Vergleichstest
4K-Blu-ray-Player im Test
Smart TV, 3D und sogar Ultra-Full-HD: Die brandneuen Blu-ray-Player von Philips (BDP7700) und Sony (BDP-S790) bieten schon ab 200 Euro die heißesten Technik-Features. Doch welcher von beiden ist der absolute Preisknaller?
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Wir haben die 4k-Blu-ray-Player Philips BDP7700 und Sony BDP-S790 im Vergleichstest. An wen richten sich diese Geräte? Bevor wir die beiden Blu-ray-Player im Detail vergleichen, fangen wir mit einer Kaufberatung an. Anschließend lesen Sie alles zu 4K, 3D, Smart-TV-Fähigkeiten, Bildqualität und mehr.
Kaufberatung: Wer braucht die getesteten 4K-Player?
Unüberschaubar ist die Menge der Blu-ray-Player, die um die Gunst der Käufer buhlen. Den richtigen Spieler zu finden fällt dementsprechend schwer. Doch es gibt drei Fragen, die die Kaufentscheidung erheblich vereinfachen:
- Ist eine hochwertige Verarbeitung wichtig?
- Benötige ich einen hervorragenden Analog-Tonausgang?
- Kann ich auf die neuesten technischen Features wie ein großes Smart-TV-Paket verzichten?
Wenn Sie alle drei Fragen mit "ja" beantworten können, dürften Sie bei Audiospezialisten wie Denon, Pioneer oder T+A fündig werden. Sie werden dann für Ihren Player mindestens 400 Euro ausgeben müssen.
Lautet Ihre Antwort auf alle drei Fragen dagegen "nein", sind die Blu-ray-Player von Philips und Sony heiße Anwärter auf den leeren Platz in Ihrem Wohnzimmer. Denn der Philips BDP7700 und der Sony BDP-S790 sind die ersten Player, die sich laut Datenblatt am neuesten Trend 4K orientieren. Sie sollen also per HDMI Videosignale mindestens mit vierfacher Full-HD-Auflösung ausgeben.
4K-Eigenschaften
Wie es um ihre 4K-Eigenschaften steht, haben wir ausprobiert. Das etwas ernüchternde Ergebnis: Eine Auflösung von 4.096 x 2.160 Bildpunkten gab keiner der Player aus, sondern maximal Quad Full HD, also die vierfache Full-HD-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten. Dem Philips BDP7700 konnten wir gar keine ultrahochauflösenden Signale entlocken. Diese Fähigkeiten soll er per Update erhalten.
3D für Kenner
Was das sonstige Ausstattungspaket anbelangt, gibt es kaum etwas, das diese beiden Spieler nicht können. Dass heute ein Blu-ray-Player alle Dimensionen einer 3D-Scheibe zum Fernseher schickt, ist nicht mehr außergewöhnlich. Doch beide wandeln auch 2D-Inhalte in drei Bilddimensionen, wenngleich das Ergebnis nicht an die Qualität eines guten Original-3D-Films heranreicht. Der BDP-S790 erlaubt es sogar, die 3D-Tiefe einzustellen, wenn die Wirkung zu gering sein sollte oder 3D zu sehr anstrengt.
Selbst wer eine 3D-Fotokamera besitzt, wird mit den Playern zufrieden sein, sie können schließlich 3D-Fotos im MPO-Format anzeigen. Besitzer eines Camcorders, der in 3D Full-HD aufzeichnet, müssen sich jedoch - wie bei den meisten anderen Playern auch - mit 2D begnügen.
Auch eigentlich Antiquitiertes ist bei Sony ein wichtiges Thema. Daher spielt der BDP-S790 wie nahezu alle anderen aktuellen Blu-ray-Player der Japaner hochauflösende Super-Audio-CDs ab. Und die Tonsignale schickt er je nach Wunsch im Original-DSD-Datenstrom oder als gewandeltes PCM-Signal per HDMI zum AV-Receiver.
Smart-TV-Fähigkeiten
Schon lange eine wichtige Rolle für Philips und Sony spielt Smart TV: In dieser Hinsicht sind der BDP7700 und der BDP-S790 recht üppig ausgestattet. Das Sony Entertainment Network enthält etwa Sendungen von SAT.1, ProSieben oder der Tagesschau, 3D-Inhalte sowie ein großes Videoon-Demand-Angebot. Der Philips BDP7700 steht dem in nichts nach und bedient sich etwa bei den Mediatheken von ARD, ZDF oder ARTE.
Damit dafür keine Kabel erforderlich sind, besitzen beide ein WLAN-n-Modul. Das ist auch hilfreich, wenn es um das Streamen von Videos, Bildern und Fotos von UPnP-Servern geht. Oder wenn der Nutzer mit einer App die Player vom Smartphone aus steuern will.
Waren die ersten Versuche dieser kostenlosen Mini-Anwendungen reine Abbilder der traditionellen Fernbedienung, so kommen heute immer mehr Funktionen dazu, die einen wirklichen Mehrwert bieten. Die Sony-App MediaRemote etwa zeigt Filminformationen zum aktuellen oder zu bereits angeschauten Filmen an, die sich das Smartphone aus dem Internet von der Gracenote-Datenbank holt.
Der Nutzer kann auch über das Touch-Display im Internet surfen. Er schickt dann eine Seite per Knopfdruck zum Blu-ray-Player und damit auf den TV-Bildschirm. Das Smartphone dient dann weiter als Mousepad, um den Mauszeiger über die Webseite zu bewegen.
Auch die Philips-App MyRemote hilft dem Nutzer. Er kann beispielsweise den Netzwerk-Server nach Medien durchsuchen. Gefällt ihm etwa ein Bild, bringt er es per Knopfdruck auf den TV-Bildschirm. Alternativ verbindet er eine USB-Funktastatur zur Steuerung und Texteingabe.
Schnittstellen für älteres Equipment
So schön die neue smarte Welt auch ist, es gibt immer noch Grenzen. So zeigt keiner der Player Flash-Videos auf Webseiten an. Der Sony gibt zudem alle Inhalte aus dem Netz mit 60 Hertz wieder, was zu leichtem Ruckeln führen kann. Der Philips wiederum spielt Audiodateien im WMAund FLAC-Format zwar von verbundenen USB-Speichern, aber nicht von Netzwerk-Servern ab.
Auch wenn die Player stark am Puls der Zeit sind, verlieren sie diejenigen Nutzer nicht aus den Augen, die älteres Elektronik-Equipment zu Hause haben. Besitzt man etwa einen AV-Receiver, der vor über zwei Jahren auf den Markt kam, wird es schwierig, 3D-Filme zu schauen, da sie die 3D-Inhalte per HDMI nicht durchschleifen können.
Beide Player bieten aber eine Lösung, damit es dennoch funktioniert:
- Der Philips schickt das Bild per HDMI zum TV und den Surround-Ton über seinen analogen 7.1-Ausgang zum AV-Receiver. Mit dieser Lösung lassen sich auch alte reine Analog-Verstärker weiter nutzen. Klanglich kann diese Lösung jedoch bei Weitem nicht mit HDMI mithalten, und man sollte - wenn möglich - den S/PDIF-Ausgang nutzen.
- Der Sony verfügt über einen zweiten HDMI-Ausgang, der - wenn gewünscht - nur Tonsignale ausgibt und so den Verstärker versorgt.
Bildqualität
Geht es um das herausragende Bild, ist vor allem der Sony zu empfehlen. Er übertreibt es nie mit der Schärfe, sodass sich störende Artefakte bilden würden. Vor allem beim Skalieren und bei der Vollbildwandlung leistet er außerordentlich gute Arbeit. Und enthält eine Quelle Rauschen oder Komprimierungs-Artefakte, hat er die richtigen Mittel, um sie zu minimieren. Dank vieler Einstellmöglichkeiten wie Kontrast-, Textur-Remaster oder Super-Auflösung können Experten das Optimum aus jeder Quelle herausholen. Doch bereits die Standard-Einstellungen überzeugen.
Beibehalten sollte man die Farbausgabe (also bei einem YCC-Signal belassen) und nicht auf ein RGB-Signal ändern. Denn in diesem Fall arbeitet der Sony bei der Farbraumkonvertierung nicht ganz exakt, was zu leichten Farbverschiebungen führt.
Der Philips überlässt dem Nutzer diese Entscheidung nicht: Er gibt deshalb bei angeschlossenem Fernseher ein farbrichtiges YCC-Signal aus.
Dafür leistet sich der BDP7700 an anderer Stelle einen kleinen Patzer. Es gibt derzeit noch einen Software-Fehler bei der Vollbildwandlung. Deshalb fransen Kanten von Objekten aus, wenn es sich um eine Quelle auf Basis von Halbbildern handelt. Philips hat jedoch versprochen, diesen Fehler per Update rasch zu beheben.
Mit Vollbildquellen kann der Philips-Player richtig umgehen. Er meistert Aufgaben wie Skalieren, Quantisieren oder Interpolieren bravourös, sodass auch ein anspruchsvoller Heimcineast gerne Film-DVDs oder Blu-rays einlegt.
Reaktionszeiten
Beeindruckend bei beiden Playern sind auch die Reaktionszeiten. Bildschirmmenüs lassen sich flüssig bedienen und die Ladezeiten von Disks befinden sich auf einem erfreulich niedrigen Niveau. Vor allem der Sony rast förmlich durch die Menüs. Der Philips lässt es kaum gemächlicher angehen, hängte sich in unseren Tests aber wenige Male auf, was einen Neustart erforderte. Auch hier könnte ein Software-Update Besserung bringen.
So topmodern wie die Player im Inneren sind, wirken sie auch äußerlich. Beide setzen auf Hochglanz-Optik und besitzen Sensortasten an ihrer Oberseite. Beim Drücken der Sensortasten bemerkt man jedoch auch, dass für diesen günstigen Preis ein wenig bei der Verarbeitung gespart wurde. Die Oberfläche besteht in beiden Fällen aus leichtem Kunststoff, der recht leicht verkratzt.
Fazit
So viele Funktionen zu einem so günstigen Preis, das gab es noch nie. Für die 50 Euro weniger, die Philips für den BDP7700 verlangt, muss man jedoch auch einige wenige Abstriche in Kauf nehmen wie einen zweiten HDMI-Ausgang und eine etwas schlechtere Bildqualität. Der Sony BDP-S790 ist dagegen für all diejenigen ein absoluter Kauftipp, die sich für die Zukunft optimal rüsten wollen.
Tabelle: Daten und Messwerte im Überblick
Tabelle: Testergebnisse im Überblick
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