60-Zoll-TV

Philips 60PFL8708S im Test

11.2.2014 von Yasmin Vetterl

Vierseitiges Ambilight bringt der neue TV von Philips mit und lässt damit jede Wand erstrahlen. Wer das Ganze noch mit den Hue-Lampen verbindet, bekommt passendes Licht im ganzen Haus.

ca. 5:05 Min

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Testbericht
VG Wort Pixel
Philips 60PFL8708S
Philips 60PFL8708S
© Josef Bleier, Hersteller

Pro

  • Farbdarstellung
  • Ambilight
  • Fernbedienung

Contra

  • Schwarzwert
  • Bewegungsdarstellung

Größe, Design und Bildqualität: Nach diesen Kriterien werden TV-Geräte gerne bewertet und gekauft. Nur wenige Hersteller haben in diesen Punkten heute noch ein Alleinstellungsmerkmal, indem sie etwa die größten Panels verbauen oder in allen Sparten das beste Bild liefern.

Philips ist einer der wenigen Hersteller, der nicht nur die bekannten Anforderungen an ein TV-Gerät erfüllt, sondern noch eine Besonderheit an Bord hat - und damit ein weiteres Kaufargument liefert: Ambilight. Durch indirektes Hintergrundlicht bringt der holländische Hersteller mit seinem Fernseher den Raum zum Leuchten. Die an der TV-Rückseite angebrachten LEDs verändern ihre Farbe automatisch und dynamisch passend zum Fernsehbild. Vor einer weißen Wand ist das Ergebnis wohl am besten zu sehen, wenn bei einem Fußballspiel der Raum in grünes Licht getaucht wird oder Ambilight bei einem Horror-Schocker das Wohnzimmer dunkelrot färbt. Die Hintergrundbeleuchtung wechselt bei verändertem Bildinhalt zeitgleich die Farben.

Philips 60PFL8708S
Auch von hinten schön anzusehen: Der 60-Zöller von Philips ist weiß, das Stromkabel ebenso.
© Josef Bleier, Hersteller

Ambilight in Groß

Bisher hat Philips verschiedene Arten von Ambilight verbaut und seit der Einführung 2004 immer weiter entwickelt: unter anderem vom zweiseitigen zum dreiseitigen Ambilight. Auf der diesjährigen IFA präsentierte der Hersteller den 60PFL8708S: einen edlen LCD-TV mit Ambilight 4 XL. Für die neue Ambilight-Technologie des Elevation sind in der Mitte der Fernseherrückseite 94 LEDs platziert und nicht wie sonst im TV-Rahmen. Dank der intelligenten Positionierung der LEDs kann der TV extrem schmal gebaut werden und erzeugt dennoch einen großen, weichen Lichtschein, der das gesamte Gerät umgibt. 

Test: Philips Hue

Für die Montage an der Wand hat Philips eine besondere Wandhalterung entworfen, die den Lichtfluss der LEDs nicht stört. Wer nicht von Ambilight begeistert ist, hat im Menü unter den Einstellungen die Möglichkeit, das Design-Feature des Herstellers abzuschalten. 

Philips Elevation Ambilight plus Hue
Bald feiert Ambilight von Philips seinen zehnten Geburtstag. Neuerdings kombiniert der Hersteller die intelligente Beleuchtung mit den Philips Hue-Lampen. Damit lässt sich das smarte Licht auf den gesamten Raum erweitern.
© Philips

Umfangreiches Zubehör

Auch im ausgeschalteten Zustand wirkt der Philips-TV solide verarbeitet. Der durchsichtige Glasfuß gibt dem 60-Zöller einen festen Stand und lässt Ambilight dominanter wirken. Die Rückseite des Gerätes ist weiß. Dort befinden sich auch die wichtigsten Anschlüsse: vier HDMI- und drei USB-Schnittstellen sowie je einer für den Scart-Adapter und das CI+- Modul. Den Adapter für den Scart-Anschluss liefert Philips gleich mit, ebenso wie die externe Skype-Kamera und vier 3D-Brillen. Damit ist auch in Sachen Zubehör bereits viel an Bord.

Das Schmuckstück hat jedoch seinen Preis: Bei knapp 3.200 Euro liegt die unverbindliche Preisempfehlung für den 60PFL8708S. Das ist schon die obere Preisklasse für LCD-TVs. Dabei gibt es bereits Ultra-HD-TVs mit 58-Zoll-Diagonale für ca. 3.000 Euro.

Standfuß des Philips 60PFL8708S
Der Standfuß des Fernsehers ist durchsichtig und stört damit auch bei Ambilight nicht.
© Josef Bleier, Hersteller

Bildqualität

Das Panel sieht unter dem Mikroskop nicht ungewöhnlich für Philips aus. Doch in der Ausstattungstabelle des Herstellers fällt auf, dass lediglich mit einer Bildwechselfrequenz von 900 Hz gearbeitet wird. Bei Philips' ranghöchster Serie 8008S sind es sonst marketingtechnisch rund 1.400 Hz. Im direkten Vergleich ist dies dann auch im Betrieb gut zu sehen. Objekte wirken in der Bewegung nicht mehr ganz so scharf und verwischen zunehmend. Auch leichte Doppelkonturen sind sichtbar. Am besten werden diese im Kinomodus behoben. Dabei sollte die Bewegungsdarstellung auf niedrig stehen - damit fahren die Zuschauer am besten.

Kaufberatung: Fünf 55-Zoll-TVs im Test

Ansonsten überzeugt der Philips auch mit einer hohen Leuchtkraft und realitätstreuen Bildern. Den normierten Blu-ray-Farbraum (REC709) trifft das Gerät in unserem Testlabor mühelos und erzeugt damit natürliche Bilder. Wichtig ist dabei, dass auch die Zwischenfarben der Messungen gut getroffen werden. Der Schwarzwert des 60PFL8708S ist nicht ganz perfekt: Vor allem an den Seiten schimmert bei schwarzem Bildinhalt etwas Licht hindurch. 

In der Vergangenheit fiel der Hersteller bezüglich spiegelnder Displays nicht immer positiv auf. Zwar ist der 60-Zöller mit vierfachem Ambilight nicht direkt matt, doch das Display spiegelt weniger stark als ältere Modelle. Auch im hellen Raum lässt sich das TV-Programm genießen.

HDMI-Anschlüsse des Philips 60PFL8708S
Die wichtigsten Anschlüsse hat Philips an Bord: drei HDMI-Anschlüsse seitlich und den vierten unten.
© Josef Bleier, Hersteller

Menü und Einstellungen

Das Menü von Philips kennt man bereits aus dem Vorjahr. Hier ist es leider immer noch nicht möglich, im Menü über die einzelnen Icons von links nach rechts durchzuklicken: Ist der Anwender ganz rechts angekommen, muss er wieder links zurück. 

Auch die Smart-TV-Oberfläche sieht auf den ersten Blick wie im Vorjahr aus. Neu ist jedoch der durch einen Pfeil visualisierte Pointer der Fernbedienung. Im vergangenen Jahr ließ sich die Fernbedienung schon wie ein Wii-Controller benutzen, doch als optische Darstellung hat man nun einen auffälligen Pfeil, der an den einer PC-Maus erinnert, gewählt. Mit einem Knopfdruck kann diese Visualisierung jedoch auch abgeschaltet werden, falls gewünscht.

Kommentar: Bedrohen Smart-TVs die Privatsphäre?

Generell hat der Anwender viele Einstellungsmöglichkeiten. Bereits bei Ambilight gibt es vier verschiedene Modi und bei den Netzwerk-Einstellungen Zusatzfunktionen wie WiFi Miracast oder WiFi Smart Screen.

Smart-TV-Portal
Die Oberfläche des smarten Portals von Philips sieht noch aus wie in der jüngsten Vergangenheit; der blaue Pointer ist allerdings neu.
© Josef Bleier, Hersteller

Bedienung

"Evolution (Weiterentwicklung) statt Revolution" lautet das Motto der Holländer. Das erkennt der Anwender, wenn er die neue Software (auch für ältere Modelle als Update verfügbar) gestartet hat. Generell hat man als Nutzer das Gefühl, dass Steuerungsbefehle schneller und besser ablaufen als bei den Vorgängermodellen von Philips. Beim normalen TV-Betrieb reagiert der Fernseher dank Quad-Core-Prozessor in Sekundenschnelle auf Programmwechsel oder Lautstärkeregelung. Wer im Smart-TV-Portal unterwegs ist, braucht dagegen aufgrund der längeren Ladezeiten etwas mehr Geduld.

Praxis: Diese Apps steuern den Fernseher

Die Fernbedienung des 60PFL8708S ist mit einer dünnen Metallschicht überzogen, auf der Rückseite befindet sich wie gewohnt die QWERTZ-Tastatur. Auch damit hat Philips immer noch ein Alleinstellungsmerkmal. Selbst wer weder einen Browser noch Social TV benutzt, sondern lediglich das WLAN-Passwort mit der Tastatur eingibt, merkt schnell, wie viel leichter dies mit der Tastatur auf der Rückseite gelingt.

QWERTZ-Tastatur
Auf der Rückseite der Fernbedienung ist eine QWERTZ-Tastatur.
© Josef Bleier, Hersteller

Der drahtlose Verbindungsaufbau erforderte in unserem Testlabor leider etwas mehr Zeit. Danach zeigt das Display die verschiedenen Apps im unteren Bereich, das Live-Programm oben links und rechts die Video-on-Demand-Angebote an. In der App-Galerie gibt es nun auch den Streaming-Dienst Magine unter den zahlreichen Angeboten. Hier kann der Nutzer das Live-Fernsehprogramm auf sein Tablet oder Smartphone streamen. Während unseres Tests befand sich das Angebot jedoch noch in der Beta-Version.

Alternativ können Zuschauer auch die neue Philips-App MyRemote zur Übertragung des TV-Programms nutzen. Die kostenlose App gibt es für Apple und Android. Befinden sich das Smartphone oder Tablet und das TV-Gerät im selben Netzwerk, findet die App den Fernseher in wenigen Sekunden und streamt das aktuelle TV-Programm mühelos auf das mobile Endgerät. Dabei kann vom Smartphone oder Tablet aus der Fernseher auch abgeschaltet werden, während das Programm mobil weiterläuft. Senderwechsel und das Abrufen des TV-Guides sind mobil ebenfalls möglich und bieten damit die Option, die aktuelle Kochsendung auch drahtlos mit in die Küche oder das Fußballspiel des Lieblingsvereins im Sommer mit auf den Balkon zu nehmen. Zusätzlich lässt sich mit der App auch der Fernseher bedienen und Elemente des mobilen Gerätes (Fotos oder Videos) auf den 60-Zöller transportieren.

3D-Brillen von Philips 60PFL8708S
Mit der Zeit gehen: Nerd-Brillen sind wieder in. Philips liefert gleich vier davon.
© Josef Bleier, Hersteller

Fazit

Philips erreicht nicht ganz die volle Punktzahl in Sachen Bildqualität. Dafür ist Fernsehen mit dem 60-Zöller ein Genuss. Dank des Markenzeichens Ambilight macht es noch mehr Spaß. Der Raum wird mit softem Licht erhellt, die Augen werden laut Studien sogar dabei geschont.

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