Im Test

Sharps 835er-Serie

8.2.2012 von Roland Seibt

ca. 2:15 Min
Testbericht
  1. 70-Zoll TV: Sharp LC-70LE835E
  2. Sharps 835er-Serie

Es darf an nichts fehlen


Sharps 835er-Serie hat dem vor zwei Ausgaben getesteten "kleinen" 635er vor allem das Full-LED-hinterleuchtete Vierfarb-Display und die 200-Hz-Technik mit 3D-Option voraus. Die restliche Ausstattung mit Vierfach-Tuner, Timeshift auf einem USB-Stick, Smart TV (AQUOS NET+) und Medienfunktionen von USB oder vom DLNA-Netzwerk ist vergleichbar, also hochwertig. Bis ins Letzte sind all diese Features jedoch nicht durchentwickelt.

So können für die Festplatten-Aufnahme keine Timer programmiert werden, und wenn er mehrere Satelliten empfängt, speichert der Sharp diese in unterschiedlichen Senderlisten. Immerhin gibt es eine sinnvolle Vorsortierung der Kanäle bei allen üblichen Empfangswegen. Die Unterstützung vermeintlich exotischer Dateiformate wie MKV könnte vor allem im Heimnetz optimiert werden, die Integration von 3D-Fotos über USB ist hingegen gern gesehen.

image.jpg
Mit einem Full-LED-Backlight, also einer LCD-Hintergrundbeleuchtung, die direkt hinter den Pixeln sitzt, ist eine perfekte Ausleuchtung möglich. Wir sehen in der Ausleuchtungsmessung unten aber einen Hotspot, der 9,1% heller ist als der Bilddurchschnitt. Weil dort laut Norm gemessen wird, verbraucht ein Display mit dieser Lichtverteilung weniger Strom.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Absolut spitze ist die Ökobilanz und ihre Auswirkung auf die Stromrechnung. Wir haben den neuen Sharp mit gut 100 Watt Durchschnittsverbrauch bei kalibriertem Bild gemessen. Das Ergebnis: Sein Energiehunger war deutlich geringer als der eines damaligen 72er-Röhrenfernsehers. Das ergibt das derzeit beste EU-Energielabel A+. Man kann also mit bestem Gewissen lange fernsehen.

Was die Tonqualität betrifft, geht Sharp nicht den ultraflachen Weg, sondern spendiert den Lautsprechern gehörig Platz: am unteren Rand hinter dem Display. Der Klang ist dementsprechend relativ voluminös und niemals nervend. Dafür muss wohl nicht mehr übermäßig viel am Frequenzgang "verbogen" werden, wie es bei anderen Herstellern mittlerweile üblich ist. Die DSP-Technik für virtuellen Raumklang funktioniert vor allem in der Voreinstellung 3D-Film erstaunlich gut.

Das goldene Subpixel

image.jpg
Die gesamte Fernsehwelt basiert auf den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Sharp nimmt eine vierte Pixelfarbe hinzu, um Gelbtöne besonders detailliert darstellen zu können - in der zweiten Generation ohne Nebenwirkungen.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Der Farbraum, also die maximale "Buntheit" der darstellbaren Farben, ist seit Jahren ein heißes Diskussionsthema in der TV-Technik. Die exakten Grundfarben der TV-Normen wurden bereits vor 50 Jahren definiert, und sie orientierten sich an den damaligen Möglichkeiten der Bildröhrentechnik. Als vor einigen Jahren Wide Color Gamut, also Displays mit erweitertem Farbraum in Mode kamen, waren alle TV-Bilder erst einmal kunterbunt und mussten durch Elektronik gezügelt werden (Farbraummanagement).

Ein optimaler Fernseher passt seine Farben automatisch an, wenn er Sendungen nach PAL-, NTSC- oder HDTV-Norm erkennt. Und er maximiert die Farben, wenn er das bei der Fotowiedergabe darf oder wenn über HDMI x.v.Color übertragen wird. In unserem Labor messen wir die Korrektheit der Farben nach.

image.jpg
Das schwarze Dreieck auf dem Farbsegel gibt die HDTV-Norm für den Farbraum an. Das weiße Dreieck zeigt Messwerte, deren Punkte möglichst deckungsgleich mit der Vorgabe sein sollten. Sharps Werkseinstellung (Filmmodus, links) kommt dem schon recht nahe, nach einer Kalibration des Farbraums (rechts) wird eine völlige Übereinstimmung mit der Norm erreicht.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Sharp war immer schon ein Vertreter besonderer Farben, das begann schon beim buntesten aller TVs, dem XS-1E mit RGB Local Dimming. Die Einführung des gelben Pixels sollte die Farben aber nicht nur bunter machen, sondern vor allem die Differenzierung von Gelbtönen verbessern.

In diesem für das menschliche Auge sehr empfindlichen Bereich (bis hin zu Hauttönen) sind durch die zusätzliche Pixel-Ansteuerung hundertmal mehr Abstufungen möglich als bei konventionellen TV-Geräten.

Fazit

Der größte Fernseher, den wir jemals in unseren Testräumen gesehen und bewertet haben, hinterlässt einen bleibenden, monumentalen Eindruck. Wenn auch sein Design altbacken wirkt und die Multimedia-Funktionen "nur" sehr gut sind, was zählt, ist der phänomenale, umwerfende Bildeindruck, der niemals gigantisch genug sein kann.

Mit wenigen Handgriffen gelingt dem Sharp ein riesiges Kinobild mit Proficharakter, das erst etwas verhalten, auf den zweiten Blick aber absolut natürlich wirkt. Das ist wirklich ganz großes TV-Kino im Wohnzimmer.

Nächste passende Artikel

4K-UHD Roku-TV Sharp 55F2JE

Smart-TVs

Sharp bringt neue Smart-TVs mit Roku-OS
Sharp Smart-TV-Portal

Testbericht

Sharp Smart-TV-Portal im Test
Philips OLED-TV 55OLED808

OLED-TV

Philips 55OLED808 im Test - Highlight seiner…
Das WLAN lässt sich bei Fire TV Sticks jetzt abschalten.

Stromverbrauch

Amazon Fire TV Stick: Macht diese neue…
Der LG 97M3 soll im vierten Quartal 2023 in Deutschland ankommen.

Weltneuheit

LG 97M3: Neuer kabelloser OLED-TV vorgestellt
Auf dem Samsung TV Plus ist das Sportangebot von FIFA+ zusehen.

Streamingdienst

FIFA+ kommt auf Samsung TV Plus
Die besten Angebote zum Black Friday 2022: Vielleicht finden Sie hier Ihren neuen Lieblings-TV?

Schnäppchen bei Amazon

Prime Day 2023: Die besten TV-Angebote
Black Bird

Serienkiller

In with the Devil - Kritik zur Krimi-Serie auf…
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Panasonic TX-55CXW704 im Test

UHD-Fernseher

Panasonic TX-55CXW704 im Test

Samsung UE55JU6550

55 Zoll UHD-TV

Samsung UE55JU6550 im Test

Philips 55PUS7600

4K UHD LED-Fernseher

Philips 55PUS7600 im Test

Philips 65PU

Testbericht

Philips Ambilux 65PUS8901 im Test

Philips 55POS9002

55-Zoll-Fernseher

Philips 55POS9002 im Test: Top-TV mit Ambilight und OLED

Weiter zur Startseite