PS4 vs. Xbox One

Blu-ray-Player und Streaming-Funktionen der Spielekonsolen im Test

25.2.2015 von Reinhard Otter

Blu-Ray-Player im Test: Xbox One und PlayStation 4 haben in den letzten Monaten einige neue Funktionen einstudiert. Sie treten deshalb, mit frischer Software bestückt, wieder einmal im video-Testraum auf. Sind sie jetzt fit für spielerisch geniales Home Entertainment?

ca. 5:40 Min

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PS4 vs. Xbox One
PS4 vs. Xbox One
© Archiv

PS4 oder Xbox One - wer ist besser als Blu-Ray-Player und Streaming-Box? Unser Test klärt auf: Vor gut einem Jahr hatten die beiden Spielkonsolen von Microsoft und Sony ihren ersten Auftritt im Testraum. Sie sollten zeigen, dass sie neben ihrer Kernkompetenz als High-End-Gamer auch hochwertige Zuspieler fürs Heimkino sind. Das Ergebnis beim Test von PS4 und Xbox One war durchwachsen: Wenige Audio-Video-Funktionen, Schwächen in der Bildverarbeitung und nur eine kleine Auswahl an Netzwerk- und Streaming-Talenten ließen die beiden Edelkonsolen auf die letzten Plätze der video-Bestenliste für Blu-ray-Player landen. Die PlayStation 4 zog in puncto Heimkino-Funktionen etwa gegenüber ihrer Vorgängerin PS3 deutlich den Kürzeren.

PS4 und Xbox One: Regelmäßige Updates

Konsolen gehen mit der Zeit. Auch die PlayStation 3 lernte viele ihrer heute selbstverständlichen Funktionen erst nach der Einführung. Tatsächlich erfährt kaum eine Gerätegattung so viele Updates wie die beliebten Daddelkisten. Wer seine Konsole nur selten nutzt, der hat leicht das Gefühl, das Gerät müsse bei jedem Hochfahren zunächst neue Software laden, bevor der Spaß startet.


Playstation 4
Spielstein: Aufrecht macht die PS4 eine gute Figur. Mittlerweile gibt es sie mit einer Stereokamera ähnlich Kinect von Microsoft. Sprachbefehle nimmt sie indes auch per Headset entgegen.
© Sony, Reinhard Otter

Im Durchschnitt gibt es für PS4 und Xbox One immerhin jeden Monat ein Update, das aber häufig auch nur Fehler in der Software korrigieren oder den Betrieb des Gerätes stabiler machen soll. Dennoch haben die Xbox One sowie die PlayStation 4 seit ihrer Einführung Ende 2013 auch eine ganze Reihe neuer Funktionen gelernt. Es lohnt sich also, sie ein zweites Mal unter die Lupe zu nehmen.

Neuerungen ergaben sich schon in der Hardware-Konfiguration der Konsolen: Die Xbox One ist seit letztem Sommer auch ohne den Kinect-Kamera- und Mikrofon-Sensor zu haben und kostet in ihrer Basisversion jetzt genauso viel wie die PlayStation 4: etwa 400 Euro; bisweilen gibt es noch günstigere Aktionsangebote. Andererseits gehört zur PS4 jetzt ebenfalls ein stereoskopischer Kamerasensor. Die Preise der beiden Konsolen haben sich so im Verhältnis zur jeweiligen Ausstattung weitgehend angenähert.

Xbox One
Universalkiste: Die Xbox One ist mit und ohne Kinect-Sensor zu haben. Dank Gesichtserkennung erleichtert der die Bedienung, steht aber wegen Datenschutz-Bedenken in der Kritik.
© Microsoft, Reinhard Otter

Neue Xbox-Funktionen

Vor einem Jahr war die Xbox One der PlayStation 4 in Sachen Home Entertainment leicht überlegen. Seitdem hat sie in diesem Bereich einige Verbesserungen erfahren:

  • TV-Streaming via Zattoo, Online-Videotheken und andere Apps waren zum Start nur zugänglich, wenn man einen kostenpflichtigen Xbox-Gold-Account hatte. Diese Verknüpfung hat Microsoft viel Kritik eingebracht - und wurde inzwischen abgeschafft.
  • Neben dem durchgeschleiften TV-Bild von einer separaten Digital-TV-Box kann die Xbox heute mit passenden USB-Sticks auch selbst DVB-C- und DVB-T-Sendungen empfangen.
  • Der One-Guide liefert Programminfos zu allen TV-Varianten: USB-Stick, Zattoo und Durchschleifen per HDMI.
Xbox One Musikdatenbank
Erkennungsdienst: Die Xbox One erkennt Audio-CDs mithilfe der Gracenote-Musikdatenbank und zeigt den Inhalt an.
© Microsoft, Reinhard Otter
Xbox One Guide
Wegweiser: Der One Guide zeigt das Programm für alle TV-Quellen – egal ob DVB-Stick, Zattoo oder vom Sat-Receiver.
© Microsoft, Reinhard Otter

 

  • Die Xbox One hatte zum Start nur einen DLNA-Renderer. Jetzt bietet sie auch einen Media-Player, der Videos, Fotos und Musik von USB-Speichern und Medienservern im Heimnetzwerk abspielt. Der Player gab im Test die meisten gängigen Audio- und Videoformate wieder - abgesehen von Musik mit hohen Abtastraten sowie ein paar Audio- und Video-Codecs in MKV-Containern.
  • Der CD-Player ruft bei der Wiedergabe Album-Cover und Musikinfos aus dem Internt ab.
  • Schließlich bietet die Xbox One inzwischen Zugang zu allen relevanten Online-Videotheken wie Amazon, maxdome, Netflix, WATCHEVER sowie Sky Snap und Sky Online - neben der eigenen Xbox-Videothek.
Xbox One Pinnwand
Pinnwand: Im persönlichen Bereich des Xbox-Menüs lassen sich Lieblings-Apps, -spiele, -filme und Musiksammlungen ablegen.
© Microsoft, Reinhard Otter

Neuerungen der PS4

Auch die Sony-Konsole hat einige Updates und neue Funktionen erhalten:

  • Sie spielt jetzt MP3- und AAC-Musik von USB-Sticks. Die Stücke müssen allerdings in einem speziellen Ordner namens Music auf der obersten Ebene des Datenträgers gespeichert sein. Ein vollwertiger USB-Player oder DLNA-Client für andere Formate fehlt.
  • Auch die PS4 hat jetzt mehr OnlineDienste an Bord: Neben Amazon, maxdome und WATCHEVER kennt sie Netflix, Mubi sowie ein paar weitere Video-Apps wie YouTube, Vevo und UStream.
  • Der HDCP-Kopierschutz am HDMI-Ausgang lässt sich deaktivieren. Auf dieses Weise kann man nicht kopiergeschützte Inhalte wie etwa Spiele-Mitschnitte verlustfrei mit externen Videograbbern aufzeichnen. Spielfilme und andere kopiergeschützte Inhalte gibt die PS4 in dieser Einstellung allerdings nicht aus.
PS4 Menü
Unverständlich: Audio-CDs spielt die PS4 noch immer nicht ab – im Gegensatz zu DVD- und Blu-ray-Filmen.
© Sony, Reinhard Otter
PS4 Menü
Zuwachs: Neben verbreiteten Video-Apps wie Netflix und YouTube ist auch die Independant-Videothek MUBI neu.
© Sony, Reinhard Otter

3D und mehr Filmtalente

Beide Konsolen mussten bislang viel Kritik an ihren Funktionen als Blu-ray-Player einstecken. Doch auch hier haben die Hersteller nachgebessert. Wichtigstes Beispiel: Beide geben jetzt 3D-Filme von Blu-ray Disc aus. Eine 2D-3D-Wandlung haben die Konsolen allerdings nicht an Bord. Auch in ihren Audiofunktionen haben sie dazugelernt und geben HD-Filmton jetzt wahlweise als Rohdatenstrom aus. Zusammen mit einem passenden AV-Receiver bietet diese Übertragungsvariante erfahrungsgemäß die beste Tonqualität.

Besonders erfreulich waren aber die Optimierungen in puncto Bildqualität. Die Microsoft-Konsole hatte sich im ersten Test als wenig tauglich für den europäischen 50-Hertz-Videostandard erwiesen, da sie solche Inhalte stets in 60 Hertz umrechnete - mit entsprechend störendem Ruckeln. Dieser Bug ist längst behoben, und so bot die Xbox One jetzt in allen Video- Varianten sehr ordentliche Leistungen.

DVD-Inhalte skalierte sie akkurat auf Full HD hoch und zeigte dabei nur mit Video-Quellmaterial minimales Kantenflimmern. Blu-ray-Filme sahen via Xbox One erst recht optimal aus. Neu in ihrer Funktion als Scheibendreher ist zudem, dass sie nun auch selbstgebrannte Discs abspielt, sofern es sich um Video-DVDs oder -Blu-rays handelte. Mit Daten-Discs harmoniert sie nach wie vor nicht.

Auch die PS4 hat dazugelernt: Während ihr DVD-Scaler noch vor einem Jahr indiskutable Leistungen geboten hatte, ist die Wiedergabe von PAL-Discs heute deutlich besser. Allerdings bot die PS4 mit Blu-ray Discs einen sonderbaren Effekt: Unabhängig von der Bildjustage stellte die Konsole HD-Filme stets ein bisschen vergrößert auf dem TV dar - als gäbe es noch den Overscan im Bild aus Röhren-TV-Zeiten. In Menüs oder Spielen auf der PS4 war diese Vergrößerung dagegen nicht festzustellen. In der Bildqualität fiel das Ganze nur in feinen Strukturen auf, allerdings ging stets ein bisschen vom Filmbild verloren.

Spiele im Kleinformat

Das jüngste Mitglied der Sony-Gamer-Familie passt in eine Handfläche: Die PS TV ist die kleinste PlayStation aller Zeiten. In puncto Prozessor- und Grafikleistung entspricht sie etwa der mobilen PS Vita, wird aber an einen Flat-TV angeschlossen. Per WLAN oder LAN-Netzwerk-Anschluss kann die Konsole PS Vita- Spiele direkt in ihren Speicher oder auf PS Vita-Speicherchips laden und selbstständig spielen.

Gesteuert wird über die gleichen Controller wie an der großen Konsole. Zu Hochform läuft die PS TV indes auf, wenn sie mit einer PS4 gekoppelt wird. Deren Spiele holt sie übers Heimnetzwerk - mit schnellen Verbindungen sogar via Internet - auf den TV-Schirm. So sollen sich PS4-Spiele etwa abwechselnd im Wohnzimmer und im Hobbyraum spielen lassen.

PS TV
PS TV
© Sony, Reinhard Otter

PS TV hat selbst eine ganze Reihe Streaming-Funktionen: Sie holt Videos, Fotos und Musik von Computern im lokalen Netzwerk, wenn dort ein zugehöriges Streaming-Programm installiert ist, das Mediendateien ähnlich wie ein DLNA-Server katalogisiert. Zu herkömmlichen UPnP-/DLNA-Servern ist das aber nicht kompatibel. Die PS TV kann auch Filme und Musik aus den Sony-Diensten Video und Music Unlimited abspielen. Weitere Online-Videotheken oder -Musikdienste unterstützt die Box aber nicht - auch nicht über die Remote-Verbindung mit der PS4.

Fazit

An Funktionen sind PS4 und Xbox One deutlich gewachsen, die Xbox One ist inzwischen sogar ein fast rundum empfehlenswerter Entertainer geworden. Allerdings sollten die beiden Spieler endlich das bringen, was wir von Anfang an von ihnen erwartet haben - dass sie auch fit sind für Spiele und Filme in UHD-Auflösung.

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