Ultra-HD-TV

Sony KD-84X9005 im Test

11.3.2013 von Roland Seibt

Sein Bild ist größer, besser, schöner und professioneller als das anderer Fernseher. Und auch, was Gewicht und Preis angeht, hat Sony die Messlatte ganz oben angelegt. Das Ultra-HD-TV mit 2,13-Meter-Bilddiagonale ist eine Klasse für sich.

ca. 4:15 Min

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Testbericht
Sony KD-84X9005, fernseher, ultra hd
Sony KD-84X9005, fernseher, ultra hd
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Pro

  • faszinierend detailreiches Bild
  • exzellente Farben in HD
  • brillanteres Bild als im Kino

Contra

  • hoher Preis
  • mäßiges Schwarz

Möglichst groß muss er sein und eine überwältigende Bildqualität besitzen. Wenn es nur nach diesen beiden wichtigsten Kaufkriterien ginge, wäre der Sony KD-84X9005 ein echter Renner, denn der Gigant besitzt insgesamt das beste Bild, das wir jemals in unserem Labor gesehen haben.

Berücksichtigt man seinen exorbitanten Kaufpreis von 25.000 Euro, zerplatzt der Traum vom bezahlbaren Volksheimkino-TV wie eine Seifenblase. So werden die Exemplare dieses Megageräts eher in 4K-Produktionsstudios von Filmanbietern oder Präsentationsräumen reicher Kanzleien ihren Platz finden.

Dieser Fernseher bildet mit dem vor Kurzem getesteten 84LM960V von LG die Speerspitze einer neuen Bildtechnologie: Ultra HD. Dass diese vierfache Bildschärfe gegenüber Full HD riesige TV-Geräte ermöglicht, die durch einen verdoppelten Blickwinkel den Zuschauer mehr denn je ins Geschehen eintauchen lassen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Genauso die Tatsache, dass nun die TV-Industrie aufrüsten und ein Medium schaffen muss, das eine so wahnsinnig hohe Filmqualität nach Hause bringt.

Jetzt müssen die Gerätehersteller erst einmal Fakten schaffen und der Welt beweisen, dass die neue Technik absolut begehrenswert ist. Und das, obwohl die Standards der neuen TV-Offenbarung noch nicht finalisiert sind, vielleicht weil noch die technischen Möglichkeiten der kommenden Jahre abgeschätzt werden müssen.

Kaufberatung: Alle Sony-Fernseher im Test

Der KD-84X9005 nutzt ja logischerweise Technologie von heute, reizt dabei aber alle aktuellen Möglichkeiten voll aus. Das Panel des Bildmonsters stammt aus dem Hause LG Display - genau wie das aller Ultra-HD-TVs, die im Herbst 2012 angekündigt wurden. Niemand anders konnte diese Qualität und Größe liefern. Und obwohl die Basisparameter wie Nativfarbraum, Hintergrundbeleuchtung, ISO-Kontrast, Blickwinkel, 3D-Polarisationsfolien und sogar Entspiegelung nahezu identisch sind, gibt es dennoch leichte bis enorme Unterschiede beim Bild - doch dazu später.

Bildergalerie

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Bilder: Sony KD-84X9005

Sonys 3D-Polarisationsbrillen sehen nicht nur sehr stylisch aus, es stört auch kein Rahmen die Ränder des Blickfelds.

Sony KD-84X9005: Funktionen

So ein Ultra-HD-TV wird nicht von Grund auf neu erfunden. Er setzt auf dem bekannten und ausgereiften Chassis auf, das sich in Sonys Top-TVs befindet und das diese auch zu Geheimtipps in puncto Bildqualität gemacht hat. Und da es weder einen Sendestandard für Ultra HD gibt, noch eine HDMI-Norm, die alle Features der kommenden Standards unterstützt, nehmen wir gerne das Beste, das es zur Zeit gibt.

So unterstützen zwei der vier HDMI-Eingänge die maximal mögliche Bandbreite mit 4K-Auflösung bis zu 24 Hertz (das kann der LG nicht) und Ultra HD bis zu 30 Hertz. Der TV-Tuner empfängt vier Sendearten, wobei Kabel sogar mit dem brandneuen DVB-C2 vertreten ist. Decodiert über CI-Plus, lässt sich alles nicht Verbotene auf einer USB-Festplatte aufzeichnen.

Kaufberatung: 4K-Blu-ray-Player im Test

Mit dem Sony Entertainment Network, HbbTV und vielen Widgets ist Sony überaus smart, wenn auch nicht immer ganz übersichtlich. Der Opera-Browser konnte dem brandneuen Gerät noch keine Apps zuweisen. Problemlos funktionierten dagegen die umfangreichen Zusatzinformationen, die mittels Gracenote-Daten dem Programmführer zugesetzt werden - genauso wie Track ID, ein Dienst, der gespielte Musik identifiziert.

Sony KD-84X9005: Ultra HD

Unser Testgerät haben wir nicht gekauft, sondern von Sony leihweise zur Verfügung gestellt bekommen, diesmal aus dem professionellen Demopool. Der Vorteil dabei: Es wurde ein PC mitgeliefert, der exzellentes Filmmaterial in Ultra HD abspielen konnte. Ein Käufer des KD-84X9005 bekommt leider nur in den USA einen Ultra-HD-Festplatten-Player mit einigen kompletten Filmen in Digitalkinoqualität von Sony Pictures geliehen.

Der Nachteil der Angelegenheit ist, dass unser Muster ein Exemplar der Null-Serie ist, bei dem der eingebaute 4K-Foto-Player noch nicht perfekt funktioniert. Und die mitgelieferte Fernbedienung entpricht nicht dem Serienmodell, sondern kann mehrere Sony-Geräte steuern. Für uns kein Problem, denn den richtigen Handsender kennen wir zur Genüge von zurückliegenden Tests.

Sony hat uns glaubwürdig versichert, dass in den neuen Seriengeräten alles prima laufen wird. Das ist der augenscheinlich größte Unterschied zum Konkurrenten von LG. Die einzige Ultra-HD-Quelle, die jeder zu Hause hat, sind Fotos einer Digitalkamera. Hier entspricht die nominale Display-Auflösung gerade einmal acht Megapixeln.

Praxis: 4K-Testbilder zum Download

Da Fotoapparate jedoch lange nicht an die genannte Pixel-Auflösung als abgebildete Linienpaare herankommen, sehen wir auf dem Sony-TV große Unterschiede zwischen acht, zwölf und sechzehn Megapixeln. Die spielen wir pixelgenau mit unserem Hochleistungs-Labor-PC zu; so sollte dann auch der eingebaute Medien-Player ausschauen: schärfer und besser, als wir jemals eine Diashow genießen konnten.

Dass unser Referenzfilm Sintel in Original-Ultra-HD-Auflösung (H.264, Profil 5.1) nicht über den USB-Player oder die DLNA-Netzwerkfunktion abgespielt wurde, ist klar. Dazu sind aktuelle Mediachips noch nicht in der Lage. Bei der Zuspielung von Sintel oder den Sony-Clips über die PCs gab es aber wieder jede Menge Superlativ-Aussagen von allen Zuschauern, die unser Labor bevölkerten, nachdem die Kunde von der umwerfenden Referenz die Runde machte.

Sony KD-84X9005: Bildqualität

Dabei unterschied sich der Look der nativen Ultra-HD-Filme qualitativ nicht deutlich von dem des deutlich preiswerteren LG 84LM960V. Die Feinzeichnung von Strukturen und Texturen ist phänomenal, das Blickfeld, wenn man so nahe an den Schirm tritt, dass man gerade keine Pixel differenzieren kann (optimaler Abstand), atemberaubend.

Dabei ist die gesamte Leuchtkraft mit 200 cd/m2 fast verhalten, und der den Kontrast bestimmende Schwarzwert wird nur kaum merklich geschickter von Sony durch Dimmen der Randbeleuchtung aufpoliert. So erscheinen Filmbalken oder dunkle Bereiche in hellen Filmszenen nicht wirklich satt schwarz. Der Farbraum ist perfekt in Studioqualität auf HDTV abgestimmt, aber weit entfernt von der zukünftig erwarteten Norm für Ultra HD.

Bei einer wichtigen Sache hat Sony jedoch klar die Nase vorn: der Wiedergabe von Blu-ray-Filmen. Hier schlägt die 4K Reality Creation im teuren Bonus-Chip voll zu und erschafft klare Kanten in Vollauflösung, die die wahrgenommene Bildschärfe erhöhen.

Praxis: So funktioniert Filmen in Ultra HD

Die Intelligenz der Schaltung differenziert Flächen und Rauschanteile, sodass in Verbindung mit den vielen teils automatisch dosierten, teils manuell vorsichtig zu nutzenden Bildverbesserern ein unvorstellbar messerscharfes, lebendiges Bilderlebnis entsteht. So könnten gerne auch preiswertere Ultra-HD-TVs mit kleineren Diagonalen unsere TV-Welt verbessern.

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