Vergleichstest 46-Zoll-Fernseher

Sharp LC-46LE824E vs. Sony KDL-46EX525 im Test

20.7.2011 von Roland Seibt

Wir haben 46-Zoll-Fernseher im Vergleichstest. Im Testlabor haben sich der Sharp LC-46LE824E und der Sony KDL-46EX525 eingefunden.

ca. 5:40 Min
Vergleich
VG Wort Pixel
46-Zoll-Fernseher
46-Zoll-Fernseher im Vergleichstest
© Sharp

Wir vergleichen die 46-Zoll-Fernseher Sharp LC-46LE824E und Sony KDL-46EX525 im Test. Laut Marktanalysen kauft der Zuschauer von heute circa alle dreieinhalb Jahre einen neuen Fernseher.Während der Bildröhren-Ära benutzte er ein Gerät noch über zehn Jahre. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass regelmäßig neue Gerätegenerationen auf den Markt kommen, die Innovationen bieten. Einige davon lassen sich zudem nicht oder nur teuer nachrüsten, so dass sich ein Neukauf rechnet.

Auch in den hier untersuchten Geräten verstecken sich solche Features. Eines davon findet unter dem Schlagwort "Smart" Einzug in die Prospekte vieler Hersteller. Dahinter steckt ein Sammelsurium von Ausstattungsmerkmalen, die mit der Vernetzung und dem Lernen neuer Funktionen per Software zusammenhängen - äquivalent zum Begriff Smartphone bei den Handys.


Bildergalerie

image.jpg

Galerie

Sharp LC-46LE824E

Bevor eine neue Gerätegeneration auf den Markt kommt, belauern die Hersteller einander. Inzwischen schnüren sie üppige Ausstattungspakete sogar schon…

Je nachdem, aus welchem Hause der Fernseher stammt, sind manche Funktionen smart und andere nicht. Aber zunächst fallen die Äußerlichkeiten der Kandidaten ins Auge, und die sind bei den beiden hier vorgestellten 46-Zöllern durchaus apart.

Sharp LC-46LE824E vs. Sony KDL-46EX525: An der Oberfläche

Der wesentlichste Unterschied, nachdem man die Fernseher aus dem Karton gehoben hat, ist wohl das Gewicht. Der Sharp wiegt mit 30 Kilogramm fast doppelt so viel wie der Sony. Das liegt hauptsächlich an der schicken, rahmenlosen Frontscheibe und dem schwergewichtigen, neun Millimeter dicken Glasfuß.

Die Rückwand ist zudem aus Blech gestanzt. Bei Sony bestehen die meisten Bauteile aus Kunststoff in Klavierlack-Optik. Die massive Bauart des Sharp hat aber auch ihre Tücken: Der Schwerpunkt liegt sehr hoch, und so neigt der Fernseher eher zum Aufschwingen. Der Sony-TV wirkt trotz seines großen Schirms deutlich zierlicher.

Schaut man auf die Anschlüsse, so sind keine großen Unterschiede zu erkennen. Die TVs bringen vier HDMI-Anschlüsse und das übliche Portfolio aus jeweils einer VGA-, YUV- und Scart-Buchse mit. Für FBAS-, YUV- und Scart-Signale muss der Benutzer beim Sharp allerdings erst einen der mitgelieferten Adapter andocken. Außerdem fehlt ihm die zweite USB-Schnittstelle.

Das stört vor allem Benutzer von Drahtlos-Netzwerken. Wenn Sie via USB-Stick Bilder anschauen möchten, dann müssen Sie erst den mitgelieferten WLAN-Dongle abziehen. Dafür hat der Sharp allerdings die für Multi-Room-Systeme so wichtige serielle Schnittstelle an Bord. Der Sony-TV kontert in diesem Punkt mit einer App für Android-Handys und iPhones. Er lässt sich darüber auch bequem fernsteuern. Der Sharp besitzt dafür einen echten Netzschalter.

Sharp LC-46LE824E vs. Sony KDL-46EX525: Unter der Haube

Pro

  • gutes Bild
  • Timeshift

Contra

  • träges Bildmenü
  • erkennt wenige Dateiformate

Als Panel kommt ein Full-HD-Schirm mit Rand-LED-Beleuchtung zum Einsatz. Sony setzt auf 50 Hertz Bildwiederholfrequenz, der etwas teurere Sharp erzeugt seine Bilder 100-mal in der Sekunde. Er brilliert zudem mit seinem X-Gen-Panel, das mit einem zusätzlichen gelben Subpixel mehr Farbe ins Spiel bringen will.

Übereinstimmung herrscht bei den Empfängern: Beide TVs bringen einen Multi-Tuner mit, der neben Analog-TV auch die drei digitalen Varianten für Kabel, Hausantenne und Satellit empfängt. Das beherrschen sie auch in HD und entschlüsseln - ein HD-Plus-Modul samt Karte vorausgesetzt - auch populäre Privatanbieter in HD.

Sharp LC-46LE824E vs. Sony KDL-46EX525: Aufnahmefähig

Die Kontrahenten verfügen beide über Recording-Funktionen, wenn auch in unterschiedlicher Ausformung. Im Sharp ist bereits ab Werk ein Timeshift-Speicher eingebaut. Der Nutzer kann somit auf Knopfdruck das laufende Programm anhalten und später an gleicher Stelle weiterschauen. Der TV schneidet von Sendungen in Standard-Auflösung (SD) bis zu zweieinhalb und von HD-Ausstrahlungen rund eine Stunde mit.

Bildergalerie

image.jpg

Galerie

Sony KDL-46EX525

Bevor eine neue Gerätegeneration auf den Markt kommt, belauern die Hersteller einander. Inzwischen schnüren sie üppige Ausstattungspakete sogar schon…

Am Sony muss erst eine USB-Festplatte angedockt werden, um damit SD- oder HD-Signale aufnehmen zu können. Dazu muss der Fernseher die Festplatte aber erst formatieren, und sie ist danach auch nur noch dort einsetzbar. Will man die Platte am Rechner weiternutzen, sind fortan die Aufnahmen nicht mehr lesbar.

Die Aufnahmefunktion arbeitet zuverlässig. Ein Klick im EPG auf die gewünschte Sendung, und sie landet sofort in der Timer-Liste. Schade nur, dass sich dort die Aufnahmedauer nicht manuell verlängern lässt, um etwaige Programmverschiebungen auszugleichen. Wer eine halbe Stunde dranhängen möchte, muss jeden Eintrag umständlich manuell anlegen.

Während eine Aufnahme läuft, kann Beamerman zwar einen anderen Mitschnitt anschauen, aber mal eben ins Internet zu gehen oder im Netzwerk Fotos anzuschauen, ist nicht möglich. Sowohl die Recording-Funktion von Sony als auch das Timeshifting von Sharp funktionieren allerdings nicht mit HD-Plus-Signalen.

Sharp LC-46LE824E vs. Sony KDL-46EX525: Multimedial

Beide Kandidaten verwöhnen ihre Besitzer mit ausgefeilten Multimedia-Diensten. So spielen beide TVs Videos, Fotos und Musikstücke vom USB-Anschluss als auch von einem DLNA-Media-Server ab. Im Detail lief es bei beiden TVs aber nicht ganz rund: So schwächelte der Sony als Foto-Abspieler. Einige Fotos wollte er partout nicht anzeigen, selbst wenn sie als Vorschaubild in der Liste zu sehen waren.

Pro

  • Recording-Funktion
  • viel Internet & Netzwerk

Contra

  • 50 Hertz
  • Menü etwas unübersichtlich

Bei der Video-Wiedergabe hingegen spielte der Sony so ziemlich alles ab, was ihm unter die Codecs kam: Angefangen bei MPEG, über DivX bis hin zu HD-Transport-Streams. Diese Disziplin war dafür der Schwachpunkt des Sharp: Zwar spielte er beispielsweise XviD-Dateien über USB ab, nicht jedoch denselben Film via Netzwerk. Dafür war sein Foto-Viewer flott und flexibel. Sogar ein 64-Megapixel-Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigte der Fernseher zügig an.

In puncto Internet lagen beide TVs gleichauf. Sharp zeigte eine gebrandete Variante der Philips-Plattform Net TV. Unter dem Namen "AQUOS Net+" offeriert der Sharp Zugriff auf viele nützliche Portale wie Nachrichten-Seiten, Filmclips, Routenplaner und vieles mehr.

Sony setzt bei den Internet-Anwendungen neue Akzente: Kostenlose Videoportale brachten die Japaner schon in der letzten Generation reichlich mit - wie auch den gegenwärtig offline gestellten Pay-TV-Dienst Qriocity. Beibehalten hat Sony die Widgets, die derzeit nur aus Facebook- und Twitter-Applets bestehen.

Neu ist auch ein echter Internet-Browser, der zwar keine eingebetteten Videos wiedergeben kann, sonst aber gut zu gebrauchen ist. Ergänzt wurde auch die Anwendung "Track-ID": Hört der Benutzer etwa in einem Film ein Musikstück, sucht der Fernseher auf Knopfdruck den Interpreten im Internet.

Sharp LC-46LE824E vs. Sony KDL-46EX525: Ton und Bild

Bei so vielen Funktionen im Bildmenü bleibt fast zwangsläufig die Übersichtlichkeit auf der Strecke. Im Sony-Menü scrollt man waagerecht durch elf Piktogramme, deren Bedeutungen sich nicht unbedingt für jeden erschließen. Das Sharp-Menü ist sehr kleinteilig gestaltet und deshalb mitunter schwer zu lesen.

Immerhin haben die Entwickler zu jedem Menüpunkt hilfreiche Texte hinterlegt. So findet man sich schnell zurecht. Seltsam nur, dass sich unter den Hauptmenü-Rubriken "Setup" und "Werkzeug" gleich mehrere Menüeinträge wiederholen.

Die Ton-Abteilung haben die Entwickler bei beiden TVs ordentlich ausgebaut. Vor allem Stimmen konnten die beiden Fernseher verständlich wiedergeben. Musik und Filmton waren dagegen mangels tiefer Bässe nicht so ihr Metier. Immerhin klang der Sharp etwas räumlicher und entschied so den Tontest für sich.

Gelber Subpixel
Was bringt das gelbe Subpixel?
© Video Homevision

Den Bildtest absolvierten beide Kandidaten deutlich souveräner. Sony spielte seine etwas höhere Schärfe schon im SD-Modus aus. Auch seine Farben wirkten kräftig und grenzten sich deutlich voneinander ab. Dank seines vierten Subpixels konnte der Sharp seine SD-Bilder allerdings noch einen Tick brillanter reproduzieren.

Auch im Film-Modus war der Sharp besser. Mit 100-Hertz-Technik sowie mit intelligenter Elektronik rückte er Rucklern effektiver zu Leibe. Im HD-Betrieb zeichnete sich ein ähnliches Ergebnis ab. Besonders hier musste jedoch sein recht grob abgestufter Schärferegler mit Bedacht justiert werden. Schon zwischen "+1" und "+2" hinterließ er an senkrechten Linien Doppelkonturen. Den Sony konnten die Tester wesentlich feiner einstellen. So erreichte sein Bild eine feinere Durchzeichnung, obgleich sein Kontrast nicht ganz so kräftig ausfiel wie der des Sharp.

Fazit

Sony und Sharp schenkten sich im Test nichts. Beide zeigten kleine Schwächen im Bildmenü, brillierten jedoch mit tollen Fernbedienungen. Der Sony-TV wartet trotz des günstigeren Preises mit einer deutlich üppigeren Ausstattung in den Bereichen Multimedia, Netzwerk und Internet auf. Nur für WLAN muss der Kunde noch 70 Euro drauflegen. Dafür lieferte der Sharp mit 100-Hertz-Technik und Quattron-Panel ein etwas ruhigeres und knackigeres Bild.

Tabelle mit Testergebnissen

Nächste passende Artikel

4K-UHD Roku-TV Sharp 55F2JE

Smart-TVs

Sharp bringt neue Smart-TVs mit Roku-OS
Sharp UD-P20U-W

Luftentfeuchter für größere…

Sharp UD-P20U-W im Praxistest
sharp-yc-pg284ae-s-mikrowelle-mit-grill-im-test

Mikrowelle mit Grill-Funktion

Sharp YC-PG284AE-S im Test: Schnell lecker Essen
Online_Sharp-Digitalradio-Tokyo_Produkt-mit-Antenne_linksgedreht

Digital-Radio

Sharp Tokyo Digital Radio im Praxis-Check
Die HTSB100 ist eine neue günstige Soundbar von Sharp.

Für 32-Zoll-TVs

Sharp HT-SB100: Soundbar für 69 Euro vorgestellt
SHARP Soundbar HT-SBW202

Soundbar

Sharp HT-SBW202 im Test: Soundbar mit Subwoofer…
LC-70UI9362 UHD

Verkaufsstart der…

4K Big Aquos: Sharp bringt Fernseher mit 60- und…
Sharp zeigt 8K-TVs

IFA 2018

Sharp zeigt 8K-TVs: 2. Generation mit 60-, 70- und…
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Wohnzimmer mit Plasma-Fernseher

Vergleichstest

10 LCD- und Plasma-Fernseher im Test

46-Zoll-TVs

Vergleichstest

46-Zoll-TVs für Einsteiger im Test

46/47-Zoll-Mittelklasse-TVs

Vergleichstest

Mittelklasse-LCD-TVs mit 46/47 Zoll im Test

46-/47-Zoll-TVs

Vergleichstest

Fünf 46-/47-Zoll-TVs der Oberklasse im Test

46-/47-Zoll-LCD-Fernseher

Kaufberatung

Top 5: Die besten 46-/47-Zoll-LCD-Fernseher unter 1.200 Euro

Weiter zur Startseite