Android-Fernseher

Philips 65PUS9809/12 im Test

8.4.2015 von Yasmin Vetterl

Die Creme de la Creme im Testlabor der video: Der 65PUS9809/12 ist laut Hersteller Philips das derzeit beste Pferd im Stall. video zeigt im Test, was das High-End-Gerät wirklich kann.

ca. 6:30 Min
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Testbericht
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Produktbild des Philips 65PUS9809/12
Wir zeigen im Test, was der Android-TV Philips 65PUS9809/12 wirklich kann.
© Philips

Pro

  • Ansprechendes Design
  • Kabelloser Subwoofer
  • Scharfe Bilder

Contra

  • Systemabstürze
  • Spiegelndes Display
  • Hoher Stromverbrauch

Philips 65PUS9809/12 im Test: Vorhang auf für das High-End-Modell von TP Vision! Der Android-Fernseher aus der 9800er Serie ist das derzeit beste TV-Modell aus dem Hause Philips und vereint alle Vorzüge der etablierten TV-Marke. Der Fernseher, mit seiner Diagonale von 164 Zentimetern, wirkt dank edlem Alu-Rahmen und den seitlichen Standfüßen chic und hochwertig. Die Füße in Chrom-Look benötigen zwar viel Platz auf einem Lowboard, sind verglichen mit den gewöhnlichen, viereckigen Standfüßen anderer TV-Geräte jedoch eine echte Alternative.

Als weiteres Designelement arbeitet Philips mit Ambilight. Gleich an vier Seiten des 65-Zöllers sind kleine LEDs angebracht, die abhängig vom TV-Bild in unterschiedlichen Farben leuchten. Damit sollen laut Aussagen des Herstellers unter anderem die Augen geschont und der Eindruck des Bildes vergrößert werden. Vor allem jedoch ist Ambilight ein optisches Feature, das dem Fernseher zusätzlich einen edlen Look verleiht.

Für den hochwertigen Fernseher veranschlagt Philips eine unverbindliche Preisempfehlung von 4.700 Euro. Damit senkt der Hersteller kurz vor Redaktionsschluss seinen ursprünglichen Preis um rund 500 Euro.

Technische Raffinessen

Philips-TV auf der Rückseite
Auf der Rückseite glänzt Philips nicht nur dank Ambilight, sondern setzt auch auf den passenden Ton.
© Hersteller

Dass neben der schönen Fassade auch ordentlich Technik in dem TV steckt, verrät schon der Blick auf seine Rückseite. Hier hat der Hersteller zwei Lautsprecher integriert, die dem TV zusätzlich Leben einhauchen sollen.

Für Anwender, die mehr Wert auf den Klang des Fernsehers legen, hat Philips noch ein weiteres Highlight an Bord: Im Lieferumfang des 65PUS9809/12 ist zusätzlich ein externer Subwoofer enthalten. Dieser muss lediglich mit dem Netzwerkkabel an die Stromversorgung angeschlossen und einmalig mit dem TV verbunden werden. Hierzu findet der Anwender im Menü (Einstellungen -> Sound -> Kabellose Lautsprecher) die Möglichkeit, Schritt für Schritt eine Verbindung zum Subwoofer aufzubauen.

Philips-Soundbars von Woox Innovations

Am Ende darf dieser maximal fünf Meter vom Gerät, laut Hersteller auch gerne unter dem Sofa, aufgestellt werden. Die Lautstärke des Subwoofers wird innerhalb der Toneinstellungen justiert, was etwas länger dauert, als per Kurzwahltaste auf der Fernbedienung.

Insgesamt klingt der Fernseher sehr stimmig, im Hochtonbereich jedoch etwas dünn. Vor allem die Toneinstellung "Film" konnte weniger überzeugen, da hier Stimmen blechern klingen.

Das Innenleben

Insgesamt handelt es sich bei dem 65-Zöller um einen Ultra HD-Fernseher - also mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel - powered by Android. Bereits in Ausgabe 3/2015 der video durfte die Redaktion den ersten Philips-TV powered by Android unter die Lupe nehmen.

Apps auf dem Philips-TV
Im Smart TV-Portal findet der Anwender sowohl den Philips App Store als auch den Google Play Store.
© Hersteller

Einer der großen Vorzüge innerhalb des Smart-TV-Portals ist die Vielfalt der Anwendungen. Der Hersteller bietet bereits eine Vielzahl an Apps an, übrige Anwendungen können dank des integrierten Google Play Stores installiert werden. Zwar gibt es hier auch viele nützliche Apps, eine Filterfunktion würde allerdings ebenfalls nicht schaden. So findet der Anwender beispielsweise neben unterhaltsamen Spielen auch überflüssige Taschenlampen-Apps.

Damit der Fernseher auch schnell und zuverlässig in der smarten Welt agiert, hat der Hersteller einen leistungsstärkeren Hexacore-Prozessor (6-Kern-CPU) integriert. Dieser sorgt für eine flüssige Navigation und relativ humane Wartezeiten beim Starten diverser Apps. Im Betrieb schafft es das System jedoch nicht immer, den vielen Anforderungen und Befehlen des Anwenders gerecht zu werden. Da kann ein USB-Stick oder das Wechseln vom Smart-TV-Portal auf den Live-Sendebetrieb das System schon mal in die Knie zwingen.

Die TV-Neuheiten 2015

Der Fernseher schaltet sich ab und startet innerhalb weniger Sekunden neu. In unserem Test benötigte der Fernseher für einen Start aus dem Stand-by zirka neun Sekunden, zum Umschalten innerhalb der TV-Programme rund die Hälfte. Für den Testlauf stand der video-Redaktion als Software die Version AND1E.0.9.119.40 zur Verfügung. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte die Redaktion noch ein Software-Update aus dem Hause Philips (AND1E.0.9.119.49), das laut Aussagen des Herstellers diverse Probleme beheben soll. Unter anderem beispielswiese hinsichtlich der Audio Drop-Outs und der kühlen Farbtemperatur.

Kleine Abstriche

Innerhalb der Welt von Google bietet der Play Store eine erweiterte Auswahl an Filmen und Serien, die Nutzer wahlweise leihen oder kaufen können. Neben diesem Dienst stehen auch Maxdome, Netflix und Videociety zur Verfügung - der Dienst von Amazon (Prime Instant Video) fehlt dagegen.

Zattoo-App für Android, iOS und Windows Phone

Dass der Internetgigant Google den Dienst des Konkurrenten nicht im Play Store führt, ist nicht verwunderlich, dass jedoch Philips dieses Manko in seinen eigenen Apps nicht ausbügelt, ist schade. Denn der Download des Amazon App Stores funktioniert über den offenen Browser zwar, kann jedoch nach dem Download nicht gestartet und installiert werden.

Anschlüsse des Philips-TV
In puncto Anschlüsse bringt der Philips-TV alle wichtigen Schnittstellen mit: Neben Scart- und Netzwerkbuchse fi nden Recording- Liebhaber auch einen Doppeltuner.
© Hersteller

Für eine weitere Vielfalt an Inhalten bietet der Fernseher auf der Rückseite dann sowohl Doppeltuner als auch zwei Schnittstellen für das jeweilige CI-Plus-Modul. So kann ein anderer Sender problemlos aufgezeichnet werden, während der Zuschauer ein anderes Programm sieht.

Viele Wege führen nach Rom

Zur Navigation bietet Philips neben der gewohnten Fernbedienung auch Sprach- und Gestensteuerung. Für Letzteres fährt die integrierte Kamera am unteren Rand des TV-Rahmens auf Anweisung des Zuschauers aus.

Fernbedienung des Philips-TV
Die Fernbedienung von Philips empfängt auf Knopfdruck Sprachbefehle.
© Hersteller

Die Sprachsteuerung muss ebenfalls innerhalb der Einstellungen einmalig aktiviert werden. Danach lassen sich Suchbegriffe in die Fernbedienung von Philips sprechen. Dabei durchsucht der Fernseher dann die Google-Dienste nach dem gewünschten Suchbegriff. Hier braucht es jedoch etwas Übung, bis der Anwender verstanden hat, wann er in die Fernbedienung sprechen darf und wann bestimmte Signaltöne erklingen.

Drahtlos-Streaming per Miracast, NFC & Co.

Wer lieber mittels Fernbedienung durch das Menü von Philips navigiert, wird sich über die Pointer-Funktion der Fernbedienung freuen. Hier erscheint ein blauer Pfeil auf dem Bildschirm, der sich über die Fernbedienung einfach und zügig bewegen lässt. Hat der Anwender ein Textfeld erreicht, findet er auf der Rückseite der Fernbedienung von Philips die bekannte Tastatur, die vor allem das Eingeben von Passwörtern, Web- und E-Mail-Adressen erleichtert.

Knackige Details

Nach der Installation des TV-Geräts, der Verbindung zum LAN bzw. WLAN und dem Sendersuchlauf erstrahlt schlussendlich das TV-Bild des Philips 65PUS9809/12. "Out of the Box" - also in den Standardeinstellungen - wirkt der Fernseher auf den ersten Blick noch etwas kühl. Der Bildmodus "Film" dagegen überzeugt schon mehr.

Messwerte zum Philips-TV
Im Filmmodus: Das Gamma liegt bei 2,16 und weicht damit um rund 6% vom Soll-Wert von 2,4 ab. Die Farbtemperatur liegt bei durchschnittlich 6450 K.
© Hersteller

Damit auch Details in dunklen Bildbereichen nicht untergehen, sollte die Helligkeit etwas nachjustiert werden. Vor allem Schwarz ist dank lokalem Dimming extrem sauber, Clouding kaum vorhanden und der Blickwinkel gut. Damit der 65-Zöller den optimalen Farbraum möglichst genau abbildet, sollte die von Philips angebotene Farboptimierung (Konfiguration -> Erweitert -> Farboptimierung -> Aus) deaktiviert sein. Bereits wenn der Mechanismus auf "Minimum" steht, werden die Farben - vor allem Grün - übertrieben dargestellt. Das TV-Bild wirkt damit nicht mehr natürlich.

Optimale Einstellungen für Philips-TVs

MPEG-Artefakte hat der Fernseher selbst dann gut im Griff, wenn seine Verbesserungsmechanismen deaktiviert sind. Bilder sind scharf und detailreich. Auch Feinheiten, wie einzelne Haare oder Bartstoppel kommen gut zur Geltung, und das selbst wenn lediglich HD-Content zugespielt wird.

Das Upscaling des Philips TVs funktioniert einwandfrei, und das ist auch gut so, denn die Zuspielung von UHD-Content ist nicht ganz einfach. Dem 65-Zöller fehlt der HEVC-Decoder, und so lassen sich beispielsweise keine Daten via Satellit oder Online-Portalen (Netflix und Co) in nativem UHD abspielen. Für Abhilfe soll hier ein kleines, schwarzes Kästchen sorgen. Die Android-L-Box UHD 880 soll laut Hersteller ab Anfang April 2015 als Zusatz an die Kunden ausgeliefert werden.

Manko des Philips-TVs: Er schafft keine echte 24p-Wiedergabe, sondern arbeitet mit einem 3:2-Pulldown. Damit ist der Fernseher nicht in der Lage den berühmten Kinolook - also so wie sich der Regisseur den Film vorgestellt hat - wiederzugeben.

Fazit

Optisch besticht der 65PUS9808/12 mit edlem und neuem Design. Und auch die Bildqualität des 65-Zöllers überzeugt dank Schärfe und Detailreichtum. Vor allem die Voreinstellung <> bietet eine gute Grundlage für die Kalibrierung des TVs. Schade ist nur, dass das System immer wieder einmal mit den Anforderungen des Anwenders überfordert ist und sich abrupt ausschaltet. Nach wenigen Sekunden kann es dann zwar bereits weitergehen, daran gewöhnen muss man sich jedoch hoffentlich nicht. Software-Updates sollten hier schon bald Abhilfe schaffen.

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