Im Test: Projektoren
Projektoren von LG und Mitsubishi im Test
Zwei Projektoren der gehobenen Einstiegsklasse hat sich die Redaktion ins Testlabor geholt. Welche Technik ist unter 2.000 Euro besser: Mitsubishi mit DLP oder LG mit SXRD? Ein Duell der Spiegel: Farbrad gegen Flüssigkristall.
Die beiden Testgeräte von LG und Mitsubishi gehörten zu den eher unspektakulären Neuheiten der Funkausstellung. Weder der AF115 noch der HC4000 stachen in der Messeberichterstattung hervor. Doch oft lassen sich unter den im ersten Moment weniger auffallenden Produkten echte Schnäppchen entdecken.
Weder ein DLP mit vergüteter Optik und Dark-Chip-3-Technik noch ein echter LCoS-Projektor mit den edlen SXRD-Chips von Sony waren bislang für deutlich unter 2.000 Euro zu bekommen. Es stellt sich die Frage: Bleiben die High-End-Eigenschaften dieser Features in den preiswerten Geräten erhalten? Oder sind sie nur noch Show für das Datenblatt?
Dass sich Technologien aus der Oberklasse im Laufe der Jahre und dank der Massenfertigung in immer preiswerter werdende Produkte integrieren lassen, ist seit ABS und Airbag bekannt, nur vollzog sich diese Entwicklung in den letzten Jahren bei Projektoren immer rasanter. Der Trend geht zu immer tiefer werdendem Schwarz bei immer heller werdendem Bild mit immer genauer reproduzierten Farben.
Der LG AF115 fällt wie alle LCoS-Projektoren vergleichsweise groß aus, ohne klobig zu wirken. Das hochglänzende, schwarze Gehäuse zieren, in dezentem Grau gehalten, die Logos des HQV-Signalprozessors von Silicon Optix und das ISFccc-Zertifikat. Letzteres bedeutet, dass der Beamer so eingerichtet ist, dass ein Fachmann in der Lage ist, ihn vor Ort auf den Punkt zu kalibrieren.
Optimale Einstellungen
Bildmodus: Experte1Kontrast: 50Helligkeit: 50Kontrast Schärfe: 50Farbe: 48Farbton: 0Neuer Kontrast: ausFrische Farben: ausReal Cinema: einSchwarzwert: hochGamma-Modus: VorgabeEinstellungen: mittelWeißabgleich: warmKontrast RGB: 8/0/-2Helligkeit RGB: 0/0/-5NTSC-Optimierung: AutoVoreinstellung: ausVollbild: 100%Farbverwaltung Rot: 0/-1/0Farbverwaltung Grün: 0/0/9Farbverwaltung Blau: 0/0/8Farbverwaltung Cyan: 0/0/0Farbverwaltung Gelb: 0/-5/0Farbverwg. Magenta: 0/0/10
Der Mitsubishi-Karton mit dem HC4000 passt gut dreimal in den des LG. Entsprechend zierlich wirkt das DLP-Gerät neben seinem Konkurrenten. Für 200 Euro weniger muss man auf den ersten Blick eigentlich nur auf den Lensshift verzichten, also die Möglichkeit, das Bild vertikal per Objektiv zu verschieben.
Die Projektionsrichtung liegt beim Mitsubishi fest, man muss also nur ein wenig genauer die Positionierung des Beamers planen. Auch ohne ISF-Menü bietet der HC4000 drei Speicher und alle Parameter, um die Wiedergabe zu optimieren, inklusive der neuerdings aus den größeren Modellen adaptierten Justage-Möglichkeit für die Primär- (RGB) und Sekundärfarben (Cyan, Magenta und Gelb).
Das Duell beginnt
Der Mitsubishi-Beamer besitzt einen herkömmlichen Objektivdeckel, der auf dem Fokusring einrastet. Das ist ein guter Transportschutz, in der Praxis aber nicht nützlich.
Dagegen ist die Schutzkappe des LG-Projektors größer als das Objektiv und passt genau in die Gehäuse-Aussparung - und zwar in jeder Shift- Stellung des Linsensystems. Diesen Deckel kann man also aufsetzen und abnehmen, ohne das Bild zu verstellen. Das ist simpel, aber praktisch.
Dank des beeindruckend weit verstellbaren Zooms und des riesigen Shift-Bereichs von mehr als einer Bildhöhe lässt sich der Koreaner leicht auf die Bildwand ausrichten. Das Verstellen per Shift-Rad und Objektiv-Rändelschraube geht fast so spielfrei und leichtgängig wie bei einer Spiegelreflexkamera vonstatten.
Testurteil:
LG AF115
€ 1.700; www.lge.de
+ sehr flexibles Objektiv+ schön hell+ guter Kontrast- Objektiv-Fokus nicht perfekt
Gesamtwertung: gut 72 %
Preis/Leistung: sehr gut
Auch der Zoomhebel und die Fokusrändelschraube des Mitsubishi deuten auf eine hohe Qualität hin und erlauben, wenn der Projektor einmal an der richtigen Stelle steht, ein exaktes Scharfstellen. Die Linsenvergütung namens "Diamond Lens" scheint gut zu sein: Jedes Pixel zeigt sich als kristallklares Quadrat. Nur mit einem weißen Testgitter lässt sich zu den Ecken hin noch ein wenig chromatische Aberration erkennen: als minimale Farbsäume.
Davon ist der LG weit entfernt. Zum einen kämpft er wie alle 3-Chip-Geräte mit der Konvergenz, besteht er doch im Gegensatz zum 1-Chip-Mitsubishi eigentlich aus drei Projektoren, die nie perfekt deckungsgleich liegen können. Aber auch einzelne Farben vermag die koreanische Optik nicht so knackig abzubilden.
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