Testbericht
Denon DVD-A1 UD
Sehr gute Zensuren bekommen nur Streber? Denkste! Denon macht mit seiner Einser- Serie so ziemlich alles richtig - und vor allem einen Riesenspaß. Ob der Denon DVD-A 1 UD sich in die hervorragende Leistung seiner Serienmitglieder einreiht, lesen Sie im Test.
Als vorerst letzter Vertreter der Geräte-Familie schickt Denon den DVDA 1 UD für 5.000 Euro ins Rennen. In seinem Segment - den Abspielern für Blu-ray, DVD, CD und mehr - soll er ebenso den Ton angeben wie es Vor-, Endstufe und der Vollverstärker in ihren jeweiligen Segmenten tun. Sein Anspruch: die Spitzenposition. Kein Wunder, ließen sich doch die Denon-Ingenieure Zeit: Schon vor über einem Jahr wurde der DVD-A 1 UD hinter vorgehaltener Hand angedeutet. Im Frühjahr gab es erste Vorserien-Demos. Und im Sommer geisterten die ersten Testmuster durch den Blätterwald. Aber erst jetzt ist er fertig und hat seine vorerst finale Software.
Der vielseitigste
Der DVD-A1 UD spielt so ziemlich alles ab - außer den inzwischen schon fast vergessenen HD-DVDs und einer Handvoll anderer unwichtigen Disc-Typen. Dafür versteht sich der Scheibendreher auf alle populären Multimediaformate wie DivX, MP3, WMA, und sogar AAC von Discs und SD-Karten. Und er nimmt sich aller komprimierter Tonformate mit einem Audio-Expander an, der bei der Kompression verlorene hochfrequente Schallanteile zurückgewinnt.
Das machen viele AV-Receiver auch - allerdings nur mit MP3- oder WMA-Musik. Der Denon-Player peppt auch datenreduzierten Filmton a la Dolby Digital oder DTS von DVD auf. Natürlich entschlüsselt er auch alle HD-Tonformate der Bluray Disc. Im Gegensatz zur Konkurrenz erweitert er etwa Dolby-TrueHDTon in 5.1-per ProLogic IIx auf 7.1- Kanäle.
Jede Menge Audio-Optionen
Er verwendet besondere Sorgfalt auf die Übertragung der feinen Töne vom Player zum Verstärker. Er gibt HDMehrkanalton wahlweise via HDMI-Ausgang, über seinen analogen 7.1-Out oder per Denon-Link-Kabel weiter. Für letzteres ist ein passender Denon-Amp notwendig.
In der neuesten, vierten Generation der Digitalschnittstelle arbeiten HDMI und Denon-Link sogar zusammen: Sind beide Leitungen verlegt und ist die Funktion aktiviert, dann schickt der Denon-Amp seinen Master-Takt per Denon-Link-Kabel zum DVD-A1 UD und lässt so beide Geräte auf die Nanosekunde genau im Gleichschritt laufen. Die Wirkung ist verblüffend: Während per HDMI übertragene Digitaltöne sonst meist nur mittelprächtig klingen, wird der Sound über die Multifunktions-Buchse plötzlich homogen, spritzig und facettenreicher.
Besitzer älterer Denon-Edel-Amps schauen aber nicht in die Röhre: Die dritte Generation Denon-Link überträgt PCM-Mehrkanalton selbst in allerfeinster Klangqualität. Und die ersten Exemplare der Serie AVP- und AVC-A1 lassen sich von der dritten auf die vierte Denon-Link-Generation aufrüsten. Für eine erste Entschlackung der HDMI-Klangqualität lassen sich HD-Töne und -Bilder auf Wunsch aber auch getrennt über zwei verschiedene HDMI-Buchsen ausgeben.
Das verbessert den HDMI-Ton bereits merklich. Die beste Klangqualität mit Dolby-True-HD- oder DTS HD- Tonspuren erreichte der DVD-A1 UD freilich, wenn man die Klänge digital verschlüsselt per HDMI-Leitung zum Edel-Amp AVP-A1 HDA übertrug und ihn entschlüsseln ließ. Der Qualitätszuwachs durch zusätzliche Synchrontakte war hier zwar noch hörbar, aber kaum mehr relevant.
Für Stereo-Musik hat der Player nicht nur besonders hochwertige Digital-Analog-Wandler für alle Kanäle eingebaut, er verarbeitet die beiden Stereokanäle symmetrisch und gibt sie per XLR-Buchsen an die Eingänge des AVP-A 1 weiter. Steht die gesamte Kette auf symmetrische Signal verarbeitung, dann gibt es klanglich kaum ein Halten. Das klingt so präzise, schnell und doch lebendig wie noch keine andere Kette mit einem Blu-ray-Player als Quelle.
Bildschaltungen ohne Ende
Auch in der Videobearbeitung überließen die Denon-Techniker nichts dem Zufall: Sie bauten dem A 1 den hochwertigsten Realta-Bildchip ein. Doch da der noch immer nicht alle Darstellungsfragen für SD- und HD-Bildsignale löst, verfeinerten sie die Videobearbeitungen durch eine zusätzliche, selbst entwickelte Signalverarbeitung. Die Wirkung war auf den ersten Blick verblüffend: In seiner DVD-Bildbearbeitung schaffte es der A1 fast auf ein Niveau mit dem absoluten DVD-Spezialisten der letzten Jahre - dem DVD-3930.
Alle De-Interlacer-Testsequenzen meisterte er prima und bot dabei ein sehr ruhiges Bild. Damit stellte er jeden aktuellen Blu-ray-Player in den Schatten. Das Aha-Erlebnis kam aber, als er auch bei der Blu-ray-Wiedergabe einen echten Unterschied machte, Konturen noch besser herausarbeitete und vor allem bunten Bildern eine nie geahnte Tiefe und Plastizität verlieh.
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Wer derart akribisch zur Sache geht, der muss sich auch mal etwas Zeit lassen. Einen kleinen Nachteil hat der DVD-A 1 UD: Er ist nicht der Schnellste. Seine Start- und Ladezeiten liegen im Mittelfeld aktueller Geräte und sein Menü reagierte im Test teils etwas verzögert auf Fernbedienungsbefehle. Wenn er aber einmal läuft, dann gilt: Es gibt derzeit keinen Blu-ray-Player, der in Bild- oder Tonqualität besser ist.
Fazit
Kurz gesagt: Hier spielt die neue Nummer eins der Blu-ray-Bestenliste. Nicht mehr - aber auch keinen Deut weniger. Eins mit Stern für ein Top-Gerät, das Blu-ray Discs in eine neue Dimension hebt.
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