Testbericht
Projektor Optoma HD83 im Test
Optoma liefert als einer der ersten Hersteller einen 1-Chip-Full-HD-DLP-Projektor mit 3D der neuesten Generation. Die Neukonstruktion ist üppig ausgestattet und verspricht beste Voraussetzungen für 2D- und 3D-Heimkino-Genuss.
Optoma ist wahrlich kein Neuling im Heimkino-Geschäft, auch wenn das Marketing es nicht geschafft hat, den Namen ThemeScene für die Heimkino-Linie als eigene Marke zu etablieren. Dafür brachte der Hersteller im Laufe der Jahre immer mal wieder echte Preis-Leistungs-Knaller auf den Markt. Zumindest auf dem Papier hat auch der HD83 das Zeug dazu.
Der HD83 bietet mit einer komplett neuen Light Engine und dem aktuellen Full-HD-DMD-Chip (Digital Mirror Device) von Texas Instruments beste Voraussetzungen für High-End-Kinogenuss in 2D und 3D. Optoma kann das als einer der ersten Anbieter liefern; bisher haben Hersteller wie Samsung, Sharp oder SIM2 bei ihren Lösungen mit den Light Engines - wenn auch erfolgreich - herumgetrickst, um 3D zu projizieren.
Optoma HD83: Design
Das neue Design wirkt stromlinienförmig und vergleichsweise elegant. Die Materialanmutung geht für diesen Preis mehr als in Ordnung. Die deutlich zurück-versetzten Anschlüsse erlauben es weitgehend, die Kabel mitsamt Steckern zu verstecken. Pfiffig: Über dem Anschlussfeld haftet magnetisch die kleinere der beiden Fernbedienungen. Kaum größer als eine Scheckkarte bietet sie nur die wichtigsten Tasten für den Heimkino-Alltag.
Vier Schraubfüße geben stabilen Halt und erlauben es, den Projektor fein auszurichten. Rechts gibt es ein rudimentäres Bedienfeld, links die auch bei Deckenmontage gut zugängliche Lampenklappe.
Das zentrale Objektiv wird komplett manuell justiert. Die Rändelschraube direkt an der Linse dient zum Scharfstellen. Zentral darunter, etwas versteckt, findet sich das große Zoom-Rad und daneben zwei Regler für horizontalen und vertikalen Lensshift.
Optoma HD83: 3D per Funk
Neu im Heimkinobereich ist die Lösung, die 3D-Shutterbrillen per Funk zu steuern. Die 3D-Funkbrillen von Optoma sind vielleicht nicht so stylish designt wie manche Lösungen der großen Hersteller, aber sie lassen sich sehr angenehm tragen und handhaben. Sie wiegen vergleichsweise wenig und bieten - extrem wichtig bei großen Leinwänden - ein enormes Blickfeld.
Die breiten Bügel sorgen für eine gute Abschattung des periphären Gesichtsfeldes. Positiv für Brillenträger: Die Brillen weisen relativ wenige störende Reflexionen auf im Gegensatz etwa zu Exemplaren von Panasonic, in denen man stets irritierende Blendeffekte sieht, die zwischen den Gläsern der Sehhilfe und denen der 3D-Brille hin und her reflektiert werden.
Die Optoma-Brille wird mittels Micro-USB-Buchse aufgeladen und bietet mit einer LED eine Funktions- und Ladekontrolle. Die einzige Taste dient zum Einschalten. Kundenfreundlich: Die erste Brille wird mitsamt RF-Sender zu dem Preis geliefert, den man auch für einzelne Brillen zahlt: zu verträglichen 99 Euro.
Die kleinen Funksender, die kaum größer als ein Daumen sind, werden per Kabel an den Projektor angeschlossen. Eine externe Antenne ist entbehrlich.
Optoma HD83: 3D-Feintuning
Der universelle Sender, der sich etwa auch am 3D-XL-Prozessor und an diversen Grafikkarten verwenden lässt, besitzt einen Joystick zum Feintunen der Brillensynchronisation und ein LED-Quintett zur optischen Kontrolle der Einstellungen und des Sendesignals. Über den USB-Anschluss lassen sich Firmware-Updates einspielen.
Die Joystick-Kontrolle erlaubt unter anderem, die Synchronisation zur Minimierung von Ghosting abzustimmen und die Perspektiven zu invertieren. Das war beim Testgerät in der Praxis nicht erforderlich, da die Werksvoreinstellung von Optoma auf den Punkt funktionierte.
Die Synchronisation per Funk störte die Fernbedienung des Players oder Verstärkers nicht und erwies sich im gesamten Testkino als stabil. Wer bereits DLP-Sync-3D-Brillen besitzt, der kann auch diese verwenden - der Projektor lässt sich entsprechend umschalten.
Optoma HD83: Typische DLP-Tugenden
Wie fast alle aktuellen DLP-Projektoren besitzt der HD83 einen vertikalen Offset von mehr als einer halben Leinwandhöhe. Der Lensshift lässt sich vertikal zwischen 55 und 80 Prozent einstellen, der Projektor muss also etwas unterhalb der Leinwand stehen oder oberhalb von ihr hängen. Horizontal erlaubt der Lensshift eine Korrektur von +/- 15 Prozent der Breite.
LED vs. 4K: High-End-Beamer im Test
Das sollte in der Praxis - vor allem bei Deckenmontage - ausreichend Freiheitsgrade eröffnen. Das Zoom-Objektiv scheint einfach konstruiert zu sein: Ein Verstellen der Brennweite defokussiert das Bild sofort, man muss mit dem Schärfering nachregeln. Wer eine CinemaScope-Leinwand einsetzt, für den bietet der integrierte Scaler die entsprechenden Modi.
Optoma HD83: Typische DLP-Tugenden
Wie fast alle aktuellen DLP-Projektoren besitzt der HD83 einen vertikalen Offset von mehr als einer halben Leinwandhöhe. Der Lensshift lässt sich vertikal zwischen 55 und 80 Prozent einstellen, der Projektor muss also etwas unterhalb der Leinwand stehen oder oberhalb von ihr hängen. Horizontal erlaubt der Lensshift eine Korrektur von +/- 15 Prozent der Breite.
Das sollte in der Praxis - vor allem bei Deckenmontage - ausreichend Freiheitsgrade eröffnen. Das Zoom-Objektiv scheint einfach konstruiert zu sein: Ein Verstellen der Brennweite defokussiert das Bild sofort, man muss mit dem Schärfering nachregeln. Wer eine CinemaScope-Leinwand einsetzt, für den bietet der integrierte Scaler die entsprechenden Modi.
Optoma HD83: Kalibrieren
Nach dem Einrichten des Optoma im Testkino kam das Kalibrieren an die Reihe. Ab Werk wirkte das Bild schon schön strahlend, aber etwas bunt. Die Blende konnte mit ihrer Trägheit nicht begeistern. Das Schwarz hätte etwas finsterer sein können, aber der gute In-Bild-Kontrast entschädigte sofort. Die etwas eigenwillige Übersetzung macht aus "Reference" "Bezug", was der REC709-Farbnorm entsprechen soll.
Ab Werk fehlt der Farbbalance deutlich Rot, dafür ist sie schön linear und das Gamma liegt im oberen Drittel etwas daneben. Ersteres ließ sich problemlos kompensieren. Das Gamma zeigt helle Bilddetails einen Tick zu dunkel - das ist aber noch akzeptabel. Wunderbar gelöst ist das CMS+ genannte Farbmanagement, mit dem sich die nicht ganz stimmige Farbmischung nahezu perfekt auf Norm kalibrieren ließ.
Für 3D gib es ein eigenes Speicher-Set, in dem man den durch die Brille entstehenden Rotmangel weitgehend kompensieren und sogar das Gamma angleichen kann.
Die Tester wählten statt der aufgehellten Werkseinstellung auch hier trotz der etwas dunkleren Abbildung die homogenere Tiefenwirkung wegen des vorschriftsmäßigen Norm-Gammas. Zu sehen war ein homogenes, strahlendes, wunderbar plastisches 2D-Bild - praktisch ohne Regenbogeneffekt, False Contour oder andere DLP-Artefakte.
Im 3D-Modus begeisterte die Tester die fast perfekte geisterbildfreie Kanaltrennung, die wunderbare Durchzeichnung und verblüffende, bruchfreie Tiefenwirkung, egal ob mit Computeranimation, realen Dokumentaraufnahmen oder Spielfilmen. Einziger Wermutstropfen: 3D läuft intern stets mit ruckelnden 60 Hertz.
Dafür funktioniert die Zwischenbildberechnung PureMotion so gut, dass sie diese Eigenart nahezu artefaktfrei glattbügelt. Das funktioniert bei Filmen mit 24 Hz von Blu-ray genauso gut wie mit 50 Hz aus dem Fernsehen.
Fazit
Optomas HD83 bietet nach etwas Kalibrierarbeit ein knackiges, strahlendes und ruhiges Bild mit realistischer Farbwiedergabe in 2D. Die Lösung mit den Funkbrillen für 3D funktioniert hervorragend: in Sachen Zuverlässigkeit, Tragekomfort, Reflexionsarmut und erst recht in puncto Kanaltrennung. Frei von Geisterbildern und mit guter Durchzeichnung kann man 3D mit Optomas Beamer wirklich genießen.
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