Gesten ist wie schon beim iPad 2 absolut ruckelfrei und vielen Android-Tablets immer noch überlegen.

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Das iPad 3 ist - mit Geekbench - gemessen ein klein wenig langsamer als ein iPad2. Im täglichen Gebrauch merkt man davon nichts. Es fühlt sich wie das alte "flott" an.
© WEKA

Für Spiele gilt wie schon bei anderen Modell-Wechseln: Die App-Programmierer werden die Details jeweils so regeln, dass Spiele auf allen iPads flüssig laufen. Hier gilt wie bei Spielekonsolen: Die Leistung des Geräts ist wurscht, wenn das Spiel genau an die Konsole angepasst wurde. Das dabei beim neuen iPad 3 mehr zu sehen sein wird, ist klar, da die Grafik-GPUs mehr Leistung haben. FazitVon der Bildschirmseite betrachtet - und nur um die ging es in diesem Artikel - ist das neue iPad ein klarer Gewinn. Wer noch gar kein iPad hat oder noch mit einem iPad 1 unterwegs ist, kann und sollte zum 3er greifen. Gegenüber dem iPad 1 ist das neue auch noch deutlich schneller. Für einen iPad-2-Besitzer ist der Umstieg nicht zwingend. Wer jedoch einmal bei Farben und Auflösung Blut geleckt hat, wird einen harten Kampf mit dem inneren Schweinehund führen müssen.

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