Vergleichstest
Acer vs. Viewsonic: LED/Laser-DLP-Projektoren im Test
Bisher gab es Projektoren mit LED oder Laser anstatt konventioneller Lampe nur im Billig- und im High-End-Sektor. video hat die Vorreiter der Hybrid-Mittelklasse von Acer und ViewSonic zum Test bestellt.
Projektoren mit LEDs statt konventionellem Leuchtmittel findet man bislang selten auf dem Markt. Entweder sind es lichtschwache Pocket-Beamer oder unbezahlbare High-End-Projektoren, die die Halbleiter statt der gängigen Quecksilberdampf-Hochdruck-Gasentladungsleuchte einsetzen, wie die konventionelle Projektorlampe vollständig heißt. Vor allem ein Problem stand der Massenverbreitung bislang im Weg: Die grüne LED ist entweder preiswert oder hell. Daher waren LED-Projektoren bisher entweder zu dunkel oder zu teuer.
Die Vorteile von LED gegenüber der konventionellen Lampe
- Dank des besseren Wirkungsgrades verringert sich der Stromverbrauch, und sie benötigt weniger Kühlung.
- Sie enthält kein Quecksilber, das erleichtert die Entsorgung.
- Schnelle Schaltzyklen von drei farbigen Lichtquellen erlauben eine Farbumschaltung, die das Farbrad ersetzt.
Grüne LED = blauer Laser
Nachteilig ist nur das Problem mit der grünen LED. Acer und ViewSonic bauen nun die ersten Heimkino-Projektoren, die das Problem für die Mittelklasse, also gute Farben bei hoher Helligkeit zu einem vernünftigen Preis, mit einem pfiffigen Trick angehen. Casio war der erste Hersteller, der ihn vor ein paar Jahren bei seinen Business-Beamern anwendete, und nun haben die zwei Testgeräte-Hersteller das Prinzip so verfeinert, dass auch heimkinotaugliche Farben dabei herauskommen.
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Wenn keine grüne LED mit genügend Wirkungsgrad zur Verfügung steht, muss das grüne Licht eben woanders herkommen. Hierfür verwenden die Entwickler ein Array preiswerter aber sehr effizienter blauer Laser und beschießen damit einen phosphorähnlichen Leuchtstoff, der durch den Laserbeschuss grün aufleuchtet. Nun stehen alle drei Grundfarben für die Projektion bereit.
Der Acer K750 und der ViewSonic Pro9000 sind im Gegensatz zu ihren High-End-Pur-LED-Geschwistern mit unter 2.500 Euro preiswert, winzig klein, benötigen weniger Strom, entwickeln kaum Abwärme und liefern trotzdem sehr ordentliche Farben nahe der Videonorm REC709. Auf der anderen Seite reichen die Schaltzeiten des nachleuchtenden Phosphors (bislang) nicht für die 3D-Wiedergabe; darauf müssen die Testgeräte verzichten.
Und die Riesenfarbräume der Profis, Adobe RGB und DCI, sind bei Grün nicht erreichbar. Auch gibt es hier nur ein einfaches Zoom-Objektiv ohne Lensshift. Dafür wird die Lebensdauer der Leuchtmittel mit hervorragenden 20.000 Stunden angegeben.
Acer K750
Der Acer K750 wird mit einer Transporttasche geliefert, und auch die Fernbedienung mit Mausfunktionen zeugt vom Erbe aus der Präsentationstechnik. Sie beleuchtet dezent die wichtigsten Tasten.
Der Beamer wirkt erstaunlich kompakt. Sein simples, relativ kurzes Zoom-Objektiv bildet schön scharf bis in die Ecken ab und zeigt kaum Verzeichnung. Dafür, dass er auch nach Stunden kaum warm wurde, bliesen die Kühlventilatoren ganz erheblich.
Die Menüs wirken aufgeräumt und übersichtlich. Angenehm für Techniker: Die Regler zur Farbjustage beschränken sich nicht auf die Farbtemperatur, sondern umfassen ein Farbmanagement für die Farbmischung aller Primär- und Sekundärfarben.
ViewSonic Pro9000
Im ViewSonic-Beamer steckt im Kern die gleiche Light Engine. Aber das futuristische Gehäuse wirkt wertiger und die Kühlung scheint effizienter integriert zu sein, weshalb sein Gebläse deutlich leiser agierte. In puncto Objektiv und Funktionalität gleichen sich die Geräte. Die Fernbedienung mit dezenten Leuchttasten bietet viele Direkttasten, sodass man das Menü fast nie braucht. Auch hier ist die Tragetasche serienmäßig. Leider war die Farbabstimmung beim Testgerät noch nicht endgültig, weshalb die Kalibrierung etwas aufwendiger geriet.
Bildqualität
Einmal gleich auf Norm eingestellt, ließen die Tester beide Beamer nebeneinander auf die 3,5 Meter breite CinemaScope-Leinwand des Testkinos projizieren. Sie verhielten sich nahezu identisch und zeigten ein etwa gleich helles Full-HD-Bild von knackiger Schärfe mit sehr gutem Kontrast bei ordentlichem Schwarz für Projektoren ohne adaptive Blende.
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Es mag an der noch nicht ganz endgültigen Firmware des ViewSonic gelegen haben, dass der Acer ein wenig plastischer und sein Bild tiefer wirkte. Die Scaler beider Probanden arbeiteten artefaktarm und zeigten selbst DVDs scharf, nur der De-Interlacer reagierte bei PAL etwas unempfindlich und träge, 1080i-Material meisterte er besser.
Welches Fazit lässt sich ziehen? Sind die Probanden Ökobeamer, weil sie frei von Quecksilber sind und langlebig bei geringem Energieverbrauch? Instant-On und -Off sind angenehm. Beide Modelle kosten so viel wie konventionelle Beamer ähnlicher Qualität inklusive mehrerer Ersatzlampen.
Fazit
Der Acer K750 und der ViewSonic Pro9000 sind die Vorboten der nächsten Heimkinoprojektor-Generationen. Trotz einiger offener Punkte wie 3D sind sie mit ihrer Nachhaltigkeit und schon sehr guten Bild-Performance auf dem richtigen Weg. Wer einen hellen, langlebigen Beamer sucht, der einfach zu handhaben ist, der liegt bei beiden Testgeräten goldrichtig.
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