Testbericht HD-Rekorder

Panasonic DMR-BCT940 im Test

1.10.2014 von Reinhard Otter

Eins, zwei oder drei? Mit dem neuen Rekorder-Flaggschiff DMR-BCT940 von Panasonic ist keine Entscheidung mehr zwischen mehreren Sendungen nötig. Er zeigt sie einfach alle - oder speichert sie zumindest parallel auf Festplatte.

ca. 3:35 Min

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Testbericht
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Panasonic, Bul-ray-Rekorder, IFA-Neuheit, DMR-BCT940EG
Panasonic, Bul-ray-Rekorder, IFA-Neuheit, DMR-BCT940EG
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Die Geschichte der HD-Rekorder mit eingebautem Blu-ray-Brenner und allen möglichen Konvertierungsfunktionen von Panasonic ist eine echte Ingenieurs-Story, die sich nun schon ins fünfte Jahr fortsetzt.


Pro

  • drei Tuner, TV-Streaming, Top-BD-Player, Fernprogrammierung, Transcoding/Brennen von Aufnahmen

Contra

  • rippt keine CDs, keine MKV-Videos

Funktionswunder waren die Panasonic-Rekorder von Anfang an, und manchmal fehlte sogar Fachleuten die Vision für das, was in dieser Geräteklasse alles noch möglich ist. Zuletzt stattete Panasonic seine Smart TVs immer reichhaltiger mit Rekorder-Features aus, sodass immer wieder der Abgesang der reinrassigen Aufnahmegeräte angestimmt wurde. Auf solche Spekulationen antwortete der zuständige Produktmanager im Branchen-Smalltalk stets verschmitzt lächelnd: "Dazu fällt unseren Ingenieuren sicher noch einiges ein."

Das ist neu

  • Dreifach-Tuner: Damit sind drei parallele Aufnahmen möglich. Das Sat-Gerät benötigt dafür einen Unicable-Anschluss
  • TV Anywhere: Live-TV und Aufnahmen übers Netzwerk streamen - jetzt weltweit via Internet
  • Keyword Recording: Aufnahme-Automatik nach Stichworten.

Der dritte Tuner

Klar, dass Features aus spezialisierten Geräten in andere Klassen vererbt werden. Die Panasonic-Rekorder etwa zählten zu den ersten Geräten auf dem Markt, die Aufnahmen und Live-TV über das Netzwerk streamten. Heute können das auch viele andere Geräte fast aller Hersteller - man denke nur an Sat-IP-Server oder TVs mit Second-Screen-Streaming.

CI-Slot und mehr im Panasonic DMR-BCT940
Unter der elegant verglasten Frontklappe verbergen sich CI-Slots sowie je ein USB- und SD-Card-Terminal.
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Live gucken, aufnehmen, streamen: Ein Empfangsgerät hat heute eben immer mehr Aufgaben. Bei vollem Einsatz werden da schnell die Empfangsteile knapp: Sieht der Nachwuchs im Wohnzimmer KiKA, während Papa nebenan die Sportschau guckt, dann ist mit bisherigen Geräten keine Aufnahme mehr möglich. Zeit für einen weiteren Tuner - und genau den führt Panasonic in den Sat- und Kabel-Topmodellen der neuen Rekorderserie, dem DMR-BST940 bzw. BCT940, ein.

Im DVB-C-Modell wird der dritte Tuner einfach über das Kabelsignal mit versorgt, der DMR-BST940 verlangt indes nach einer Unicable-Empfangsanlage, um alle drei Empfangsteile unabhängig voneinander mit Sat-Signalen zu versorgen. Dies hat der Panasonic mit seinem Konkurrenten Humax iCord Evolution gemeinsam, der ja in einem einzelnen Gerät sogar ganze vier Tuner vereint - und ebenfalls Aufnahmen sowie Live-TV über das Netzwerk streamt.

Panasonic DMR-BCT940 im Test
Der zweite HDMI-Ausgang kann den Ton an nicht 3D- oder UHD-fähige Heimkinogeräte schicken, während parallel ein topmoderner Flat-TV das Bild von der ersten HDMI-Buchse erhält. Die Scartbuchse dient auch als Analog-In für den Rekorderteil.
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Die drei Empfangsteile erlauben im Panasonic alle möglichen Nutzungskombinationen: Drei Sendungen lassen sich ebenso parallel aufzeichnen und dabei eine vierte von der Festplatte anschauen wie mehrere parallele Live-Sendungen - eine auf dem TV, eine zweite per Streaming. Auch dann bleibt noch ein Empfangsteil für Mitschnitte verfügbar.

Mehr Streaming

Bisher ließen sich Live-Sendungen und Aufnahmen von der Festplatte innerhalb des heimischen Netzwerks auf Tablets oder Smartphones streamen. Mit der neuen Funktion TV Anywhere klappt das auch außerhalb. Der Rekorder wandelt Live-Sendungen und Aufnahmen dann passend zur ausgehenden Internet-Bandbreite in ein Platz sparendes Videoformat um und überträgt Sendungen so ins Netz. Dafür ist die neue Panasonic-App Media Connect notwendig, die es für Android- und Apple-Mobilgeräte gibt. In umgekehrter Richtung dient die App auch zur Fernprogrammierung des Rekorders. Dies unterstützten allerdings auch schon die Vorgänger-Rekorder.

App für den Panasonic DMR-BCT940
Die neue App für den Panasonic DMR-BCT940.
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Platz bis zum Abwinken

Mit drei Tunern lässt sich eine ganze Menge aufnehmen. Auch dem haben die Panasonic-Ingenieure Rechnung getragen. In den 940er-Modellen verdoppelten sie die Festplattengröße gegenüber den vorigen Topmodellen: Zwei Terabyte stehen für über 1000 Stunden HDTV-Mitschnitte zur Verfügung. Wer denkt da noch über Kapazitäten in SD nach?

Um den Überblick über mögliche Sendungen nicht zu verlieren, nimmt der Rekorder seinem Besitzer die Programmierung auf Wunsch sogar ab: Über das Feature Keyword Recording nimmt er automatisch alle Sendungen auf, die einen bestimmten Begriff im Titel oder in der Beschreibung tragen, also etwa alle Tatort-Folgen oder sämtliche Filme mit Will Smith. Die Aufnahmen landen in einem eigenen Ordner und werden dort regelmäßig wieder überschrieben, sofern man sie nicht archiviert oder schützt.

EPG des Panasonic DMR-BCT940
Um eine Serie per Keyword-Recording automatisch mitzuschneiden, genügt im EPG ein Druck auf die blaue Farbtaste.
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Top-Player und -Rekorder

Wie in den Vorjahren wurden die neuen Panasonic-Rekorder nicht billiger, so wie das im TV-Business üblich ist. Doch dafür bieten sie eben auch mehr Funktionen, mehr Speicherplatz - und eine weiterhin sehr gute Qualität.

Die Aufnahme- und Archivierungsfunktionen des getesteten Kabelmodells DMR-BCT940 waren wie bei den Vorgängern vorbildlich. Als DVD-/Blu-ray-Player hält er ebenfalls Anschluss an die aktuelle Technik. Neben 3-D mit zwei HDMI-Ausgängen bietet der Neuling jetzt auch UHD-Upscaling. Auch dabei kann er dank zweier HDMI-Buchsen einen älteren AV-Receiver ohne UHD-Durchleitung mit bestem Surround-Ton versorgen, während ein UHD-TV das Bild aus der anderen HDMI-Buchse bezieht.

Fernbedienung des Panasonic DMR-BCT940
Bewährt: An der Fernbedienung der Panasonic-Rekorder ändert sich wenig. Sie bleibt schnörkellos praktisch.
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Die Qualitäten des DMR-BCT940 als DVD- und Blu-ray-Player waren denn auch hochklassig. Im Messlabor etwa zeigte er eine perfekte Farbreproduktion, die sich im Sichttest vollauf bestätigte. Allenfalls in Sachen HD-Scaling und De-Interlacing liegt er nicht hundertprozentig auf dem Referenz-Niveau des Player-Topmodells DMP-BDT700.

Das kann man aber verschmerzen: Das Edelgerät kostet ja als reiner Blu-ray-Player schon knapp 550 Euro. Immerhin lässt sich auch im Rekorder die Bildwiedergabe in praxisgerechten Voreinstellungen an die Beleuchtungssituation im Raum oder an die Eigenschaften des verwendeten Displays anpassen.

Farbdiagramm
Das Diagramm zeigt, wie gut der Player bei der Wiedergabe von BD-Filmen die einzelnen Grundfarben trifft. Das ist nicht selbstverständlich, weil er sie aus den komprimierten Farbinformationen der Disc entschlüsseln muss.
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Fazit

TVs haben zwei Tuner, Rekorder jetzt drei. Die neue Rekorder-Generation von Panasonic straft mit schlauen Funktionen und hochklassiger Qualität all diejenigen Lügen, die seit Jahren das Ende des Videorekorders heraufbeschwören. Im Rekordermarkt bleiben die HD-Blu-ray-Modelle von Panasonic das Maß aller Dinge.

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