Sounddeck
Philips SoundStage HTL5130B im Test
Unter dem Dach der Gibson Brand wurde das neue Philips SoundStage HTL5130B auf der CES 2015 vorgestellt. Nun kommt das Sounddeck auf den Markt, und video testet, was es im Praxisbetrieb klanglich kann.
Den Klang des öden Fernsehlautsprechers für nur 300 Euro aufpeppen? Das klingt verlockend und soll mit der Philips SoundStage HTL5130B von Gibson Brand - so die offizielle Formulierung des Herstellers - auch im Handumdrehen funktionieren. Darüber, ob nun sowohl Philips als auch Gibson Brand in der Produktbezeichnung genannt werden muss, lässt sich streiten, Fakt dagegen ist, dass die Dachmarke Gibson mit einer Sound- Stage nicht gleich die Welt revolutioniert. Denn eigentlich steckt dahinter nur die bewährte Produktkategorie der Sounddecks - kompakte Lautsprecher also, auf die der Zuschauer einfach seinen Fernseher stellen kann. Wird der Bass bei einem länglichen Soundbar oftmals mit Hilfe eines externen Subwoofers erzeugt, hat das Sounddeck den Woofer integriert. Meist wird hier mit sogenannten "Downfiring-Bässen" gearbeitet. Die Lautsprecher sind also auf der Unterseite des Decks und strahlen den Bass nach unten ab.
Und auch die SoundStage HTL5130B arbeitet mit diesen Prinzip. Dieser sorgt im Praxisbetrieb sowohl bei der Anfangsszene von Gravity als auch beim Live Konzert "Grande Finale" von Werner Schmidbauer, Pippo Pollina & Martin Kälberer in der Arena in Verona für präzise und angenehme Bässe. Weniger gefallen die tiefen Töne dann bei der Zuspielung von Musik via Bluetooth.
Das Orchester spielt im Takt
Hier kommt der Lautsprecher schnell an seine Grenzen und macht bereits bei Firestone von Kygo die bassbetonten Stellen unsauber und brummig. Deutlich besser gefallen da im Praxistest der Philips SoundStage HTL5130B die Höhen. Dank der breiten Dynamik kommen die einzelnen Instrumente im Orchester bei "Samabdio" von "Grande Finale" schön zur Geltung. Auch das Stimmvolumen der Sänger stimmt den Zuschauer zufrieden. Weniger überragend ist die Räumlichkeit des Sounddecks: Wenn Sandra Bullock in Gravity durch das Weltall fällt und sich mehrere Male um die eigene Achse dreht, kommt dies beim Zuschauer mehr durch das Bild an, als durch den Ton. Das haben unsere Tester mit anderen Lautsprechern schon lebendiger gehört.
Auch wenn das Philips SoundStage HTL5130B unter dem Fernseher steht, kommt der Ton dennoch vom TV-Bildschirm selbst. Der zusätzliche Lautsprecher verschwindet so mit der Zeit. Insgesamt wiegt das nur 7,5 cm hohe Sounddeck rund 8,1 kg und gehört damit eher zu den leichteren Decks im Markt. Dennoch trägt es laut Herstellerangaben Fernseher bis maximal 55 Zoll. An der Seite des Sounddecks sind die wichtigsten Kurzbefehltasten untergebracht, um das HTL5130B auch ohne Fernbedienung steuern zu können. Diese sind aus Gummi und fügen sich nahtlos in die Oberfläche des Sound- Stages ein.
Einstellungssache
Für eine einfache Bedienung versieht der Hersteller das Deck mit einem hellen LED-Display, das vor allem bei der Navigation durch die Ton-Einstellungen hilft. Hier spendiert Philips Voreinstellungen ("Sound" auf der Fernbedienung) wie Balance, Warm oder Power auswählen. Bass und Treble haben eigene Tasten auf der Fernbedienung, um auch einen persönlicheren Klang einstellen zu können. Am besten gefiel im Test der Modus "Power" für actionreiche Blockbuster. Nachts lässt sich per Knopfdruck auf der Fernbedienung ein Nacht-Modus aktivieren. Diese erinnert vom Look deutlich an die Steuereinheiten von gängigen Philips-Fernsehern, ist aber etwas kleiner gehalten.
Die Wahl der Anschlüsse
Hier können auch die unterschiedlichen Eingänge per Knopfdruck angewählt werden. Dabei hat Philips unter anderem einen optischen Digitaltoneingang sowie koaxialen als auch AUX-Eingang an Bord. Für die Verbindung mit dem Fernseher befindet sich auf der Rückseite auch ein HDMI-Ausgang. Weitere HDMI-Schnittstellen sind nicht vorhanden. Dank EasyLink lassen sich alle HDMI-CEC-Komponenten (Consumer Electronics Control) des Geräte-Parks im Wohnzimmer mit einer Fernbedienung steuern. Dabei werden alle Geräte via HDMI verbunden und mittels CEC im Verbund fernbedient. Um kabellos Musik zuzuspielen, lassen sich - neben Bluetooth-fähigen Geräten - auch NFC-fähige Smartphones mit der SoundStage koppeln.
Fazit
Neu ist die Idee des Sounddecks ja nicht mehr. Dennoch liefert Philips mit dem HTL5130B ein solides Deck, das den Fernsehton in wenigen Schritten und für gutes Geld aufrüstet. Vor allem Kino-Fans werden sich über die gute Stimmwiedergabe und die breite Dynamik freuen. Wer mehr Musik hört, sollte nicht unbedingt auf die SoundStage zurückgreifen. Hier hat sie klanglich nicht überzeugt.
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