60-Zoll-TV

Panasonic TX-L60DTW60 im Test

4.6.2014 von Markus Wölfel

Die DTW60-Familie von Panasonic bietet viel Ausstattung fürs Geld. Schon der kleinere Bruder des TX-L60DTW60 überzeugte im Test mit ordentlichen Leistungen in puncto Bild und einem moderaten Preis. Kann das 60-Zoll-Pendant mithalten?

ca. 4:20 Min

Mehr zu Panasonic

Testbericht
TX-L60DTW60
TX-L60DTW60
© Panasonic

Pro

  • tolle Tablet-App
  • Doppel-Tuner
  • DLNA-Server
  • Sprachsteuerung

Contra

  • gelegentl. Ruckeln bei Schwenks
  • zeigt keine Ordner eines Datenträger

Mit einem Quadratmeter Bildfläche und 34 Kilogramm Gewicht ist der 60-Zöller der größte Full-HD-LCD-TV, den Panasonic im Programm hat. Er gehört der gehobenen Mittelklasse an und bringt dementsprechend eine Vielzahl von Ausstattungsmerkmalen mit. Das üppig bestückte Anschlussfeld beispielsweise lässt kaum Engpässe bei der Verkabelung aufkommen: Drei HDMI-Buchsen bieten genug Spielraum für digitale Bildquellen, und auch für analoge Zuspieler ist gesorgt. Die dafür nötigen Adapter liegen mit im Karton.

In der Datenabteilung haben ihn die Entwickler ebenfalls gut aufgestellt: Drei USB-Buchsen, ein zusätzlicher SD-Kartenslot und die obligatorischen Netzwerk-Zugänge (drahtlos und drahtgebunden) lassen keine Wünsche offen.

Touchpad-Controller
Der zusätzliche Touchpad-Controller ist per Funk mit dem Fernseher verbunden. Er versteht sogar Sprachbefehle.
© Panasonic

TV-Aufmahmen

Für TV-Junkies hat der DTW60 etwas Besonderes in petto: Alle Tuner - für Sat, Kabel oder Hausantenne - sind doppelt vorhanden. Auch die für verschlüsselte Sender wichtigen Common-Interface-Schächte sind zweifach ausgelegt. Der Vorteil: Der Fernseher kann einen Sender aufnehmen, während er einen zweiten auf dem Schirm anzeigt. Überhaupt ist das USB-Recording eine seiner Stärken. Aufträge lassen sich per Sofortaufnahme-Taste oder via Electronic Program Guide (EPG) ruckzuck anlegen. Während der Aufnahme setzt der TV automatisch Kapitelmarken, was das Navigieren sehr erleichtert. In der Liste der Mitschnitte zeigt der Fernseher übersichtlich an, welche Sendungen noch nicht angeschaut wurden. Überdies gruppiert er Sendungen mit gleichem Namen.

Kaufberatung: Fünf 55-Zoll-TVs im Test

Einziger Pferdefuß: Die Festplatte wird quasi mit dem Fernseher verheiratet. Sie muss vorab formatiert werden und arbeitet danach nur noch mit demselben Fernseher zusammen.

Fernbedienung
Die große Fernbedienung ist ein echtes Schwergewicht. Dafür liegt sie wirklich satt in der Hand. Das beleuchtete Tastenfeld wirkt aufgeräumt und die Drücker sind praxisgerecht angeordnet.
© Panasonic

Installation

Für die Installation haben die Entwickler einen weiblich klingenden Sprachsynthesizer implantiert, um die vielen Homescreen-Funktionen zu erläutern. Das ist zwar nett gemeint, aber mitunter auch etwas langatmig. Immerhin lässt sich die Prozedur per Knopfdruck unterbrechen.

Danach wird der Zuschauer aufgefordert, den Start-Bildschirm zu wählen. Neben dem Vollbild-Modus kann er weitere Varianten aussuchen, die unterschiedliche Schwerpunkte haben: Ein reiner TV-Bildschirm bietet Programmvorschauen und verlinkt direkt auf den Rekorder. Ein weiterer zeigt Kalender, Uhrzeit und Notizen auf einem Schirm vereint. Der dritte Standard-Bildschirm drapiert die sozialen Netzwerke rund um das verkleinerte Fernsehbild. So hat der Zuschauer sämtliche Informationen von Facebook, Twitter und Skype immer im Blick.

Optimale Einstellungen für Panasonic-TVs

Wem das alles zu starr erscheint, der kann sich auch eine eigene Version anlegen. Dort kann er aus den vielen Apps wählen, die das smarte TV-Menü für ihn bereithält. Hier bietet Panasonic reichlich Auswahl. Mit einem Druck auf die App-Taste hat der Zuschauer den Überblick über die vorinstallierten Programme.

TX-L60DTW60
Gehalten wird das extrem schlanke Panel mit dem dünnen Rand von einem massiven Metallfuß. Er wird starr mit dem Schirm verschraubt. Zugunsten einer höheren Standfestigkeit verzichteten die Entwickler offenbar auf ein Drehgelenk.
© Panasonic

Apps satt

Alle wichtigen Video-on-Demand-Portale wie maxdome, WATCHEVER und Videociety sind vorhanden. Auch spezielle TV-Funktionen sind auf dieser Oberfläche vereint. Ein Paradies für Zapper ist die Multiwindow-App: Sie arbeitet als eine Art Bild-im-Bild-Funktion mit Vorschau auf die laufende Sendung. Dabei kann sie nicht nur den vorab eingestellten Empänger abfragen, sondern auch zu den anderen Tunern umschalten. Im Hauptbild läuft dann das Satelliten-Programm, während der Fernseher im kleinen Fenster einen DVB-T-Sender oder eine AV-Quelle einklinkt.

Als Netzwerk-Center agiert der Panasonic tadellos. Sein DLNA-Player spielte im Test nahezu alle Testdateien fehlerfrei ab. Sogar DTS-Tonspuren waren für ihn kein Hindernis. Besonders gut gelungen ist den Technikern die DLNA-Server-Funktion: Hier hat jeder Mediaplayer im Netzwerk Zugriff auf die Aufnahmen der angedockten Festplatte sowie auf den Tuner des Fernsehers.

Im Tontest spielte der Panasonic besser auf als sein kleinerer Bruder TX-L42DTW60. Er klang etwas räumlicher und auch im Bass langte er etwas tiefer in den Frequenzkeller. Für wahre Hi-Fi-Genüsse taugen die eingebauten Lautsprecher zwar nicht, für herkömmliche TV-Kost reicht es aber.

Farben wie aus dem Lehrbuch
Im Bildmodus True Cinema ist der Farbraum des Panasonic bis auf winzige Ausreißer bereits ab Werk exakt justiert. Grund- und Zwischenfarben leuchten nahezu auf Norm-Niveau.
© Josef Bleier

Bildqualität

Im Bildtest leistete sich der Riesenschirm weniger Schwächen. Mit einem beinahe exakten Gamma und einem ordentlichen Schwarzwert bot er schon sehr feine Abstufungen bei den Grauverläufen. Dank recht exakter Farbjustierung gab es auch nichts bei der Farbwiedergabe zu bemängeln. Den rotblauen Spiderman-Dress etwa, der per Blu-ray eingespielt wurde, setzte er knackig in Szene.

In puncto Schärfe fehlte ihm jedoch das letzte Quäntchen Durchzeichnung. Das fällt aber nur bei hervorragendem Quellmaterial auf. Einige Schwächen zeigte die Bewegungsdarstellung: Im Kamera-Modus ratterte der TV mitunter etwas bei Schwenks und verlangte nach einer Korrektur im Bildmenü. Filmen verhalf die Bildoption 24p Smooth Film zu einem guten Kompromiss zwischen Artefakt-Bildung und Rucklern.

Bildeinstellung per App
Mit der Smartphone- und Tablet-App können experimentierfreudige Nutzer auch die Bildeinstellungen verändern.
© Josef Bleier

Bildeinstellung per App

Über die VIERA Remote 2 App lässt sich der Panasonic-TV sehr einfach einstellen. Jeder Bildparameter, der auch im Bildschirmmenü zu finden ist, kann auch per Smartphone oder Tablet verändert werden. Im Farbraum etwa ist jede einzelne Farbe in Sättigung und Helligkeit anpassbar. Aber auch andere Bildparameter wie etwa Gamma, Helligkeit oder die Bewegungskompensation sind mit einem Wischer justiert. Die jeweiligen Veränderungen im Bild bekommt der Zuschauer ohne Zeitverzug auf dem Bildschirm angezeigt. Pfiffig: Es lassen sich beliebig viele Kombinationen in selbst betitelten Profilen speichern. Experimentierfreudige Zeitgenossen können so zig Einstellungen auf einmal ändern und per Sichttest direkt miteinander vergleichen. Und sollte mal etwas daneben gehen, setzt die App auf Wunsch alles wieder zurück.

Streaming per App
Um nichts zu verpassen, kann sich der Zuschauer das Live-TV auf ein Smartphone oder Tablet streamen lassen.
© Josef Bleier

Streaming per App

Die Streaming-Option der VIERA Remote 2 App kann sich sehen lassen. Zwar dauert das Puffern der Daten einige Sekunden, bevor das gewünschte Video erscheint, rein qualitativ gibt es jedoch keinen Grund zur Klage. Der Zuschauer wählt per Druck aus, ob er Videos vom Fernseher auf dem Zweitbildschirm gezeigt haben will oder umgekehrt Mediendateien vom Smartphone auf den Fernseher schieben möchte (Swipe & Share).

Voraussetzung für diese VIERA Remote 2 App ist allerdings eine schnelle Infrastruktur. Idealerweise sollte der Fernseher per Kabel am Netzwerk hängen und das Smartphone oder Tablet über ein 5-GHz-WLAN mit dem Router verbunden sein. Ansonsten kann es schon mal Ruckler geben - vor allem, wenn das ausgewählte Video HD-Qualität hat.

Fazit

Mit soliden Leistungen empfiehlt sich der 60-Zöller als Multimedia-Center für zu Hause. Wer nicht so viel für einen Fernseher ausgeben möchte, aber auf dessen tolle Funktionen scharf ist, holt sich am besten den TX-L55DTW60: Seine Diagonale ist nur 13 Zentimeter kürzer, er kostet aber satte 800 Euro weniger.

Mehr zu Panasonic

Nächste passende Artikel

Leica M11 Monochrom im Test

60-MP-Schwarzweißsensor

Leica M11 Monochrom im Test
Mountain Everest 60 im Test

Gaming-Tastatur

Mountain Everest 60 im Test
Opera Version 60: Seitenleiste Symbole

Internet-Browser

Opera Version 60: Menü, Seitenleiste,…
Canton DM 60 im Test

Sounddeck

Canton DM 60 im Test
Philips 60PFL8708S

60-Zoll-TV

Philips 60PFL8708S im Test
TV-Geräte mit 46 Zoll

Vergleichstest

Vier TV-Geräte mit 46 bis 60 Zoll im Test
Toshiba NB550D-11D

Testbericht

Toshiba NB550D-11D
image.jpg

KOMPAKTKAMERATEST

Rollei Sportsline 60
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

LG 47LM960V, fernseher, home entertainment

Testbericht

LG 47LM960V im Test

Panasonic TX-L47WT50E, fernseher, home entertainment

Testbericht

Panasonic TX-L47WT50E im Test

B&O BeoVision 11

55-Zoll-TV

Bang & Olufsen BeoVision 11 im Test

Panasonic TX-L65WT600E

Ultra-HD-TV

Panasonic TX-L65WT600E im Test

Panasonic TX-58AXW804

58-Zoll-TV

Panasonic TX-58AXW804 im Test

Weiter zur Startseite