Ultra-HD-Fernseher

Sharp LC-70UD20EN im Test

5.12.2014 von Roland Seibt

Sharp führt seinen ersten Ultra HDTV in Deutschland ein, video konnte den LC-70UD20EN bereits testen.

ca. 2:45 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Sharp LC-70UD20EN
Sharp LC-70UD20EN
© Sharp

Pro

  • helles, messerscharfes UHD-Bild, THX-4K-Modus mit professioneller Voreinstellung

Contra

  • kein HEVC, Bewegungen grob

Sharp hat sich seit jeher auf Fernsehgeräte spezialisiert, die ihre Stärken im Heimkinobereich zeigen. Besonders groß müssen sie sein, wertig verarbeitet und eine gute Bildqualität bieten. Dann haben nicht nur Film-Enthusiasten ihre Freude an den Bildschirmen, sondern auch professionelle Ausrüster von Heimkinos.

Für die hat Sharp immer schon neben einem VGA-Eingang besonders viele Steuermöglichkeiten integriert, und tut das jetzt auch wieder über die RS-232-Schnittstelle und LAN. Endkunden, die multimedial unterwegs sind, werden sich über die Integration von MHL und Miracast freuen (das im Test jedoch noch nicht funktionierte).

Eine Steuerungs-App für Smartphones sowie Bluetooth runden das Angebot ab. Die grundsätzlichen Anforderungen an einen Spitzenfernseher erfüllt der Sharp LC-70UD20 mit Smart TV, Shutter-3D, DLNA, USB-Wiedergabe von DivX HD Plus und USB-Recording natürlich auch. In keiner Kategorie kann er sich dabei von der Spitzengruppe absetzen. So konzentriert sich sein Video-on-Demand-Angebot auf das viel gehypte Netflix, bei dem aber aufgrund des fehlenden HEVC-Codecs kein 4K möglich ist.

Amazon und maxdome bleiben außen vor. Der TV-Tuner ist ebenfalls nur einfach vorhanden. Dafür sind die Videoeingänge mit HDMI 2.0 in 60 Hz und einmal HDCP 2.2 zukunftssicher. Der SD-Slot, der in den älteren Modellen nur TV aufzeichnen konnte, nimmt jetzt auch Speicherkarten beispielsweise von Kameras zur Fotowiedergabe entgegen.

Slots
© Sharp

Größe und Bildqualität

Und die Fotos, die ja mittlerweile jeder in ultrahoher Auflösung besitzt, sehen direkt mal atemberaubend aus auf dem 177 cm messenden 4K-Riesenbildschirm. Die Größe stimmt auch, wenn man Filmmaterial in Ultra-HD-Auflösung richtig genießen will. Hier ist das Anderthalbfache der Bildhöhe eine Faustregel für den optimalen Sehabstand, und das ist bei einem 55-Zöller nur ein knapper Meter. Hier kann man immerhin um ein Drittel weiter entfernt sitzen, sodass die Augen etwas mehr entspannen können.

Sharp
© Sharp

Bei diesem Sharp-TV erscheinen die Feinheiten sogar noch etwas sauberer, denn beim modernen UV²A-Panel ist der Fliegengittereffekt geringer ausgeprägt als üblich. Durch die minimalen Stege zwischen den Pixeln erhöht sich die Lichtleistung und der Stromverbrauch sinkt. Sharp legt den Fokus auf seine professionelle Bildqualität und macht damit klar, dass diese jetzt auch in 4K-Auflösung durch die Testingenieure von THX zertifiziert wurde. Tatsächlich misst sich die Bildeinstellung THX ab Werk exzellent.

Einstellungen und Farben

Wem diese Studiovariante zu dunkel erscheint, der wählt die Version hell. Leider sind in diesen Modi diverse Einstellungen, etwa der Lichtsensor (OPC), nicht aktivierbar. Also mussten wir den Kinomodus so lange kalibrieren, bis alles stimmte. Auf den ersten Blick erschienen dort die Farben bunt und unausgewogen. Nach Abgleich der Intensitäten der Grundfarben und ihrer Mischung war das Ergebnis überzeugend. Der erweiterte Farbraum im Diagramm stört nicht, weil er unlinear vergrößert ist. Farbtöne mittlerer Sättigungen wie Hautfarben wirken natürlich, während Extremfarben einen Extrakick bekommen.

Screenshot
Die Einstellungsmenüs gruppieren sich um den verkleinerten Filminhalt - jedoch nicht immer übersichtlich.
© Sharp

Der Gesamteindruck ist damit deutlich harmonischer als bei Sharps Quattron-Panels mit ihrem zusätzlichen Gelbfeld. Der Blickwinkel des Displays ist überdurchschnittlich gut, das sieht beim Schwarzwert nicht so optimal aus. Die Hintergrundbeleuchtung aus Rand-LEDs dimmt zwar global und blinkt im Bewegungsmodus Active Motion 800 fleißig, doch bei großen dunklen Flächen wird eine Unregelmäßigkeit sichtbar. Hier hilft der Lichtsensor, denn im dunklen Raum fällt das bei gedimmtem Backlight deutlich weniger bis fast gar nicht auf.

Sharp
Im Bild oben ist der von uns optimierte Filmmodus zu sehen. An der Helligkeit der Grundfarben musste ganz schön geschraubt und im Gegenzug der Weißabgleich angepasst werden. Das Ergebnis ist brillanter und schärfer als beim THX-Mode, vor allem mit OPC (Lichtsensor). Bei den Sättigungsmessungen zeigte sich, dass die Ecken des Dreiecks unlinear vergrößert werden (mittlere Sättigungen stimmen) und Headroom für zukünftige UHD-Farben bieten. Interessant ist auch das Spektrum von Rot. Das effiziente UV²A-Panel (links) setzt auf RGB.
© Archiv

Dann ist das Material, das wir mit unseren UHD-Playern in 60 Hz zuspielen, ein Traum mit prächtigen Farben und einer sagenhaften Detailschärfe. Die Aufbereitung von HD- und SD-Quellen gelingt gut, die vielen Einstellungen für Schärfe und Optimierer muss man aber erst einmal im Griff haben. Was die Glättung von Bewegungen betrifft, versucht sich Sharp nicht an Artefakt-anfälligen Algorithmen, sondern setzt auf einen relativ groben Kino-Look.

Fazit

Sharp bleibt seinem Ziel treu und bringt mit der UD20-Reihe Ultra HDTVs auf den Markt, die sich auf die unverfälschte Bildqualität für Heimcineasten konzentrieren.

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