Freie Platzwahl

Vergleichstest: Wireless Subwoofer

13.3.2011 von Michael Jansen

Hat es bei Ihnen schon gefunkt? Wenn nicht, dann könnte Sie dieser Test von Wireless Subwoofern interessieren. Den Basswürfel je nach Belieben unter dem Sofa oder in der Ecke zu platzieren stellt damit kein Problem mehr dar - oder doch?

ca. 3:10 Min
Vergleich
Subwoofer Triangle Meteor 0.5
Subwoofer Triangle Meteor 0.5
© Triangle

Die Testgeräte


Subwoofer im Heimkino sind nicht nur das sprichwörtliche "Salz in der Suppe", sondern ein Muss. Sie geben Ihrem Kino zu Hause das nötige Fundament.

Subwoofer dürfen irgendwo im Raum stehen, wo gerade Platz ist, denn aufgrund des tiefen Übertragungsbereichs sind sie nicht zu orten - das ist die landläufige Meinung. Da kommt die neue Gattung der Wireless Subwoofer ja wie gelegen, könnte man meinen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Video HomeVision klärt auf und zeigt die Vorteile der flexiblen Boxen, aber auch ihre Grenzen.

Bei der Funkübertragung nutzen die Hersteller das 2,4-GHz-Frequenzband, also genau den Bereich, in dem WLAN, Mobiltelefone und Mikrowellen arbeiten. Durch einen technischen Trick kommen sie sich aber nicht ins Gehege: Die Hersteller der Wireless Woofer verwenden eine Schaltung, die mehrere Kanäle überwacht und bei potenziellen Störsignalen augenblicklich einen freien Kanal wählt.

Die Übertragung erfolgt digital in CD-Qualität. Zum Lieferumfang gehört also immer eine kleine Sendeeinheit, deren Eingang direkt an den LFE-Out des AV-Receivers angeschlossen wird und die analoge Signale digitalisiert. Nach einigen Sekunden Synchronisierung steht die Verbindung zum Empfänger im Bass, und der Heimkinospaß kann beginnen. Doch vor der Kür kommt die Pflicht, denn für Wireless Woofer gelten dieselben Gesetze wie für drahtgebundene Bassisten, um im Hörraum für den richtigen Druck zu sorgen.

Emotionale Subwoofer

Zunächst ein Exkurs zur Aufgabe des .1-Kanals und mithin des Subwoofers an sich: Tatsächlich spendieren die Filmemacher und Ton-Ingenieure den untersten zwei bis drei Oktaven des Hörbereichs einen eigenen Tonkanal, den Low Frequency Effect Channel (LFE). Und das hat seine Gründe: Studien haben ergeben, dass insbesondere tiefe Frequenzen wohl dosiert die emotionale Ebene der Zuhörer direkt erreichen.

So mischen die Tontechniker bei unheimlichen Szenen gerne eine Portion tieffrequentes Wabern hinzu, was die Spannung erheblich erhöht. Ein solches dezentes, aber kontinuierliches Wabern taucht zum Beispiel im Klassiker "Das Schweigen der Lämmer" auf.

Man hört - oder besser spürt - es in der Szene, als FBI-Agentin Clarice Starling sich im Verließ beim verurteilten Kannibalen und brillanten Psychologen Dr. Hannibal Lecter Rat holt, um einen grausamen Mord zu verhindern, im Hintergrund. Das Geräusch trägt dazu bei, die ohnehin bedrückende Stimmung deutlich zu verstärken.

Über den LFE-Kanal kommt aber nicht nur leichte Kost, vielmehr schickt jedes Action-Spektakel, das von Explosionen oder erdbebenartigen Erschütterungen lebt, seine tieffrequenten Sound-Effekte über den .1-Kanal in Richtung Zuschauer.

Um tiefe Frequenzen mit adäquatem Pegel wiederzugeben, gilt ein Grundsatz: Hub und Fläche bestimmen den maximal möglichen Pegel. Je tiefer die Frequenz, desto größer muss das Produkt aus beiden ausfallen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gleichung quadratische Verhältnisse aufweist.

Das heißt: Bei halber Frequenz muss dass Bass-Chassis den vierfachen Hub leisten können oder die vierfache Fläche aufweisen, um den gleichen Pegel zu erzeugen. Mit anderen Worten: Große Subwoofer können bei sauberer Chassis-Auslegung üblicherweise lauter und tiefer spielen als kleine.

Damit aber auch aus kleinen Bassisten satter Tiefbass kommt, machen sich die Entwickler die Tatsache zunutze, dass man mit entsprechend größerem Hub ebenfalls adäquate Tiefbass-Orgien feiern kann. Dazu werden die Chassis dank eingebauter Elektronik der Aktiv-Subwoofer zu tiefen Frequenzen entzerrt. Mit den 20 bis 28 Zentimeter großen Bass-Chassis der Probanden im Test ist jedenfalls eine gute Basis für ordentliche Tiefbass-Qualitäten geschaffen.

Aus dem Messlabor

Die niedrigste untere Grenzfrequenz zeigt der Kleinste im Bunde, Martin Logans Dynamo 700. Drei Dezibel Pegelabfall bei 22 Hertz ist für einen knapp 30 Liter großen Basswürfel rekordverdächtig. Es gibt aber nichts umsonst: Der Klirr und die Dynamikkompression steigen zu den tiefsten Frequenzen deutlich an.

Die beiden Großen, JBL und Triangle, sind pegelfester und steigen fast so tief in den Frequenzkeller. KEFs Bass weist ebenfalls geringe Verzerrungen auf, kommt aber auch nur bis knapp 40 Hertz hinunter.

Fazit

Die Wireless-Kandidaten im Speziellen weisen auf den ersten Blick eine deutlich höhere Flexibilität auf. Bei genauer Betrachtung der Aufstellungsoptionen für eine gute Basswiedergabe ist diese jedoch nur eingeschränkt nutzbar.

Allen vier Probanden im Test muss man dafür eine reibungslose Funkübertragung attestieren. Der Synchronisierungsvorgang von Sender und Empfänger funktionierte ad hoc. Die Funk-Reichweite sollte selbst für große Wohnräume locker ausreichen.

Unterm Strich gilt also: Daumen hoch für die Wireless Subwoofer - wenn man sie braucht.

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