Vergleichstest
Sony vs. Apple: Duell der Media-Player
Erst Smartphone, dann Tablet-PC und jetzt der Fernseher: Sony bringt mit der NSZ-GS7 die erste Google-TV -Box auf den deutschen Markt und will damit das Wohnzimmer erobern. Das ist eine klare Kampfansage an den Multimedia-Player Apple TV.
Goople Maps fehlt auf dem kommenden Apple iPhone 5, der Google-Dienst YouTube ebenfalls und die Patentstreitigkeien zwischen Apple und Google sind noch lange nicht beigelegt: Die beiden Giganten kämpfen erbittert um die Vorherrschaft bei Smartphones und Tablet-PCs. Und jetzt strecken beide ihre Fühler nach dem Fernseher aus, indem sie Internet und Fernsehen besser als jeder zuvor kombinieren wollen.
Aber wer bietet das bessere System für den Fernseher? Um diese Frage zu beantworten, haben wir ein nicht ganz finales Vorserienmuster der Google-TV-Box NSZ-GS7 von Sony mit dem bereits erhältlichen Apple TV verglichen.
Apple TV
Apple schielt schon länger nach den TV-Geräten. Schon im September 2006 stellte das Unternehmen aus Cupertino die erste Generation ihrer Multimedia-Box Apple TV vor. Mittlerweile ist die dritte Generation auf dem Markt.
Sie ist das zentrale Bindeglied in der Apple-Welt zum Fernseher. Ob vom iPhone, iPod touch, iPad oder per iTunes vom Computer: Per Knopfdruck schickt der Nutzer Videos, Musik und Fotos über das Heimnetz zur Apple TV-Box und damit zum TV. Denn beide sind per HDMI miteinander verbunden. Im Gegenzug kann Apple TV auf Medien vom Rechner zugreifen, wenn darauf iTunes installiert ist.
Daneben nutzt die Multimedia-Box das Internet: Der Nutzer hat Zugang zum riesigen Video-on-Demand-Angebot des iTunes Store, zum Musik-Cloud-Dienst iTunes Match, um überall auf seine Musik zuzugreifen, und zu anderen Online-Diensten wie YouTube oder Flickr.
Google TV - Die Anfänge
Mit der Google-TV-Box NSZ-GS7, die Sony Mitte September auf den deutschen Markt bringen will, betritt auch Google kein Neuland. Schon Ende 2010 waren erste Google-Fernseher von Sony in den USA erhältlich und Logitech führte eine Google-TV-Box ein. Die Reaktionen waren eher verhalten. Ein Grund war der Boykott großer Fernsehsender wie ABC, NBC, CBS oder Fox. Google wollte über seine Suche den direkten Zugriff auf die Online-Mediatheken der Sender ermöglichen. Diese fürchteten jedoch um ihre Werbeumsätze und hatten urheberrechtliche Bedenken.
Die Basis dieser ersten Lösungen war bereits das Betriebssystem Android, das auch auf Smartphones und Tablet-PCs installiert ist. Obwohl diese Geräte nicht in Deutschland auf den Markt kamen, sind hierzulande seit längerem smarte Media-Player erhältlich, die die Android-Software nutzen und sich mit dem Fernseher verbinden lassen, etwa die Hama Internet-TV-Box. Der Vorteil: Diese Player können auf einen Teil der Apps von Google play zugreifen und daher mit zusätzlichen Funktionen aufgerüstet werden.
Sony NSZ-GS7: Google-TV-Box
Was die neue Google-TV-Box von Sony schon beim ersten Anschalten von diesen Lösungen unterscheidet, ist eine durchgängige Menüstruktur, in die Android nicht einfach eingepflanzt wurde. Auch sonst geht die Google-Lösung an vielen Stellen weiter. Der wohl auffälligste Unterschied ist die Fernbedienung: Sie besitzt ein Touchpad auf der einen Seite und eine Tastatur auf der anderen: zwei Dinge, die nötig sind, um bequem im Internet zu surfen.
Zudem soll die Fernbedienung ein Mikrofon besitzen, um die Box per Sprache zu steuern. Laut Sony ist in die Fernbedienung für Spielefans auch ein dreiachsiger Bewegungssensor integriert, um sie als Controller zu nutzen. Beide Funktionen konnten wir leider noch nicht ausprobieren.
Die Verbindung von TV und Internet
Sony geht es jedoch vor allem um die optimale Kombination von Fernsehen und Web. Daher findet man auf der Rückseite der Box neben einem HDMI-Ausgang zum Anschließen eines Fernsehers auch einen HDMI-Eingang. Daran lassen sich Set-Top-Boxen, Blu-ray-Player oder AVReceiver anstöpseln, die über die Google-TV-Box sogar im Standby-Betrieb zum Fernseher durchgeschleift werden.
Der Nutzer kann so im Internet surfen, auf Facebook diskutieren oder einer Twitter-Meldung abschicken, während er weiter fernsieht. Denn die Menüs legen sich halbtransparent über das Bild vom HDMI-Eingang oder es wird in einem kleinen Fenster weiter angezeigt. Außerdem lässt sich die Fernbedienung anlernen, um die angeschlossenen Geräte per separaten Infrarot-Sender zu steuern. Man braucht also nur den Geber der Google-TV-Box, um den TV-Sender zu wechseln, die Wiedergabe eines Films zu starten oder sich im Internet die Zeit zu vertreiben.
Was der Nutzer an Web-Inhalten findet, ist immens. Über einen eingebauten Web-Browser (Google Chrome), der etwa Apple TV fehlt, kann er auch Flash-Videos betrachten. Oder er installiert über den App Store Google play zusätzliche Dienste: für Nachrichten ARD Tagesschau, für TV-Sendungen MySpass oder für Musik Napster.
Apps und Video-Dienste
Doch nicht alle Apps, die für Smartphones verfügbar sind, lassen sich auch auf der Google-TV-Box installieren. So fehlten im Test etwa die Apps für Zattoo, Spotify oder Vimeo. Das ist jedoch weitaus mehr als bei Apple TV: Auf Apples Box lassen sich keine zusätzlichen Dienste integrieren.
Für Nutzer smarter TV-Geräte und Player sind vor allem Video-Angebote attraktiv, wie unsere Umfrage bestätigte. Mit dem riesigen Verleih-Angebot des iTunes Store auf Apple TV kann derzeit kaum ein Dienst konkurrieren. Auch nicht der Sony-Dienst Video Unlimited, der auf unserem Vorabmuster der NSZ-GS7 installiert war.
Video-on-Demand-Dienste wie Maxdome, Lovefilm, Videoload oder Acetrax suchten wir dagegen vergeblich. Sie könnten aber noch nachgereicht werden. Sony hat jedenfalls für den Marktstart zusätzliche lokale Content-Partner angekündigt. Nützlich wäre aus unserer Sicht auch die Integration der Mediatheken von TV-Sendern. In diesem Fall würde auch die anpassbare Google-Suche nach Videos mehr Ergebnisse liefern, die selbst installierte Apps durchforstet.
Aber Google legt gerade nach. Auf Android-Smartphones ist seit Mitte August die App Google Movies installierbar, um Videos auszuleihen. Diese App auch auf die Google-TV-Box zu bringen bietet sich also an.
Um Videos auf Heim-Servern abzuspielen, nutzt die Google-TV-Box UPnP und ist damit zu den meisten vernetzten Unterhaltungselektronik-Produkten kompatibel. Apple setzt dagegen auf AirPlay. Daher kann Apple TV als Server nur iPhone, iPod oder iTunes nutzen. Dank dieser hausinternen Lösung ist die Bedienung einfach und es gibt selten Probleme.
Dafür schränkt Apple die Anzahl der abspielbaren Medienformate ein. AVI-, MKV-Filmdateien und Musik im FLAC-Format lassen sich etwa nicht abspielen. Die Sony-Box gibt dank der Apps fast jedes Format wieder. Beide Player zeigen Filme mit 24 Bildern pro Sekunde nicht nativ an. Die NSZ-GS7 gab auch unsere Testdateien in p25 mit 60 Hertz wieder, was zu Ruckeln führte. Das sollte in der finalen Firmware nachgebessert werden.
Fazit
Sonys NSZ-GS7 ist die zurzeit am besten durchdachte Lösung, den Fernseher smarter zu machen. Das gilt nicht für Apple-Nutzer: Für sie bleibt Apple TV die optimale Box, um Filme, Musik, Fotos und das Web auf den TV zu bringen.
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