55-Zoll-Fernseher im Test
- LG 55LA7408 (2.000 Euro)
- Panasonic TX-L55ETW60 (1.600 Euro)
- Philips 55PFL7008K (1.800 Euro)
- Samsung UE55F6470SS (1.750 Euro)
- Technisat TechniPlus ISIO 55 (2.000 Euro)
Es klingt bisweilen wie babylonisches Sprachengewirr, wenn man sich die Feature-Liste der Geräte im Laden durchliest. Da ist von "Tag on", "MHL", "Pixel Plus-Link", "Ogg Vorbis" oder "TechniMatic" die Rede. Alles klar? Es hilft schon, wenn man weiß, dass die meisten Begriffe dem Englischen entlehnt sind; meistens sind diese Vokabeln aber nicht selbsterklärend. Im Test der fünf Mittelklasse-Fernseher mit 55 Zoll (140 Zentimeter) Bilddiagonale versucht video, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Totale Verwirrung
Richtig kompliziert wird es zum Beispiel, wenn sich der interessierte Käufer den Angaben zur Bildwiederholfrequenz widmet. Da ist von "Motion Clarity Index 800 Hertz", "Perfect Motion Rate 400 Hertz" oder "Clear Motion Rate 200 Hertz" die Rede. Dabei wird in nebulösen Ausführungen über "Bildoptimierungstechnologien und eine leistungsstarke Bewegungskompensation" gesprochen. So richtig rausrücken, wie die ominösen Zahlen zustandekommen, will niemand.
Für den Test waren es lediglich die Entwickler von Philips und Panasonic, die tiefergehende Informationen dazu liefern konnten und wollten. Demnach multiplizieren sich die Anzahl der Bilder pro Sekunde und deren Aufbaugeschwindigkeit, wobei die Panel-Geschwindigkeit, Dunkelphasen des gesamten Bilds und einzelner Zeilen (Backlight Blinking, Scanning Backlight) sowie die Video-Verarbeitung und partielles Dimmen mit eingerechnet werden. Immerhin ein Erklärungsversuch.
Wir helfen Ihnen, den Firmenslang zu entschlüsseln. In der Bildergalerie stellen wir neben den getesteten Fernsehern auch einige TV-Funktionen und die dazugehörigen Bezeichnungen und Logos der jeweiligen Hersteller vor.
Gute Beratung ist Gold wert
Legen Sie vor dem Kauf die Eckdaten Ihres Fernsehers fest: Größe, Preisrahmen, Funktionen. Treffen Sie für die in Frage kommenden Geräte eine Vorauswahl. Lassen Sie sich erklären, welche Bildquelle (Werbe-Blu-ray oder Fernseh-Tuner) bei diesen Geräten gerade zum Einsatz kommt. Stellen Sie selbst die Bildparameter ein. Wegen der grellen Beleuchtung und der damit verbundenen Reflexionen im Bild sowie der übertrieben knallig eingestellten Geräte lässt sich die Bildqualität beim Verkäufer mitunter schlecht beurteilen. Deshalb gibt es in einigen Läden sogar separate Nischen, in denen Sie die Geräte ausführlich ausprobieren können. Die Vorteile: Sie erleben auch das Bedienkonzept. Und der Fachhändler hilft bei der Justage und spielt gegebenenfalls Testbilder ein.
Fazit
Pfiffige Features mit Abkürzungen oder englischen Begriffen zu bezeichnen, um sie nicht jedes Mal neu umschreiben zu müssen, ist eine Sache. Diffuse Rechnungen aufzustellen, ohne genauere Angaben dazu zu machen, eine andere. Letztere ist die in Mode gekommene Unart, Bildwiederholfrequenzen martketingtechnisch aufzuhübschen, um die Konkurrenten auszustechen. Da jene Rechnungen nicht einmal auf derselben Grundlage basieren, sind sie weder nachvollziehbar noch vergleichbar. Das Nachsehen hat der Kunde. Er kann nur nach dem Motto einkaufen: "Viel hilft viel".
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