Keksdose AppleTV

Praxistest: AppleTV - zweiter Versuch

11.10.2010 von David Göhler

Steve Jobs hat das erste AppleTV mal "sein Hobby" genannt und damit begründet, warum das Gerät nur so wenig Aufmerksamkeit bekommt und wohl auch nur geringe Umsätze erzielt. Man könnte es auch mangelnde Liebe zum Detail nennen. Wer ein echtes Hobby hat, weiß dagegen, dass man sich da meist emotional mehr reinhängt, als viele in ihrem Beruf. Mit dem zweiten Wurf von Apple ist auch nicht alles Gold, was schwarz glänzt.

ca. 3:10 Min
Testbericht
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  1. Praxistest: AppleTV - zweiter Versuch
  2. Community-Funktionen
  3. Hardware und Fazit
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Klein, schick, günstig: das AppleTV ist auf den ersten Blick interessant
© Apple

Der erste Eindruck ist - wie sollte es anders sein - leichtes Erstaunen. Das neue AppleTV ist nahezu winzig klein. An der Geräterückseite reicht die Fläche gerade, um die vier Anschlüsse in eine Reihe zu bringen: Strom, Netzwerk, Digital-Audio und HDMI. Unter dem HDMI-Anschluss versteckt sich noch ein Micro(!)-USB-Anschluss, der allerdings nur für Service-Zwecke da sein soll. Ein externes Netzteil gibt es nicht, das mitgelieferte Stromkabel wird direkt ins Gerät gesteckt. Den Ausgang für einen Kopfhörer gibt es ebenfalls nicht. Apple scheint davon auszugehen, dass man immer den Fernseher an hat, auch wenn man nur Internet-Radio hören möchte. 

Apropos Ausstattung: Ein HDMI-Kabel hat sich Apple gespart. Das müssen Sie also extra kaufen, aber bitte nicht für 30 Euro im Fachhandel (wie bei Saturn, HDMI-Kabel gibt es auch ab 2,50 Euro bei www.reichelt.de ). Ein Installationshandheft ist ebenfalls dabei, das richtige AppleTV-Gerätehandbuch muss man sich aber bei Apple runterladen. 

Die Erstinstallation ist einfach: Alles anstecken, am Fernseher den richtigen Kanal wählen und schon kann es losgehen. Nach Wahl der eigenen Sprache ist das Setup vorerst abgeschlossen. Vorerst deshalb, weil beim Zugriff auf gewisse Internet-Dienste wie Youtube evtl. noch Konto-Daten einzugeben sind. 


Entdecke die Möglichkeiten

Was kann man mit dem AppleTV alles machen? Das zeigt sich schon beim Menü: Filme aus dem Apple-Store leihen und sich die Trailer dazu anschauen, Internet-Dienste anzapfen und deren Inhalte betrachten (Youtube, Flickr, MobileMe, Podcast und Internet Radio) und sich die Inhalte von einem PC oder Mac im Heimnetz anschauen, auf dem iTunes läuft. 

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Die Oberfläche von AppleTV ist einfach und intuitiv zu bedienen
© WEKA

Gesteuert wird das ganze über die sehr einfache, schlanke Fernbedienung, die 7 Tasten hat. Dank der klaren Führung auf dem Bildschirm vermisst man auch keine weiteren Tasten, eher mehr Funktionen. So ist AppleTV nicht(!) in der Lage, die Lautstärke zu regulieren, wenn es Filme oder Musik abspielt. Das Drücken auf Oben oder Unten im Steuerkreuz führt nur zu einem Signal-Ton, nicht aber zu einer Änderung der Lautstärke. Unglaublich, dass man bei Apple so was vergessen kann. 

Filme leihen

Die virtuelle Videothek bei Apple ist einfach und übersichtlich aufgebaut. Unter "Top-Filme" stehen übersichtlich gegliedert etwa 50 Top-Filme, 30 Neuvorstellungen und ca. 100 Filme unter der Bezeichnung "Was wir uns ansehen". Hinter "Genre" verbirgt sich eine Liste von Filmverzeichnissen der jeweiligen Genres. Dazu gehören: "Action und Abenteuer" (292), "Comedy" (286), "Dokumentarfilme" (23), "Drama" (307), Familie und Kinder" (100), "Horror" (100), "Liebesgeschichten" (45), "Musikfilme" (39), "Science Fiction und Fantasy" (71), "Sport" (37), "Thriller" (135) und "Western" (36). Was eindeutig fehlt sind Erotik, Krimis und Fernsehserien. Die Angaben in Klammern bei den Rubriken sind übrigens die Anzahl der Filme. Zusammenaddiert ergibt das gerade mal 1471 Stück (Stand 8.10.2010). Da ist manche Automaten-Videothek um die Ecke besser bestückt. Maxdome wirbt mit 30.000 Videos.

Man muss Apple aber zu Gute halten, das viele Filme in HD vorliegen, was in Videotheken längst noch nicht Standard ist. Ist ein Film ausgewählt, erscheint eine neue Seite mit zahlreichen Informationen zur Handlung, Mitwirkenden, einem Trailer, der Preisangabe fürs Leihen und einer Auswahl von Filmen, die andere Zuschauer auch noch geliehen haben, die diesen Film geliehen hatten. Jeder Leihfilm hat einen Trailer, den man per Klick sofort anschauen kann. Auch beim Leihen sind die Wartezeiten minimal. 

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AppleTV: Ganz Youtube wartet, auf den TV-Schirm zu kommen
© Apple

Filme in DVD-Qualität kosten entweder knapp 3 oder 4 Euro zum Leihen, Filme in HD sind einen Euro teurer. Als Bürger in Deutschland hat man 48 Stunden Zeit, den Film anzuschauen. In der Zeit kann man ihn auch zwei- oder dreimal streamen. Die Begrenzung ist lediglich die Zeit. Speichern lässt er sich nicht, eine Festplatte ist nicht eingebaut und lässt sich auch nicht nutzen, wenn man sie ansteckt. 

Wer vor dem Schauen weitere Infos braucht, kann sich auch die Werte des "Tomatometers" und ca. 4 bis 5 Kommentare von anderen Usern anschauen (allerdings nur die ersten zwei Zeilen des Kommentars, der Rest wird abgeschnitten). Über eine interaktive Liste der Mitwirkenden kann man sich eine Liste der Filme zeigen lassen, in dem die Person mitgewirkt hat und diese dann wiederum inspizieren und leihen. Stunden des Stöberns und Trailerschauens sind vorprogrammiert. 

Die Bedienung ist insgesamt sehr flüssig und absolut intuitiv - bis auf die fehlende Möglichkeit, die Lautstärke zu regeln.

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