Scharf beschert

2 IPTV-Angebote im Vergleich

4.12.2011 von Andreas Stumptner und Reinhard Otter

T-Home und Vodafone haben sich via Internet-Leitung mit Innovationen rund um das Fernsehen für lange winterliche Film- und Fernsehabende fit gemacht. Doch bietet IPTV wirklich mehr als das klassische Fernsehen? Das zeigt unser Test vorm frohen Fest.

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  1. 2 IPTV-Angebote im Vergleich
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IPTV Fernseher
2 IPTV-Angebote im Vergleich
© Josef Bleier, Stefan Rudnick, Archiv

Man braucht weder Kabelanschluss, Antenne noch Sat-Schüssel, um Fernsehen zu empfangen. IPTV (Internet Protocol Television) - hat sich in den letzten Jahren einen Platz in der Fernsehlandschaft erobert. Festnetz-Marktführer T-Home ist seit 2005 auf dem Markt und verzeichnet derzeit nach eigenen Angaben über eine Million Nutzer.

Vodafone, die Nummer zwei im deutschen Telekommunikationsmarkt, bietet seit Frühjahr 2011 ebenfalls ein IPTV-Paket an. Das soll die TV-Aktivitäten von Arcor Digital TV ablösen. Vodafone hatte den Festnetz-Anbieter 2009 gekauft und dessen IPTV-Angebot kurz darauf stillgelegt.

IPTV mit Sat-Empfang

Vodafone TV setzt auf ein neues Empfangsgerät und flexible Empfangswege. Im Fachjargon sagt man, es sei "hybrid" aufgebaut. Das heißt, dass im Vodafone TV Center 1000 mehrere Empfangsteile eingebaut sind. Es verfügt über einen Netzwerk-Anschluss und IPTV-Empfang für normal und hoch aufgelöste TV-Programme. Zusätzlich bietet das Gerät einen Twin- Sat-Empfänger und, etwas antiquiert, einen analogen Kabel-Tuner.

Der Sinn der Übung: IPTV-Empfang erfordert eine recht hohe DSL-Datenrate - vor allem, um HDTV-Sender ruckelfrei zu empfangen. Vodafone bietet IPTV-Empfang mit HDTV ab einer DSL-Geschwindigkeit von 16 Megabit pro Sekunde (Mbps) an. In der Praxis seien dafür laut Anbieter-Angaben mindestens 9,7 Mbps notwendig. IP-Fernsehen mit Sendern in SD-Auflösung gibt es dagegen schon an langsameren DSL-Anschlüssen.


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T-Home Entertain

Zum Anfassen: Der Media Receiver 303 von T-Home lässt sich über die Gerätefrontsteuern.T-Home Entertain+ große Online-Videothek, gutes Menü, mehrere…

Für beide Welten entwickelt

Vodafone hat sein Angebot und das zugehörige Gerät für Kunden mit schnellen und für solche mit "langsameren" Anschlüssen ab DSL 6000 konzipiert. Wer genug Bandbreite hat, der empfängt das komplette Programm via IPTV, wer weniger flott angebunden ist, der holt sich vor allem die möglichen Pay-TV-Zusatzangebote, Spartensender und Online- Extras aus dem Internet; das reguläre TV-Programm kommt dann via Sat-Schüssel ins Haus.

Der Twin-Tuner fischt auch frei empfangbare HD-Kanäle aus dem Orbit, der ebenfalls integrierte Festplatten-Rekorder nimmt IPTV-Sender ebenso auf wie Sat-Programme. Er schneidet allerdings trotz Twin-Empfänger immer nur eine Sendung mit.

Hybrid-Nutzer müssen noch mehr Zugeständnisse machen: Im IPTV-Angebot überträgt Vodafone insgesamt 15 HDTV-Sender - inklusive der wichtigsten privaten HD-Sender. Bei Sat-Empfang fallen diese Kanäle weg. Der Sat-Tuner hat zwar einen Karteneinschub, dieser unterstützt aber derzeit keine HD-Plus-Entschlüsselung.

Als Internet-Extra bietet Vodafone vor allem eine recht ansehnliche Online-Videothek. Diese liefert viele Filme in HD-Qualität und lässt häufig auch die Wahl zwischen deutscher und Originalsprache. Bei HD-Filmen ist meist auch 5.1-Ton in Dolby Digital dabei. Die Filmauswahl ist aktuell, aber nicht üppig: Von 50 lieferbaren Titeln der DVD-Verleih-Charts waren neun zu haben.

Damit HDTV-Filme ruckelfrei über langsamere DSL-Anschlüsse abrufbar sind, lädt Vodafone sie zuerst auf die Festplatte herunter, bevor man sie starten kann. Das dauerte im Test schon mal über zwei Stunden - der Filmabend will also gut geplant sein.

T-Home zieht nach

Eine hybride IPTV-/Sat-Lösung hat inzwischen auch T-Home im Angebot. Unter dem Namen Entertain Sat und mit dem Media-Receiver 500 Sat können auch hier Kunden mit DSL 6000 oder noch langsameren Anschlüssen bestimmte IPTV-Angebote nutzen.

Wer einen schnelleren Anschluss besitzt, der bekommt reines IPTV und den Media Receiver 303 ohne Sat-Tuner. Mit einem schnellen VDSL-Anschluss (25 oder 50 Mbps) gibt es auch HDTV. Demnächst soll der HD-Empfang auch schon mit DSL 16.000 möglich sein. Dann garantiert T-Home aber nicht mehr, dass der Rekorder zwei HD-Kanäle parallel aufnimmt.

Mit den HDTV-Talenten verhält es sich hier umgekehrt wie bei Vodafone: Bei T-Home können Sat-Kunden die privaten HDTV-Kanäle sehen. Der Media- Receiver 500 Sat hat dafür einen HD-Plus-Einschub. Im IPTV-Angebot fehlen Sender wie ProSieben HD oder RTL HD dagegen.

Dafür gibt's bei T-Home über IPTV mehr Pay-TV - zum Beispiel das Bundesliga-Angebot LIGA total!, welches IPTV-Kunden für 15 Euro Aufpreis und damit weniger als die Bundesliga bei Sky bekommen. Das Bundesliga-Angebot, das via IPTV als einziges alle Bundesligaspiele auch in HDTV überträgt, ist allerdings nur für reine Internet-TV-Kunden vorgesehen. Bei Entertain Sat fehlt es - ebenso wie die anderen Pay-TV-Sender.

Auch nur bei HDTV-Empfang über IPTV ist 3D - The Channel zu sehen. Den 3D-Kanal bespielt T-Home mit wiederholten Demoschleifen.

Der Filmdienst Videoload ist dagegen für alle Zuschauer geöffnet - egal ob über Entertain oder Entertain Sat. Hier bietet T-Home eine gute Auswahl an aktuellen Filmen, deutschen und internationalen Serien und kostenlosen TV-Archiven.

Von den im Test gesuchten 50 aktuellen Filmen fanden die Tester hier die Hälfte - für eine Online-Videothek ein guter Wert. Wer Videoload über einen langsameren Anschluss nutzt, bekommt die Filme wie bei Vodafone auf die Festplatte geladen. Die Wiedergabe kann hier allerdings schon starten, während der Download noch läuft.

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