Testbericht

Philips-Duell: 47PFL6907K vs. 47PDL6907K

14.11.2012 von Roland Seibt und Yasmin Vetterl

Identische Technik, komplementärer Look: Philips setzt gleich auf zwei Design-Modelle der 6900er Serie. Wir haben die beiden 47-Zoll-TVs getestet.

ca. 4:20 Min

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Philips 47PDL6907K
Philips 47PDL6907K
© Hersteller/Archiv

Pro

  • ansprechendes Design
  • Ambilight
  • Vollausstattung

Contra

  • Kontrast und Ruhe der Bilder sind bei Philips' Topmodellen besser

Die TV-Modelle 47PDL6907K (weiß) und 47PFL6907K (schwarz) unterscheiden sich in ihrem Namen und den Elektronikplatinen kaum, im äußeren Gewand dagegen schon. Unter der Hand werden die Designs der beiden Modelle sogar vom Hersteller als "frauenaffin" und "für Männer gedacht" bezeichnet, und genau das waren auch die Reaktionen der Kollegen und Kolleginnen, die an unserer Design-Umfrage teilnahmen. Einige Herren zeigten hier ihre feminine Seite.

Design

Verspielt weiß mit weichen Rundungen und großen Flächen, das scheint die Vorliebe der Frauen zu sein, die durch das realistische Argument ergänzt wird, das betreffende Modell sei deutlich unempfindlicher gegen Staub. Männer mögen laut Philips eher technisches Schwarz in kompaktem Minimalismus.

Hier ist das Produktdesign eine gewaltige Herausforderung, denn der ultraschmale Rahmen von brutto 1,4 cm um den Bildschirm lässt kaum Spielraum für Akzente. Philips hat ihn mit einer dünnen Kontrastscheibe befüllt, die bis zur eleganten Einfassung in dunklem Metalllook reicht. Der Standfuß ist noch das auffälligste Accessoire. Er wirkt wie das Display sportlich schlank mit Tech-Appeal.

Beide Geräte sind mit gut drei Zentimetern Bautiefe ordentlich flach.

Bildergalerie

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Bilder: Philips 47PFL6907K und Philips 47PDL6907K

Der schwarze Philips 47PFL6907K wirkt mit dem schlanken Rahmen etwas minimalistischer als das weiße Modell.

Unterschiede

Untersucht man die Technik genauer, erkennt man, dass diese ungleichen Zwillinge nicht ganz eineiig sind. Vordergründig unterscheiden sich die technischen Daten der Beaus durch eine Scartbuchse, die das weiße Modell mit dem "D" im Namen seinem schwarzen Bruder voraus hat, in Abmessungen und Gewichten, aber auch in Stromverbrauch und Audio-Ausgangsleistung. Bei der Performance hat die dicke Glasscheibe, die bis zum Tischboden reicht, ungeahnte Auswirkungen auf den Klang; auch die Bildqualität unterscheidet sich deutlich.

Ausstattung

Insgesamt scheint es den beiden TVs an nichts zu fehlen. Ein Tuner für alle Empfangsarten ist integriert, die Sendersortierung geht dabei in Ordnung, über eine USB-Festplatte kann aufgenommen werden, das Heimnetzwerk wird sogar direkt über WLAN für alle möglichen Medieninhalte angezapft, und die neueste Implementation von Net TV bringt mehr Interaktion und Apps mit als zuvor.

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Nach einem Update soll sogar "WiFi Smart Screen" möglich werden, also das Mitnehmen eines TV-Inhalts zu einem Tablet oder Handy. Die von den Sendern angebotenen Interaktionen von HbbTV sind für hochwertige Fernseher wie diese jetzt ebenso selbstverständlich wie die Medienwiedergabe über USB.

Was die Bildelektronik betrifft, setzt Philips auf 100-Hz-Zwischenbildberechnung, der durch das Verfahren Clear LCD, einer sechsstufigen Lichtwanderung in der Hintergrundbeleuchtung, mehr Bewegungsschärfe verliehen wird. In die dritte Dimension wird durch Polarisationsfilter eingetaucht, die die Bilder heller und ruhiger als Shuttertechnik umsetzen, aber ohne perfekte Detailschärfe. Auch ein Game-Modus soll möglich sein, bei dem zwei Spieler sich Spezialbrillen aufsetzen und jeder ein individuelles Bild zu sehen bekommt - das haben wir nicht getestet.

Philips 47PFL6907K, Philips 47PDL6907K, fernseher
Die neuen Bildschirmmenüs sind sehr schön aufbereitet und gut lesbar. Dank des Dual-Core-Prozessors laufen die netten Animationen etwas flüssiger. Bis man etwa in alle Tiefen der Bildeinstellungen gelangt, vergeht jedoch noch zu viel Zeit.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Bedienung

Philips' Bildverbesserungen sind legendär und wurden auch hier wieder gut in der "Pixel Precise HD"-Version umgesetzt. In allen Belangen kann jedes TV-Bild sauberer, glatter, bunter brillanter und knackiger gemacht werden. Vom Einsatz bei an sich guten Bildquellen wie einer Blu-ray Disc sollte man absehen und ansonsten auch vorsichtig mit den vielen Filtern umgehen, denn nicht jede Optimierung ist auch immer eine echte Verbesserung.

Und dann ist da noch Philips' patentiertes Alleinstellungsmerkmal, das im Design-TV nicht fehlen darf: Ambilight. Die Wand hinter dem TV wird durch LEDs rechts und links am Geräterücken so bestrahlt, dass der Filminhalt angenehmer und gewaltiger wirkt. Neben einer Anpassung von Ambilight Spectra 2 an die Wandfarbe sind die Dynamik der Farbgebung sowie ein Lounge-Modus wählbar.

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Philips hat neue Dual-Core-Prozessoren integriert, um die Reaktion der Bildschirmmenüs zu beschleunigen, leider mit nur bescheidenem Erfolg. Menüs und Unterpunkte fahren nett ineinander, das Ganze ist schön bunt und hübsch designt, bleibt aber recht zäh. Es steht zu hoffen, dass die Firmware 0.133.5.0, die beide Testmuster antrieb, schnell verbessert wird, denn ab und zu blieb das System hängen.

Die Fernbedienung wirkt ansprechend und funktional, bietet aber mehr Möglichkeiten, als ihre gute Übersichtlichkeit vermuten lässt. Onscreen-Hilfen, die oft etwas erklären und weiterhelfen, sind stets über ein eingebautes Handbuch abrufbar.

Philips Polfilterbrille
Gleich vier schön leichte Polfilterbrillen mit großem Sichtbereich liegen den Philips-TVs bei. Leider sind diese auch beim weißen Design-Fernseher in Schwarz gehalten.
© Hersteller/Archiv

Bild- und Tonqualität

Da sich beide Modelle technisch so stark ähneln, sollten sie in Bild- und Tonqualität vergleichbar sein. Doch weit gefehlt: Die dicke Glasscheibe des 47PFL6907K hat Einfluss auf Bild und Ton. Zwar spiegelt sie Außenlicht nur unwesentlich mehr als die Kontrastfolie, die dem schwarzen Designmodell anhaftet, doch entstehen leichte innere Reflexionen, die Geisterbilder hervorrufen können. Dieser Effekt ist aus seitlichem Blickwinkel sichtbar, jedoch deutlich geringer ausgeprägt, als wir es bei anderen Scheiben feststellen konnten.

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Erstaunlicherweise fällt der Helligkeitsverlust unter seitlichem Betrachtungswinkel beim weißen Design-TV geringer aus als beim scheibenlosen schwarzen. Dafür hat er im 3D-Modus einen Nachteil. Wegen der Polfiltertechnik sollte sich die vertikale Blickposition nicht um mehr als zehn Grad von der Achse entfernen, sonst treten heftige Geisterbilder auf. Bei sechs Grad Geräteneigung wird das aber eng. Dafür verbraucht der weiße Philips deutlich weniger Strom - trotz zusätzlicher Glasscheibe bei identischer Lichtausbeute.

Der schwarze TV bietet einige Watt mehr Audioleistung und er ist auch deutlich lauter; bei starken Pegeln einer Blu-ray kommt es jedoch schneller zu Verzerrungen. Seinen Bonus an Klang erzielt er durch eine weitaus höhere Klarheit und Direktheit, die nicht zuletzt daher kommt, dass sich keine Glasscheibe zwischen den nach hinten unten strahlenden Breitbändern und dem Zuhörer befindet. Der kleine Bass vermag das Spektrum einen Tick nach unten abzurunden.

Für die Bildwiedergabe setzt Philips im Kinomodus auf neutrale Farben und eine Wiedergabe nah an den Prämissen der TV-Normen. Kontrast und Brillanz sind gut und gewinnen durch den Raumlichtsensor und das intelligente Dimmen der Hintergrundbeleuchtung. Auch die Detail-Auflösung kann sich selbst ohne Bildverbesserungstricks sehen lassen. Diese können bei gezieltem Einsatz aber noch einige Quellfehler wegpolieren.

Fazit

Diese Design-TVs sind nicht optimal für echte Bildpuristen - diese sollten sich die kommenden 9000er-Modelle kaufen. Doch auf den ersten und zweiten Blick kann der Look voll überzeugen - von der Bildqualität bis hin zum Gehäuse.

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