Testbericht

Pinnacle Studio 16 im Test

2.11.2012 von Andreas Greil

Wenn es um Videoschnitt geht, war Pinnacle mit seinem Software-Studio immer weit vorn dabei. Nun hat das Programm ein neues Zuhause und eine Auffrischung bekommen und geht in die sechzehnte Runde. Neu dabei: 3D-Videoschnitt.

ca. 3:05 Min
Testbericht
Pinnacle Studio 16, software, video
Pinnacle Studio 16, software, video
© Andreas Greil

Pro

  • übersichtlicher Bildschirm
  • bequemes Schneiden
  • gute Performance
  • 3D-Videoschnitt

Contra

  • keine Bildstabilisierung
  • 3D-Funktionen etwas instabil

Nur dem Namen nach ist das Video-Studio der Nachfolger des bekannten Schnittprogramms. Die erstmals von Corel vertriebene Version entspricht technisch dem Avid Studio 2.0. Dieses wurde entwickelt von dem Münchener Team, das zuvor bereits für das Profi- Programm Liquid zuständig war.

Das Pinnacle Studio ist ein altgedienter Veteran, wenn es um Videoschnittlösungen geht. Doch es kommt erstaunlich frisch daher: Eine moderne, ansprechende Oberfläche lädt den Nutzer zum bequemen Schneiden seiner Videos ein. Die von den Vorgängerversionen bekannte Drei-Schritte-Methodik ist geblieben: Importieren, Bearbeiten und Exportieren.

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Die Oberfläche des neue Pinnacle Studio 16 wirkt aufgeräumt. Mit dem Programm lassen sich jetzt auch 3D-Videos schneiden.
© Andreas Greil

Pinnacle Studio 16: Bildschirm

Der Bildschirm präsentiert sich aufgeräumt und ist in drei Bereiche gegliedert. Das Dateifenster zeigt nicht nur alle Medien des Videoprojekts an, sondern auch alle Effekte, Überblendungen und Montage-Einheiten. Diese sind thematisch sortiert, etwa nach Frühling, Fußball oder Ehrungen. Die Montage-Clips sind vorgefertigte Effekte und Animationen, in die man nur noch Text eintippen und die Videos ablegen muss, und schon bekommt man eine effektvolle Animation rund um seine Videoclips.

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Etliche Titeleffekte stehen im Studio zur Verfügung - auch für 3D. Der gewünschte Titel wird lediglich per Drag & Drop in die Timeline gesetzt.
© Andreas Greil

Der zweite Bereich dient der Vorschau und dem Trimmen der Videos. Die Vorschau kann man auch auf einem externen Monitor oder TV-Gerät betrachten.

Der Hauptteil ist die Timeline, die sich unterhalb der beiden Bereiche quer über den kompletten Bildschirm zieht. Hier werden die Clips in der gewünschten Reihenfolge abgelegt und hier findet der eigentliche Schnitt statt. Positiv: Die Größe der einzelnen Bereiche lässt sich einfach per Maus dynamisch verändern, sodass man das Areal, an dem man gerade arbeitet, größer auf den Schirm bekommt.

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Die Montageelemente bringen Leben in das Video. Pinnacle Studio besitzt eine Vielzahl solcher vorgefertigter Animationen, die nach Themen sortiert angeboten werden.
© Andreas Greil

Pinnacle Studio 16: Performance

Im Wesentlichen ist das Erscheinungsbild erhalten geblieben. Der Entwicklungsschwerpunkt lag auf der Performance: So wurden die selbstentwickelten Codecs für MPEG-4 komplett überarbeitet und für 64-Bit-Betriebssysteme angepasst. Pinnacle Studio reizt zudem die Vorteile der aktuellen CUDA-fähigen Grafikkarten aus und erlaubt so flüssiges Bearbeiten, flottes Rendering und schnellen Filmexport. Auf unseren Test-PCs ließen sich so auch hochauflösende Projekte flüssig bearbeiten.

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Zu den Stärken des Programms zählt das präzise Anpassen von Farben und Helligkeit per Schieberegler. Allerdings vermissen wir einige Funktionen, auf die anspruchsvolle Anwender Wert legen. Dazu zählen etwa eine einstellbare Szenenerkennung, die sich nach dem Inhalt der Clips richtet, oder eine Bildstabilisierung, bei der sich die Region, die stabilisiert werden soll, bestimmen lässt.

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Spezielle Effekte und Filter sorgen für eine individuelle Darstellung des Videos. Im Bereich "Künstlerisch" gibt es eine Menge an Möglichkeiten, das Video zu verfremden.
© Andreas Greil

Pinnacle Studio 16: 3D-Funktionen

Aber auch dreidimensionales TV wird beim neuen VideoStudio großgeschrieben. Besitzer einer 3D-Videokamera können jetzt ihre 3D-Videos mit Pinnacle Studio schneiden. Durch enge Kooperation des Pinnacle-Teams mit NVIDIA unterstützen die neuen Studio-Versionen die 3D-Vision-Funktionalität kompatibler NVIDIA Quadro- sowie GeForce-Grafikkarten. Anwender können ihre 3D-Videos jetzt sowohl im Vollbild- als auch im Fenstermodus bearbeiten und direkt in der Vorschau dreidimensional betrachten.

Wer keinen 3D-Monitor mit entsprechender Grafikkarte besitzt, kann 3D-Videos im Anaglyph-Modus schneiden. Dann braucht man die bekannte Rot-Grün-Brille. Etliche 3D-Überblendungen, Titelanimationen und Effekte stehen zum Einbau im eigenen 3D-Film parat. Auf Wunsch kann sogar der stereoskopische Effekt verändert werden, sodass sich leicht definieren lässt, ob etwa der Text vor dem TV oder weit in der Tiefe erscheinen soll.

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Ein starkes Werkzeug in Pinnacle Studio 16 ist die Farb- und Helligkeitskorrektur. Per Schieberegler lassen sich hier sehr schnell verunglückte Videos wieder auf Vordermann bringen.
© Andreas Greil

Allerdings zeigte sich im Test, dass die 3D-Funktionen etwas instabil sind. Gelegentlich quittierte das Programm das Platzieren einer 3D-Überblendung oder eines 3D-Effektes mit Absturz. Hier sollte dringend nachgebessert werden. Auch das spätere Brennen des Films auf Blu-ray stellt kein Problem dar. Allerdings lassen sich 3D-Filme nur im Side-by-Side-Verfahren auf die Scheibe bringen, eine echte 3D-Blu-ray lässt sich (noch) nicht brennen.

Pinnacle Studio 16: Versionen

Pinnacle Studio gibt es in drei Varianten:

  • Pinnacle Studio 16 (60 Euro) richtet sich an Hobby-Videobearbeiter.
  • Die Plus-Variante (100 Euro) bietet zusätzliche Funktionen für fortgeschrittene Anwender.
  • Pinnacle Studio 16 Ultimate (130 Euro), das uns für diesen Test zur Verfügung stand, eignet sich für Video-Enthusiasten.
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Beim Export des fertigen Films gibt es verschiedenen Möglichkeiten: Entweder als Datei für Computer oder mobile Geräte oder als Blu-ray oder DVD.
© Andreas Greil

Zusätzlich gibt es noch eine App für das iPad, mit der man unterwegs schon mal einen groben Vorschnitt wagen kann. Damit Anwender auch von unterwegs auf Medien und Projekte zugreifen und sie bearbeiten können, erhalten sie bis zu 50 GByte kostenfreien Cloud-Speicher beim marktführenden Anbieter www.box.com .

Wieder zu Hause angelangt, lässt sich dann mit der PC-Version der Film vervollständigen. Der Import in eine beliebige Pinnacle Studio-Version auf dem PC erfolgt reibungslos, etwa über Dateitransfer via www.box.com.

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